Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Chinas Bemühungen zur Prävention und Behandlung von Tuberkulose
   2006-06-09 09:36:00    cri
Die Tuberkulose hatte sich einst über die ganze Welt ausgebreitet. Damals forderte die Epidemie mehrere hundert Millionen Menschenleben. Seit den 50er Jahren aber konnte die Tuberkulose dank der medizinischen Fortschritte und der Verbesserung der Hygienebedingungen eingedämmt werden. Die Krankheit geriet fast in Vergessenheit. Und die Länder vernachlässigten ihre Bemühungen um eine Vorbeugung der Tuberkulose. Das aber rächt sich heute. Denn mit dem Bevölkerungswachstum und der größeren Mobilität der Menschen in der globalisierten Welt greift die Tuberkulose wieder verstärkt um sich. China hat in den vergangenen Jahren seinen Einsatz zur Vorbeugung und Behandlung von Tuberkulose verstärkt. Über diese Bemühungen erfahren sie mehr:

Tuberkulose ist eine ansteckende Lungenkrankheit, die durch Tuberkelbazillen ausgelöst wird. Einst grassierte auch in China eine schwere Tuberkulose-Epidemie. In den 50er und 60er Jahren sagte die chinesische Regierung der Tuberkulose den Kampf an and und verstärkte ihre Präventions- und Behandlungsarbeit. Dadurch konnte die Tuberkulose erfolgreich eingedämmt werden.

In den letzten Jahren aber zeigten sich Anzeichen für ein erneutes Aufleben der Tuberkulose in China. Der stellvertretende chinesische Gesundheitsminister Wang Longde erklärt die gegenwärtige Situation:

"Die Ausbreitung von Tuberkulose in unserem Land ist derzeit eine sehr ernste Angelegenheit. China gehört zu den 22 Ländern, die von der Tuberkulose schwer betroffen sind. Unser Land weist nach Indien die zweithöchste Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen auf."

Nach Statistiken des chinesischen Gesundheitsministeriums gibt es in China derzeit rund 4,5 Millionen Tuberkulose-Patienten. Dies entspricht rund 0,34 Prozent der chinesischen Bevölkerung. Jedes Jahr sterben in China im Durchschnitt rund 130 000 Menschen an Tuberkulose, mehr Menschen noch als in China insgesamt an anderen Infektionskrankheiten sterben.

In den 50er Jahren nahm die chinesische Regierung die BCG-Impfung gegen Tuberkulose in die staatliche Immunisierungsplanung auf. Bei der Umsetzung dieser Planung wurde erreicht, dass jedes Neugeborene kurz nach der Geburt eine BCG-Impfung bekam. Doch warum erkranken dann noch immer so viele Menschen neu an Tuberkulose? Die Experten erklären dies damit, dass der BCG-Impfstoff vor allem Kinder vor einer Infektion mit Tuberkulose schützen kann. Auf Erwachsene hat dieser Impfstoff aber nur eine geringe immunisierende Wirkung. Die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung von Tuberkulose-Infektionen bleibt daher, die an Tuberkulose erkrankten Menschen ausfindig zu machen und sie unter Quarantänebedingungen von der Krankheit zu befreien.

Zur Vorbeugung und Behandlung von Tuberkulose gilt es zu allererst, noch effektiver nach Tuberkulose-Kranken zu suchen. In diese Suche müssen alle Regionen Chinas eingebunden werden. Die chinesische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um eine bessere Vorbeugung und Behandlung von Tuberkulose zu ermöglichen. So hat sie Anlagen zur Analyse von Fällen mit Verdacht auf Tuberkulose errichtet, sie hat die Ausbildung von Fachkräften gefördert und die Aufklärung über allgemeine Regeln der Prävention und Behandlung von Tuberkulose verstärkt. Im Januar 2004 wurde in ganz China ein Meldesystem für Infektionskrankheiten wie Tuberkulose in Gang gesetzt.

