Geburtsdatum: 27. September 1976
Größe: 180 cm
Gewicht: 82 kg
Position: Mittelfeld
Aktueller Klub: AS Rom (ITA)
LS-Tore: 8 (Stand 1-Jun-2006)
Länderspiele (LS): 50 (Stand 1-Jun-2006)
Erstes LS: Italy v. Switzerland (10-Okt-1998)

Profil
Francesco Totti debütierte am 28. März 1993 für seinen Verein AS Rom in der Serie A ? seinen Heimatverein, dem er schon als kleiner Junge beigetreten war. Sein Potenzial stand sofort außer Zweifel. Schon mit 16 Jahren waren seine Ballbehandlung und seine Übersicht atemberaubend.

Im frühen Stadium seiner Karriere gelang es seinen Mentoren, den alten Trainerfüchsen Vujadin Boskov und Carlo Mazzone von AS Rom, ihn so gut es ging aus dem Rampenlicht herauszuhalten. Für ein so großes Talent war das Risiko besonders groß, schnell "überspielt" zu sein. Schon in seinen Lehrjahren war Francesco ein wichtiger Bestandteil der Roma und des italienischen Nachwuchsteams. Er gehörte zu der Mannschaft, die 1996 die U-21-Europameisterschaft in Barcelona gewann.

Trotz stets gespannter Beziehungen zu seinen beiden nächsten Trainern blühte Totti immer weiter auf. Der Tscheche Zdenek Zeman ließ ihn als Außenstürmer in seiner starren 4-3-3-Formation spielen, und auch Fabio Capello, einer der erfolgreichsten italienischen Trainer aller Zeiten, erlegte ihm Systemzwänge auf. Doch unter Zeman verbesserte Totti seine Torgefährlichkeit, während er unter Capello taktisch enorm dazulernte. Unter Capello wurde Totti Kapitän, und gemeinsam holten sie 2001 die erste Meisterschaft seit 18 Jahren und erst die dritte überhaupt für AS Rom.

Totti wurde von den römischen Fans ohnehin geliebt, doch nun wurde sein Gesicht eines der berühmtesten Italiens und erschien nicht nur in Sportgazetten. Sein Ansehen stieg noch weiter, als er seinem einzigen Verein ewige Treue schwor und die Avancen reicher norditalienischer Klubs ausschlug. Vielleicht hätte er anderswo mehr Titel gewonnen, doch er hat sich für fussballerische Unsterblichkeit in seiner Heimat Rom entschieden.

Knöchelprobleme

In der Nationalmannschaft ist Totti allerdings bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? bietet Totti die Gelegenheit, endlich auf der Höhe seines Könnens zu glänzen. Der Knöchelbruch, den er im Februar erlitt, wirft einen Schatten des Zweifels auf seinen Turnierauftritt. Seine beste Leistung bei großen Meisterschaften zeigte er bisher bei der EURO 2000, wo er seine Mannschaft bis ins Finale brachte.

Die beiden letzten Turniere hingegen waren für Totti persönliche Katastrophen. Im Viertelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Korea/Japan 2002? flog er gegen Südkorea vom Platz und Italien aus dem Turnier; bei der UEFA Euro 2004 in Portugal wurde er nach einer unsportlichen Spuckattacke gegen den Dänen Poulsen für insgesamt vier Spiele gesperrt.

Totti spielt am besten direkt hinter den beiden Spitzen, wo sein Spielverständnis, seine tödlichen Pässe und seine Dribbelkünste richtig zur Geltung kommen. Er hat einen hervorragenden Schuss und ist physisch stark genug, keinem Zweikampf aus dem Weg zu gehen. Die kommenden Gegner Italiens tun gut daran, nicht zu viele Freistöße in Strafraumnähe zu verursachen.

Wenn Totti so etwas wie ein Markenzeichen hat, dann ist es der freche Lupfer: mit seinem Gefühl im Fuß kann der römische Maestro dem Ball jede gewünschte Flugbahn geben. Der niederländische Nationaltorwart Edwin van der Sar bekam das bei der Euro 2000 schmerzhaft zu spüren, als Totti ihn beim Elfmeterschießen im Halbfinale eiskalt überlupfte und die Italiener ins Finale einzogen.