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Warmherziger uigurischer Alte adoptiert ein Findelkind der Han-Nationalität
   2006-06-19 09:42:31    cri
Vor neun Jahren hat der 72-jährige Abulizi Nulaike aus Kashgar in Xinjiang ein Findelkind der Han-Nationalität adoptiert, das eine angeborene Missbildung hatte. Um das Baby zu heilen, hat der warmherzige, alte Mann fast sein gesamtes Familienvermögen ausgegeben. So kann das früher unglückliche Kind heute wieder glücklich leben wie jedes andere gesunde Mädchen auch.

Wenn man im Kreis Bachu in Kashgar den Namen des alten Abulizi Nulaike erwähnt, äußern sich alle sehr anerkennend und beschreiben ihn als fleißigen, warmherzigen und optimistischen alten Mann.

Abulizi Nulaike und seine Frau haben eine sehr liebevolle und intakte Familie. Ihre Kinder sind sehr gut zu ihnen und unterstützen die Eltern auch finanziell: Aber Abulizi und seine Frau wollen ihren Lebensunterhalt mit ihrer eigenen Arbeitskraft verdienen. Ihr ruhiges und glückliches Leben wurde vor neuen Jahren durch ein Findelkind der Han-Nationalität völlig verändert.

Am frühen Morgen des 23. September 1997 veränderte sich ihr Leben schlagartig. Abulizi Nulaike hatte frühmorgens schon seine Baumwoll-Felder bewässert und war auf dem Heimweg, als er auf einer Wiese ein Baby liegen sah, das laut weinte. Der alte Mann setzte sich neben das Baby und wartete dort mehr als eine Stunde lang auf die Eltern des Kindes. Sie kamen nicht. Abulizi ahnte, was passiert war. Deshalb nahm er das Baby mit zu sich nach Hause.

Das Baby war erst einige Tage alt, die Nabelschnur war noch nicht ganz abgefallen. Abulizi versuchte etwas über die Eltern des Babys in Erfahrung zu bringen. Er befragte viele Menschen, aber keiner konnte ihm helfen. Nach dieser vergeblichen Suche beschloss der damals 64-jährige schlussendlich, das Findelkind zu adoptieren. Er taufte das Neugeborene auf den schönen uigurischen Namen Ayibulake, was soviel heißt wie "Das Quellwasser unter dem Mond".

Einige Tage später stellten Abulizi und seine Frau fest, dass die kleine Ayibulake krank war.

"Unsere Ziege warf zu dieser Zeit. Daher fütterte ich das Baby mit Ziegenmilch. Erst besserte sich sein Zustand langsam. Aber zwei Tage später war sein Bauch stark aufgebläht. Wir entdeckt, dass das Baby keinen After hatte."

Abulizi und seine Frau brachten den Säugling ins Kreiskrankenhaus. Der Arzt teilte ihnen nach der Untersuchung mit, die kleine Ayibulake leide an einer angeborenen After-Missbildung und müsse sofort operiert werden. Das Kreiskrankenhaus konnte eine derartige Operation aufgrund der fehlenden technischen Ausrüstung allerdings nicht durchführen. Der Arzt konnte dem kleinen Mädchen den Stuhlgang aber etwas erleichtern, indem er einen künstlichen Ausgang legte.

Von da an musste Abulizi alle drei Tage mit der kleinen Ayibulake zum Kreiskrankenhaus fahren, um den künstlichen Ausgang reinigen zu lassen. Den über 10 Kilometer langen Hin- und Rückweg legte der alte Mann mit dem kranken Säugling in einem Eselskarren zurück. Im ersten Jahr kostete die Behandlung 3000 Yuan. Im zweiten Jahr erfuhr die Kreiskrankenhaus -Leitung, dass das Baby ein Findelkind war. Sie waren sehr beeindruckt von Abulizis hingebungsvollem Einsatz und erließen ihm die Behandlungskosten.

Die kleine Ayibulake wuchs zusehends. Dadurch wurde es unmöglich weiter mit dem künstlichen Ausgang zu arbeiten. Eine Operation wurde zwingend notwendig, andernfalls würde das Kleinkind möglicherweise sterben. Aber die Operation war sehr teuer. Abulizis eigene Kinder sprachen sich gegen die Adoption des behinderten Mädchens aus. Aber Abulizi blieb in diesem Punkt hart. Für ihn war die kleine Ayibulake wie seine eigene Tochter. Er wollte Ayibulake nicht aufgeben.

Abulizi und seine Frau verkauften daher all ihr Getreide und ihre Baumwolle, um in die 400 Kilometer entfernte Stadt Akesu zu gehen und dort das Kleinkind behandeln zu lassen. Die Aktion Abulizis hatte auf die Bewohner seines Dorfes großen Eindruck gemacht. Sie alle spendeten Geld für Abulizi und seine Frau, obwohl sie selbst sehr wenig haben.

"Unser Aufenthalt in der Großstadt würde sehr teuer werden. Deshalb brachten wir einen Sack uigurischen, salzigen Pfannkuchen mit ins Krankenhaus. Wenn wir Hunger hatten, aßen wir Pfannkuchen. In den 13 Tagen kauften wir nichts anderes zu Essen. Wenn wir müde waren, schliefen wir auf dem Boden vor Ayibulakes Bett. Wir sparten das Geld, und kauften davon Lammfleisch und Karotten, aus denen wir für Ayibulake Suppe kochten. Ihre Krankheit konnte im Krankenhaus in Akesu nicht vollständig geheilt werden, aber wir brauchten danach nicht mehr alle drei Tage ins Kreiskrankenhaus zu fahren, um den künstlichen Ausgang reinigen zu lassen."

In den folgenden Jahren verrichtete der fast 70-jährige Abulizi weiterhin die harte Feldarbeit und sparte das gesamte Geld für seine Tochter.

Im Jahr 2003 kam Ayibulake in die Schule. Sie besuchte eine Grundschule der Han-Nationalität, die fünf Kilometer von ihrem Wohnort entfernt lag. Nach der ermüdenden Felderarbeit holte Abulizi das Mädchen jeden Tag mit dem Eselskarren von der Schule ab.

Durch die Unterstützung von verschiedenen Regierungsebenen konnte im Februar 2006 endlich eine weitere Operation durchgeführt werden, die eine Neubildung des Afters ermöglichte. Die Operation wurde im Volkskrankenhaus des Autonomen Gebietes vorgenommen und verlief erfolgreich. Damit konnten die Qualen der 9-jährigen Ayibulake endlich beendet werden und der alte Abulizi brauchte sich nach neun langen Jahren endlich nicht mehr ständig um sie zu sorgen.

"Dank der professionellen Behandlung im Volkskrankenhaus konnte meine Tochter völlig geheilt werden. Nun kann sie ihren Stuhlgang selbst kontrollieren. Die Operation erlöste mich von meinen Sorgen um sie. Wir brauchen uns nicht mehr, um ihr weiteres Wohlergehen zu kümmern."

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