Landärzte, die Tuberkulose-Kranke entdecken, erhalten von der Regierung eine Prämie. Damit sollen sie zur Meldung von Fällen mit Verdacht auf Tuberkulose ermuntert werden. Seitdem sind Landärzte noch aktiver dabei, die zuständigen Behörden über Tuberkulose-Fälle zu informieren. Jin Hongjian vom Gesundheitsamt der Stadt Xinmi in der zentralchinesischen Provinz Henan bestätigte dies:

"Die Landärzte sind sehr aktiv geworden. Wir gehen jedes Jahr aufs Land zur Inspektion. Entdecken wir einen Fall, bei dem eine Tuberkulose-Erkrankung nicht gemeldet wurde, verhängen wir entsprechende Strafen."

Durch die eingeleiteten Maßnahmen konnte in China ein größerer Teil der Tuberkulose-Erkrankungen aufgedeckt werden. Wurden im Jahr 2003 lediglich 39 Prozent der Tuberkulose-Kranken in China aufgespürt, waren es im Jahr 2005 etwa 79 Prozent.

Aber nicht nur der Entdeckung von Tuberkulose-Erkrankungen galten die Bemühungen, sondern auch der Behandlung der Tuberkulose-Patienten.

Seit dem Jahre 2001 sind in China kostenlose Tuberkulose-Untersuchungen möglich. Zudem werden den Patienten kostenfreie Behandlung und Medikamente angeboten. Um die Kosten für die Tuberkulose-Behandlung zu decken, flossen jährlich 40 Millionen Yuan aus dem Staatshaushalt in einen Sonderfonds zur Tuberkulose-Kontrolle. Seit dem Jahre 2004 sind es sogar rund 300 Millionen Yuan pro Jahr. Seit dem vergangenen Jahr wird die chinesische Öffentlichkeit regelmäßig über die Lage der Tuberkulose in China informiert. In einer Informationsdatenbank sind alle bereits entdeckten Tuberkulosefälle dokumentiert. Mithilfe dieses Systems können chinesische Gesundheitsbehörden nicht sesshafte Tuberkulose-Patienten aufspüren und einer medizinischen Behandlung zuführen.

Bei der Behandlung der Tuberkulose wird in China die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Methode angewendet. Dabei müssen die Tuberkulose-Patienten in Anwesenheit des Arztes Medikamente einnehmen. Die Ärztin Qiu Cuili von der Tuberkulose-Station eines Krankenhauses in Beijing sagte dazu:

"Ich lasse meine Patienten in meiner Station täglich die Medizin einnehmen. So kann ich die Einnahme der Medikamente verfolgen. Wenn die Patienten die Medikamente nicht regelmäßig nehmen, kann im Körper der Patienten eine Immunität gegen die Medikamente entstehen. Dann aber ist die Widerstandsfähigkeit der Patienten gegen Tuberkulose nicht mehr gegeben und die Krankheit könnte sich verschlimmern. Auch die Einnahme anderer Medikamente würde dann nicht helfen."

Für die Behandlung von Tuberkulose-Patienten ist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten entscheidend. Die Medikamentenbehandlung von Tuberkulose ist sehr langwierig, sie dauert im Allgemeinen ein halbes Jahr. Schon eine einmalige Unterbrechung der Medikamenteneinnahme kann bewirken, dass die Medikamente nicht mehr ihre gewünschte Wirkung zeigen. Im Allgemeinen kostet die Tuberkulose-Patienten eine Behandlung über ein halbes Jahr hinweg wenige hundert Yuan. Patienten, die gegen die Medikamente immun geworden sind, müssen sich einer sehr komplizierten alternativen Behandlung unterziehen und dafür mehrere Zehntausend Yuan ausgeben. Im weltweiten Vergleich passiert jeder vierte Problemfall dieser Art in China. Deshalb wollen die chinesischen Gesundheitsbehörden die Tuberkulose-Behandlung durch Medikamenteneinnahme beim behandelnden Arzt strenger durchsetzen.

Generell gesehen hat sich die Prävention und Behandlung von Tuberkulose in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Bis Ende des Jahres 2005 konnten in China 91 Prozent der mit Tuberkulose neu infizierten Patienten geheilt werden. Dieser Erfolg wurde von der Weltgesundheitsorganisation bestätigt.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)