Geburtsdatum: 26. September 1976

Profil

Michael Ballack, Mittelfeld-Ass bei Bayern München und in der deutschen Nationalmannschaft, gehört zu den wenigen deutschen Spielern, bei denen sich die Experten in der Beurteilung einig sind: „Weltklasse" lautet das einhellige Urteil. Vor allem auf ihm ruhen die Hoffnungen der Deutschen, wenn es um einen möglichen Erfolg bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? geht. Eine Einschätzung, die allerdings häufig dazu führt, dass der gebürtige Chemnitzer mit besonders kritischen Blicken verfolgt wird.

Spielt er überragend, hat man den „wahren Michael Ballack" gesehen. Spielt er gut, dann heißt es meist, „er kann noch viel mehr leisten". Hat er durchschnittlich gekickt, wird sogleich die Frage gestellt: Was war heute mit Ballack los? Kassiert Oliver Kahn zu viele Gegentore, dann interpretierte Ballack seine Rolle zu offensiv. Läuft es im Spiel nach vorne nicht rund, hat sich der Kapitän der Nationalelf zu sehr in der Defensive aufgerieben.

Sein Dilemma ist, dass er alles kann... und alles richtig gut. Wehe, wenn er nicht in jedem Spiel all seine fußballerischen Vorzüge der Öffentlichkeit präsentiert.

Es ist das übliche Problem: Der Prophet im eigenen Land zählt nicht viel. International anerkannt, geschätzt und gefürchtet, scheiden sich in Deutschland die Geister, wenn man über Ballack spricht. Dabei ist der Mann mit der Trikotnummer 13 unter Jürgen Klinsmann nicht nur Kapitän der Nationalmannschaft geworden, sondern auch aufgrund dieser Funktion längst zum unumstrittenen Leader des DFB-Teams herangewachsen. In einem sind sich zudem alle einig: Die DFB-Elf wird bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? nur dann eine herausragende Rolle spielen, wenn der Regisseur seine Top-Form wird abrufen können.

Überhaupt zeigte Ballack im Dress der deutschen Nationalmannschaft stets hervorragende Leistungen. Exemplarisch waren seine Auftritte während der FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft 2002 Korea/Japan?, als Ballack nahezu im Alleingang sein Team ins Endspiel schoss. Gegen die USA im Viertelfinale und gegen Südkorea im Halbfinale zeichnete sich der dreifache Familienvater (drei Söhne: Louis, Emilio, Jordi) jeweils für den 1:0-Sieg verantwortlich. Tragik am Rande: Gegen die Republik Korea musste Ballack kurz vor Schluss ein taktisches Foul begehen, sah folgerichtig die Gelbe Karte und war im Endspiel gegen Brasilien nicht dabei.

Über den Chemnitzer FC, den 1. FC Kaiserslautern und Bayer Leverkusen landete der „torgefährlichste Mittelfeldspieler der Welt", so sein Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge, im Jahr 2002 beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München.

In der Saison 2004/2005 hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass dem Klub von der Isar das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg gelang, was Ballack mit den Bayern in der Saison 2005/2006 wiederholte. In Anerkennung seiner starken Leistung wurde er dann zum dritten Mal nach 2002 und 2003 als "Spieler des Jahres" ausgezeichnet. Nur noch eine Ehrung fehlt, um mit "Kaiser" Franz Beckenbauer gleichzuziehen, dem dieses Kunststück viermal gelang. "Michael ist der Superstar der Liga", so die Einschätzung von Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Im Sommer 2006 unterschrieb der umworbene Mittelfeldspieler einen Drei-Jahres-Vertrag beim englischen Meister FC Chelsea.

Sein Lebensmotto "Nimm alles nicht so ernst!" wird er während der Titelkämpfe wohl für einige Wochen in den Hintergrund drängen, wenn das deutsche Team die Mission starten wird, zum vierten Mal nach 1954, 1974 und 1990 den WM-Titel zu holen.