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Suerdong - ein Hua'er Sänger der Hui-Nationalität
   2006-06-12 14:52:17    cri
Das Hua'er-Lied ist eine besondere Ausdrucksform der Berglieder unter den Angehörigen der Hui-Nationalität. Diese Lieder sind in Nordwestchina sehr populär. Mit voll tönender und einprägsamer Melodie und mit einfachen Texten zeigen Hua'er Lieder recht deutlich nationale und lokale Besonderheiten. Der Hua'er-Sänger der Hui-Nationalität in Xinjiang, Suerdong, hat die Hua'er-Lieder neu interpretiert, er hat moderne Elemente einfließen lassen und damit eine ganz neue Faszination für das Hua'er-Lied erweckt. Derzeit sind die Lieder von Suerdong bei Hochzeitsfeiern oder gemeinsamen Festessen der Hui-Nationalität häufig zu hören.

Suerdong ist Lehrer an der Industriehochschule für Wissenschaft und Handel in Xinjiang. In seiner Freizeit schreibt er Lieder und singt. Seine Lieder haben ihn bei der Hui-Bevölkerung in Xinjiang in Nordwestchina bekannt gemacht. Seit 1997 hat Suerdong fünf Alben mit insgesamt 120 Hua'er-Liedern herausgebracht.

Suerdong sang schon als Kind sehr gern. Nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1990 begann sein Musikschaffen. Damals schrieb er meist kasachische und uigurische Lieder. Im Jahr 1991 erschien sein erstes Album "Glückwunsch aus der Ferne", das vorwiegend uigurische Lieder enthält. Wie Suerdong erzählte, stichelten ihn seine Freunde nach der Veröffentlichung des Albums:

"Ein Freund sagt mir, du hast so viele gute kasachische und uigurische Lieder geschrieben. Warum schreibst du keine Lieder der Hui-Nationalität? Daraufhin fragte ein anderer Freund, ob die Hui-Nationalität denn eigentlich auch eigene Lieder habe? Diese Frage hat mich aufgeregt. Warum sollten die Hui keine eigenen Lieder haben, fragte ich zurück. Die Hua'er-Lieder sind unsere eigenen Lieder. Mein Freund entgegnete darauf, dass die Hui keine modernen Lieder hätten. Und kaum einer könne die traditionellen Hua'er-Lieder noch singen oder sich an ihnen erfreuen."

Dieses Gespräch hatte Suerdong zu denken gegeben. Er wusste, dass seine Freunde Recht hatten. Wer an die Lieder der Hui-Nationalität denkt, dem fallen normalerweise die traditionellen Hua'er-Lieder ein. Die alten Hua'er-Lieder wurden meist im Dialekt gesungnen, und die Melodien waren einfach. Aber es gibt nur noch wenige Hui, die die alten Hua'er-Lieder zu singen verstehen. Es hatte sich keine moderne Form der Hui-Musik entwickelt. Da kam Suerdong auf die Idee, den Hui eine eigene moderne Popmusik zu geben.

"Andere Nationalitäten sind mit der Zeit mitgegangen. Sie haben viel von der westlichen Musik und der modernen Kultur übernommen und in ihre eigene Kultur einfließen lassen. Dadurch aber haben sie es geschafft, ihre eigene Kultur nach außen hin bekannt zu machen. Ich denke, dass auch die Hui eine eigene moderne Popmusik haben sollten. Diese Musik sollte die Kultur, die Tugenden und die Geschichte der Hui-Nationalität auf einfache Weise beschreiben."

Gedacht, getan! Suerdong begann, die Kultur und die Geschichte der Hui-Nationalität zu studieren. Dabei fand er heraus, dass viele historische Persönlichkeiten in China von den Hui stammen. Und obwohl diese Persönlichkeiten in China sogar im Ausland sehr bekannt sind, weiß kaum jemand, dass sie eigentlich Angehörige der Hui-Nationalität sind. Suerdong überlegte, ob er Hui-Lieder schreiben könnte, die von den Menschen verstanden und angenommen werden. Dabei entstand das Lied mit dem Titel "Die Hui-Menschen" geschrieben.

Bao Yucheng, ein Freund von Suerdong, mag dieses Lied sehr:

"Suerdong spricht in seinen Liedern Dinge an, die die Hui mögen oder wissen sollten. Ich finde das sehr gut. Durch seine Musik habe ich mehr über die Kultur und die Geschichte der Hui-Nationalität erfahren."

Suerdong liebt Musik über alles. Aber seine Leidenschaft für Musik entwickelte sich erst allmählich. Anfang der 90er Jahre veröffentlichte Suerdong eine erste Kassette über moderne Lieder der Hui-Nationalität. Die Kosten dafür trug er selbst. Um seine Kassette zu vermarkten, sang Suerdong fast überall, auf dem Hof vor der Grundschule, auf öffentlichen Plätzen oder in der Volkskongresshalle in Xinjiang. Mit der Zeit wurden er und seine Musik akzeptiert. Auch sein Freund Bao Yucheng gehört bald zu seinen Fans:

"Ich ging mit ihm auf das Land. Die Auftritte von Suerdong haben mich tief beeindruckt. Ich hatte noch nie derartige Gefühle. In einer Schule der Hui-Nationalität standen die Schüler um ihn herum, um sein Autogramm zu bekommen. Sein Gesang berührte viele Schüler sehr. Aber nicht nur die Hui, sondern auch andere Nationalitäten in Xinjiang wie die Uiguren und die Kasachen, mögen Suerdong und seine Lieder sehr."

Musikkritiker zeigten sich erfreut, dass Suerdong in seinen Liedern Melodien der traditionellen Hua'er-Lieder und musikalische Elemente anderer Nationalitäten aufnahm und sie auch mit modernen Rhythmen kombinierte.

Als Suerdong weithin bekannt wurde, wollte er sehr gern für die Volksmassen singen. Die Volksmassen seien sein Boden, seine Wurzel und auch die Quelle seines Musikschaffens, so sagte er.

Suerdong kann sich noch gut an einer Aufführung in einem Kreis in Yili erinnern. Dort sprach ihn eine 80jährige Oma an. Sie sagte ihm, dass sie seine Lieder mag. Dann fragte sie, ob er nicht auch ein Lied über das Drogenverbot schreiben könne? Die Oma griff in ihre Handtasche und zog ein Handtuch heraus, in dem einige Geldscheine eingewickelt waren. Insgesamt waren es 18 Yuan. Die Oma reichte Suerdong das Geld herüber, damit er das Lied schreiben konnte. Das hat Suerdong tief bewegt:

"Als die Oma mir die Geldscheine herüberreichte, fing ich an zu weinen. Ich spürte damals, dass ich ein gutes Lied schreiben musste und nicht auf die Musik der Hui-Nationalität verzichten durfte. Ich musste noch mehr gute Lieder schaffen. Wenn ich an Menschen wie diese Oma denke, dann spüre ich, dass es eine gute Entscheidung war, Lieder zu schreiben, weil so viele Menschen mich unterstützen."

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