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Shiyan - eine Stadt mit Stil
   2006-06-09 17:40:40    cri
SHIYAN, in der Provinz Hubei gelegen, ist eine junge Stadt. Seit gerade mal 31 Lenzen erblüht sie am Han- und Du-Fluß zu einer modernen City mit aller dazugehörigen Pracht. Wie es vor den 70er Jahren hier ausgesehen haben mag, ist nur noch schwer vorstellbar, denn in den letzten drei Dekaden wurde hier mächtig aufgebaut und entwickelt. Immerhin soll es mal eine Zeit gegeben haben, wo dort nur 100 Einwohner lebten. Jetzt herrscht schon dichteres Gedränge, denn auf einer Gesamtfläche von rund 23700 qkm leben heutzutage 3,6 Millionen Menschen. Für Touristen, die auf der Suche nach gepflegten Tempelanlagen, beschaulichen alten Wohnhäusern, engen Straßenzügen und dem Flair des Postkartenchinas sind, ist diese Stadt nur als Zwischenstation für den Besuch des großartigen Wudangshan-Gebirges zu empfehlen. Es erstreckt sich auf 400 km und liegt südöstlich von Shiyan. Busse verkehren täglich von der Stadt zu diesen heiligen Berg der Taoisten.

Obwohl Shiyan an 22. Stelle unter den 50 modernen mittelgroßen Industriestädten rangiert, fehlen ihr die negativen Merkmale eines expandierenden Produktionszentrums wie Luftverschmutzung, schlichte Wohnkomplexe im Hochhausstil und chaotische Straßenverhältnisse. Die Stadtplaner haben zum Wohl der Einwohner die Häuser und Straßen am Flußlauf entlang errichtet, ähnlich der ehemaligen deutschen Hauptstadt Bonn. Darüber hinaus erstreckt sich die Stadt zwischen zwei Bergketten. Diese beiden landschaftlichen Vorteile und einige gestalterische Komponenten wie zahlreiche Statuen sowie ein großzügig angelegter Platz des Volkes unterscheiden Shiyan von anderen chinesischen Städten.

In Shiyan heißt es Wasser marsch

Der Vizebürgermeister Yang Chaozhong stützt sich wirtschaftlich neben der Zentralität der Stadt zum Westen hin und der idealen Voraussetzung für die Produktion von Automobilen auf ein drittes Standbein die Wasserressourcen. Das gigantische Danjiangkou-Reservoir, es nimmt eine Fläche von 745 qkm ein und faßt eine Wassermenge von 21 Milliarden m3, zählt zu dem staatlichen Projekt "Wasser vom Süden in den Norden zu transportieren". Die Umsetzung dieser Idee wird mittlerweile seit 10 Jahren diskutiert und eine Lösung ist bis heute noch nicht gefunden worden. Sollte aber das Projekt eines Tages realisiert werden, daß die Einwohner Beijings das Trinkwasser aus Hubei genießen, wird Shiyan als Wassertransitstadt eine große Rolle spielen. Bis dahin bieten das Reservoir, der Damm mit seinem Elektrizitätswerk und die Aquaprodukte genügend wirtschaftliche Kraft für die Stadt. Außerdem darf der Freizeitwert des 1958 von Menschenhand geschaffenen Sees nicht unterschätzt werden. So können die Einwohner von Shiyan nicht nur auf dem Han-Fluß Ruderpartien unternehmen, sondern in der Nähe des Wasserwerkes mit der Familie baden gehen oder der Angelleidenschaft frönen. Da die Provinz Hubei in Zentralchina liegt, wird sie auch wegen der langen und heftigen Hitzperiode als "Hochofens Chinas" bezeichnet. Wen wundert es da, daß Wasseraktiviäten zu den beliebten Erfrischungsmaßnahmen der Einheimischen zählt. Vizebürgermeister Yang Chaozhong denkt global und sieht die Ressource Wasser als ebenso bedeutend an wie die Ressource Erdöl. Deshalb kann die wasserreiche Lage Shiyans auf Dauer nur vom Vorteil für die Stadt sein.

Hauptsächlich herrscht in dieser Region in der Nacht ein aktives Leben. In den hell erleuchteten Straßen und auf dem 12 000 qm großen Platz des Volkes herrscht lebhaftes Gewimmel. Aus den zahlreichen mit Neonlicht umgebenen Bars erschallt laute westliche und chinesische Musik und verführt Nachtschwärmer zum Verweilen. Am Flußufer entlang lockt der Duft frisch gegrillter Speisen Hungrige heran. Die Milde der Sommernächte läßt die Menschen in dieser Region ein aus westlicher Sicht mediterranes Leben führen. Trotz der langen Nächte sieht man aber am Morgen die fleißigen Chinesen an ihre Arbeitsstätte und die Kinder oder Jugendliche in die Schule eilen.

Im Nachwuchs liegt die Zukunft

Shiyan als moderne Industriestadt weiß, daß gut ausgebildetes Personal eine Grundvoraussetzung für ein effektives Wirtschaftleben ist. Deshalb investiert die Stadt in die Bildung der Kinder. Neben zahlreichen staatlichen Schulen steht den Kindern auch eine private Grund- und Mittelschule zur Verfügung. Die Yinghua-Schule fördert schon die Kleinsten im Umgang mit der Technik und den Fremdsprachen. Für 2 000 Yuan (ca. 526,00 DM) pro Semester und 200 Yuan (ca. 26.00 DM) monatliches Wohngeld werden die Kinder zu qualifizierten Erwachsenen ausgebildet. Mehr als 60 Prozent steigen nach dem Abschluß an dieser Schule in die Senior-Mittelschule auf und davon bestehen wiederum ein großer Anteil die Aufnahmeprüfung an den Hochschulen. In sechs Stunden pro Woche erhalten die Schüler, schon ab der dritten Klasse einen kreativen Englischunterricht. Wobei dafür der Einsatz von Computergeräten, Sprachkassetten und Demonstrationsobjekten mittlerweile Usus ist. Pädagogische Spiele helfen das Erlernen der Fremdsprache im Handumdrehen zu bewältigen. Überhaupt spielt der Bildschirm eine große Rolle an der Yinghua-Schule. Über 100 Computer stehen den Kindern auch zur privaten Nutzung zur Verfügung. Mit Freude stürzen sich die kleinen Akademiker von Morgen in ihrer freien Stunde an die Geräte und vergnügen sich mit erzieherischen Spielen oder mit Fremdsprachenübungen. Ein junges Lehrerkollegium, der Altersdurchschnitt liegt bei 34 Jahren, darunter befinden sich auch zwei Lehrer aus Frankreich, bringt frisches Gedankengut in die Köpfe der Jugend

Die Weltoffenheit ist in dieser Stadt nichts außergewöhnliches. Die Einwohner in Shiyan sehen sich als was besonderes, denn sie sind aus allen Provinzen Chinas dorthin transferiert worden. Diese Vielfalt führt dazu, daß die Menschen allgemein sehr offen dem anderen Mitbürger gegenüberstehen. Angefangen von den vielen natürlichen Ressourcen und dem attraktiven Stadtbild bis hin zu der Lebenseinstellung der Einwohner sieht sich Shiyan deshalb auch als angenehmer Investitionsort für in- und ausländische Kapitalgeber. Die Perspektiven für diese Stadt sind auf alle Fälle vielversprechend und ihre Einwohner sind sympathische Repräsentanten einer modernen chinesischen mittelgroßen Stadt.

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