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Beim dritten Mal alles anders für Paraguay?
   2006-06-01 15:10:54    cri
Jeweils in der zweiten Runde der letzten beiden FIFA-Weltmeisterschaften unterlag Paraguay nur ganz knapp. Einmal mit 0:1 dem späteren Weltmeister Frankreich, beim zweiten Mal dem späteren Vizeweltmeister Deutschland. Lediglich das Golden Goal von Laurent Blanc in der 113. Minute und der entscheidende Treffer von Oliver Neuville in der 88. Minute gaben den Ausschlag zu Ungunsten Paraguays. Sehr zum Leidwesen der Südamerikaner marschierten ihre jeweiligen Gegner weiter durch das Turnier, während sie die Heimreise antreten mussten - von allen respektiert und mit gewachsenem internationalem Ansehen, jedoch ohne den gewünschten Erfolg. Nachdem man nun erneut die Qualifikation für Deutschland 2006 geschafft hat, hofft die Albirroja, ihr Trauma zu überwinden und endlich das in die Tat umzusetzen, was sie auf dem eigenen Kontinent schon oft angedeutet hat.

Obwohl die dritte Qualifikation in Folge für Paraguay erst am 8. Oktober in Maracaibo (Venezuela) gesichert wurde, bestand für die Presse des Landes nie ein Zweifel daran. Nachdem man am ersten Spieltag gegen eine überraschend starke peruanische Mannschaft mit 1:4 verlor, erholte sich das Team von Aníbal Ruiz rasch von diesem Rückschlag und zeigte mit einigen wichtigen Siegen, sowohl in Asunción wie auch zu Hause, sein wahres Gewicht im südamerikanischen Fussball. Dennoch bleibt ein Manko, dass die Paraguayer noch überwinden müssen: die mangelnde Konstanz ihrer Leistungen, die etwa im letzten Spiel in Asunción, das man mit 0:1 gegen Kolumbien verlor, die eigenen Fans zur Weißglut trieb.

Insgesamt holte Paraguay 28 Punkte, zwei weniger als beim letzten Mal, und erreichte damit erneut den vierten Platz - genau wie 2001 und hinter den gleichen Mannschaften (Brasilien, Argentinien und Ecuador). Im Einzelnen waren es 8 Siege, 4 Unentschieden und 6 Niederlagen bei einem ausgeglichenen Torverhältnis von 23:23. Hervorzuheben bleibt der Sieg vom 3. September 2005 gegen Argentinien (1:0), dem ersten in der Geschichte der Qualifikation. Die größten Enttäuschungen im Verlauf der Qualifikation bereiteten sicherlich die hohen Niederlagen gegen Peru (1:4), Ecuador (2:5) und Brasililen (1:4).

Nachdem sie sich für drei der ersten sechs FIFA Weltpokal?-Turniere qualifiziert hatte, machte die Nationalelf Paraguays eine schwere Krise durch und fehlte bei sechs WM-Turnieren in Folge. Erst in Mexiko 1986 kehrte man auf die Bühne des Weltfussballs zurück. Dort sorgten Julio César Romero und Roberto Cabañas dafür, dass man die Gruppenphase überstand, wenngleich man in der zweiten Runde nach einem klaren 0:3 gegen England ausschied.

Zwölf Jahre später war man in Frankreich dabei. Spielführer dort war der überragende Torhüter José Luis Chilavert, mit dem man zwei torlose Unentschieden gegen Bulgarien und Spanien sowie einen Sieg gegen Nigeria holte. In der zweiten Runde dann zerstörte das Tor von Laurent Blanc alle Träume, doch die Mannschaft hatte mit ihrem Engagement und ihrem würdevollen Abschied aus dem Turnier beeindruckt. Bei der ersten FIFA Weltpokal?-Endrunde auf asiatischem Boden war der Torhüter zwar nicht in ähnlich bestechender Form, doch auch hier schnitt die Mannschaft besser als erwartet ab. Man spielte unentschieden gegen Südafrika, unterlag Spanien und besiegte schließlich Slowenien, um in der folgenden Runde auf Deutschland zu treffen. Der Keeper und seine alte Garde boten noch einmal eine beeindruckende und couragierte Vorstellung, scheiterten jedoch erneut.

Der Uruguayer Aníbal Ruiz führt Paraguay in das neue WM-Abenteuer. "El Maño", wie man ihn auch nennt, hatte nach dem Ausscheiden in Korea/Japan 2002 zunächst interimsweise den Posten vom Italiener Cesare Maldini übernommen. Im April 2003 wurde er dann im Amt bestätigt. Der stets herzliche und der Presse gegenüber aufgeschlossen auftretende Coach feierte erste Erfolge mit Vereinen in der Primera División Paraguays, unter anderem mit dem Hauptstadtverein Olimpia. Er ist, nebenbei bemerkt, einer von nur drei Trainern, die während der gesamten Südamerika-Qualifikation im Amt waren.

Seine wichtigste Aufgabe bestand zunächst im Umbau der Nationalmannschaft. In der Tat fand er eine gelungene Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Justo Villar hat sich als würdiger Nachfolger des großen José Luis Chilavert im Tor erwiesen. Unterstützt wird er von der Abwehr, in der Carlos Gamarra den Ton angibt. Im Mittelfeld haben sich die Silbermedaillengewinner vom Olympischen Fussball-Turnier in Athen 2004, Julio Dos Santos und Edgar Barreto mit Spielfreude einen Platz gesichert, während im Angriff abwechselnd der unverwüstliche José Cardozo, Roque Santa Cruz und die große Neuentdeckung des paraguayischen Fussballs, Nelson Haedo Valdez, zum Einsatz kommen. Mit diesem Team und der großen Erfahrung von Ruiz werden die Paraguayer bemüht sein, weiter als 1998 und 2002 zu kommen, als sie gegen die späteren Turnierfinalisten im Achtelfinale ausschieden.

Gegründet 1906

FIFA-Beitritt 1921

WM Teilnahmen 6 (1930, 1950, 1958, 1986, 1998, 2002)

WM Erfolge Achtelfinale 2-mal (1998, 2002)

Konföderations-Titel Copa America 2-mal (1953, 1979)

Facts
-- Das Team mit dem Spitznamen "Guaraníes" nahm bereits an der ersten WM-Endrunde 1930 teil. Mit einem Sieg und einer Niederlage konnte man sich nicht für das Halbfinale qualifizieren. 1950 und 1958 schied Paraguay ebenfalls bereits in der Vorrunde aus.

-- Dann musste Paraguay bis 1986 warten, um sich wieder auf der großen Fußballbühne präsentieren zu dürfen. In Mexiko erreichte man erstmals die zweite Runde, doch beim 0:3 gegen England war man chancenlos, zumal Trainer Caetano Re das Spiel von der Tribüne aus verfolgen musste.

-- 1998 sorgte das Team um Torhüter Jose Luis Chilavert für Furore. Im Achtelfinale musste man sich erst durch ein Golden Goal gegen den späteren Weltmeister Frankreich geschlagen geben, 2002 schied man ebenfalls im Achtelfinale aus.

(yahoo.de)

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