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Chinas Behörden gehen verstärkt gegen das Rauchen vor
   2006-06-02 15:19:41    cri
Seit Inkrafttreten der WHO-Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle im Januar dieses Jahres haben chinesische Behörden ihre Maßnahmen zur Tabakprävention und -kontrolle intensiviert. Wie ein Vertreter der chinesischen Gesundheitsbehörden auf einer Pressekonferenz in Beijing mitteilte, wurde gemäß der Konvention die Gesetzgebung in China und damit verbundene Überwachungssysteme vervollkommnet. Zudem wurden umfassende Aufklärungsmaßnahmen eingeleitet. Dadurch hat sich in der chinesischen Bevölkerung das Bewusstsein über die Risiken des Tabakkonsums für die Gesundheit erhöht.

Die Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle war die erste globale Konvention der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Eindämmung der Gesundheitsrisiken durch Tabak. Mit der Konvention zielte die WHO darauf, die Verbreitung von Tabak in der Welt und insbesondere in den Entwicklungsländern einzuschränken. Bislang traten mehr als 100 Länder, darunter auch China, der Konvention bei.

Um die Konvention effektiv durchzuführen, hat China eigene Gesetze und gesetzliche Vorschriften revidiert. Schon sehr früh wurde in China das Rauchen per Gesetz eingeschränkt. Beispielsweise war das Rauchen an öffentlichen Plätzen verboten. Auch Tabakwerbung ist nur noch eingeschränkt möglich. Doch die gesetzlichen Regelungen sind veraltet und unzureichend. Viele Regelungen entsprechen nicht den Normen der Konvention. Dazu erklärte Zhang Bin, Vizeabteilungsleiter für Gesundheit von Frauen und Kindern beim chinesischen Gesundheitsministerium:

"Im Januar trat die WHO-Rahmenkonvention für Tabakkontrolle auch in China in Kraft. Wenn wir die Anforderungen der Rahmenkonvention mit unseren bisherigen Gesetzen und gesetzlichen Vorschriften vergleichen, können wir zahlreiche Unvollkommenheiten feststellen. Deshalb sind wir dabei, die gesetzlichen Vorschriften zu revidieren oder sogar neue Gesetze und Vorschriften auszuarbeiten."

Neu ist laut Zhang Bin ein Entwurf zur Revidierung der Verwaltungsvorschriften über die Gesundheitsvorsorge an öffentlichen Plätzen. Dieser Entwurf, der dem chinesischen Staatsrat zur Überprüfung vorliegt, soll die bestehenden Vorschriften zum Rauchverbot an öffentlichen Plätzen ergänzen. Derzeit werden auch die gesetzlichen Regelungen über die Tabakwerbung abgeändert. Künftig soll die Werbetätigkeit von Tabakfirmen insoweit eingeschränkt werden, dass nicht mehr indirekt oder versteckt für Tabakprodukte geworben werden darf.

Neben all diesen Maßnahmen wurden auch die Aufklärungskampagnen gegen das Rauchen verstärkt. Rund um den Welttag ohne Tabak am 31. Mai finden in ganz China verschiedene Aktionen zur Aufklärung über die Gesundheitsrisiken durch Tabakgenuss statt. In diesem Jahr wurde die bisher umfangreichste Aktion zur Teilnahme am Internationalen Wettbewerb zum Stopp des Rauchens organisiert. Bis zum 1. Mai hatten sich mehr als 90.000 chinesische Bürger zur Teilnahme an dem Wettbewerb angemeldet.

Darüber hinaus wurden in 48 chinesischen Wohnvierteln Modellprojekte gegen das Rauchen gestartet. Diese zielen darauf, effektive Wege zur Kontrolle des Tabakkonsums in Wohnvierteln zu finden. Zudem ist angedacht, das Rauchen in Krankenhäusern und Schulen grundsätzlich zu verbieten. In Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie an öffentlichen Plätzen sollen die Kontrollen zur Durchsetzung der Nichtraucherzonen verstärkt werden. Die Olympischen Spiele 2008 in Beijing sollen entsprechend den Gepflogenheiten ein Sportfest ohne Tabak sein.

Die chinesische Regierung stellte vor kurzem auf einer Pressekonferenz ihren ersten Jahresbericht über das Rauchen und die Gesundheit in China vor. Darin widmete sie den Hauptteil der Tabakkontrolle sowie der Vorbeugung von Lungenkarzinomen. Laut dem Bericht ist die Rate der Lungenkrebserkrankungen wie auch die Sterberate infolge des Rauchens in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die chinesischen Gesundheitsbehörden wollen künftig jedes Jahr einen Bericht über Rauchen und Gesundheit in China vorlegen. Damit soll das öffentliche Bewusstsein über die gesundheitlichen Risiken durch Tabakkonsum gestärkt werden.

China ist der weltweit größte Tabakproduzent und ?konsument. Ein Drittel der weltweiten Tabakproduktion und der Raucher stammen aus China. Den Tabakkonsum einzudämmen, ist eine wichtige und zugleich schwierige Aufgabe für China. Dazu noch einmal Zhang Bin vom chinesischen Gesundheitsministerium:

"Die Umsetzung der WHO-Rahmenkonvention hat in China gerade erst begonnen. Wir sind noch mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Die Kontrolle des Tabakkonsums ist nicht nur eine langfristige, harte und komplizierte Aufgabe für die öffentliche Gesundheitsfürsorge, sondern wirft zugleich auch eine Reihe gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Fragen auf. In der Diskussion stehen Fragen wie eine Erhöhung der Tabakpreise und Tabaksteuern, ein grundsätzliches Verbot von Tabakwerbung und Tabakunternehmen als öffentliche Sponsoren."

Ferner betonte Zhang Bin, dass die Tabakkontrolle eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Regierungsbehörden und zugleich eine breite gesellschaftliche Beteiligung erfordere. Die chinesischen Behörden für Gesundheit, Industrie und Handel sowie Steuern hätten bereits entsprechende Koordinierungsmechanismen eingerichtet. Bald soll auch ein nationales Aktionsprogramm zur Tabakkontrolle erarbeitet werden. Alles in allem gehe es darum, die gesundheitlichen Risiken durch Tabak aktiv einzudämmen. Dabei sei dem Behördenvertreter zufolge die Beteiligung aller Gesellschaftskreise wünschenswert.

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