Im Sommer 2006 wird es vier Jahrzehnte her sein, dass Bobby Moore den Jules-Rimet-Pokal entgegennahm. England reist (wie üblich) als eine Mannschaft des erweiterten Favoritenkreises zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? an. Die Qualifikation verlief mehr oder minder problemlos, wobei es gegen Ende doch einige weniger überzeugende Momente gab. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Österreich zu Beginn der Qualifikation gelangen der Mannschaft von Sven-Goran Eriksson sechs Siege in Folge, bevor es am 7. September 2005 eine 0:1-Niederlage in Nordirland gab.

Einen Monat zuvor hatte sich das Team in einem Freundschaftsspiel gegen Dänemark eine 1:4-Niederlage geleistet, und plötzlich schien es mit der heilen Fussballwelt vorbei zu sein. Doch die Schützlinge von Eriksson reagierten mit Heimsiegen gegen Österreich und Polen und schlossen die Gruppe 6 als Tabellenführer ab. Acht Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage lautet die Bilanz aus zehn Qualifikationsspielen ? besser als je zuvor für die Engländer.

England hat bisher elf Mal an FIFA Weltpokal?-Endrunden teilgenommen, erstmals 1950 in Brasilien. Doch seit dem Titelgewinn von 1966 gab es für die Engländer nur wenig Grund zum Jubeln: der größte Erfolg war da noch das Erreichen des Halbfinals 1990 in Italien, wo die Engländer im Elfmeterschießen gegen Deutschland ausschieden. Beim FIFA Weltpokal Korea/Japan 2002? vor drei Jahren schied England zum fünften Mal im Viertelfinale aus. Damals unterlagen die Engländer mit 1:2 gegen Brasilien, nachdem sie zuvor durch einen Treffer von Michael Owen in Führung gegangen waren.

Zwei Jahre später war bei der EURO 2004 in Portugal erneut im Viertelfinale Endstation. Gegen Gastgeber Portugal unterlagen die Engländer im Elfmeterschießen. Positiver Aspekt war der internationale Durchbruch des damals gerade 18-jährigen Wayne Rooney. Der ungeheuer talentierte Stürmer ist mittlerweile aus der englischen Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken.

Dabei ist Rooney nicht der einzige Weltklassespieler in der Mannschaft. Vor dem erstklassig besetzten Mittelfeld mit David Beckham, Steven Gerrard und Frank Lampard spielt der kürzlich von Real Madrid nach England zurückgekehrte Michael Owen. Auch in der Defensive sind die Engländer stark besetzt. John Terry entwickelt sich immer mehr zu einer ernsthaften Konkurrenz für den Posten im Abwehrzentrum neben Rio Ferdinand oder Sol Campbell.

Der schwedische Trainer Sven Goran Eriksson leitet die Geschicke des Teams seit 2000. Der größte Erfolg der Engländer unter ihm war der 5:1-Kantersieg gegen Deutschland in München in der Qualifikation zum FIFA Weltpokal Korea/Japan 2002? im September 2001. Ob den Engländern bei ihrer Rückkehr nach Deutschland im kommenden Jahr ähnliche Sensationen gelingen, bleibt abzuwarten.

Gegründet 1863

FIFA-Beitritt 1905

WM Teilnahmen 11 (1950, 1954, 1958, 1962, 1966, 1970, 1982, 1986, 1990, 1998, 2002)

WM Erfolge Weltmeister (1966)

Konföderations-Titel Keine

Facts
-- 1950 nahm England, die Wiege des modernen Fußballs, erstmals an einer WM-Endrunde teil. Dem Sieg im ersten Spiel gegen Chile folgten Niederlagen gegen die USA und Spanien, wodurch man bereits in der Vorrunde ausschied. 1954 verlor England gegen Uruguay im Viertelfinale, 1962 unterlag das Team ebenfalls im Viertelfinale dem späteren Weltmeister Brasilien.

-- Der große Wurf gelang 1966 bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land: England wurde nach einem 4:2-Sieg im Finale gegen Deutschland und einem Hattrick von Geoff Hurst zum ersten und bisher einzigen Mal Weltmeister.

--Seitdem kam England allerdings nicht mehr über das Halbfinale hinaus. 1990 unterlag man dort unglücklich nach Elfmeterschießen dem späteren Weltmeister Deutschland.

(yahoo.de)