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Argentinien will schwache Leistung in Asien vergessen machen
   2006-06-01 15:05:11    cri
Auch wenn in Argentinien noch kein Spieler geschafft hat, ganz aus dem Schatten des Ausnahmespielers Diego Armando Maradona heraus zu treten, so zählt das Team der Albiceleste doch stets zum Kreis der Anwärter auf die Weltmeister-Krone. Allerdings haben die Argentinier die in sie gesetzten Erwartungen in letzter Zeit nie erfüllen können, wie es zuletzt beim FIFA-Weltpokal Korea/Japan 2002 der Fall war. Heute, da man wieder ein paar Jahre an Erfahrung dazu gewonnen hat, sind die Albiceleste drauf und dran, das Trauma von Asien vergessen zu machen. Denn im Juni 2005 qualifizierte sich Argentinien als erste südamerikanische Mannschaft für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006.

Im Verlauf der WM-Qualifikation durchlebten die Argentinier unterschiedliche Stimmungslagen: einer anfänglichen Unsicherheit folgten schon bald stabile Leistungen und wachsendes Selbstvertrauen, bis es dann mit dem unerwarteten Rücktritt von Marcelo Bielsa als Nationaltrainer eine Zäsur gab. Unter der Führung des neuen Auswahltrainers José Pekerman schaffte Argentinien dann die allseits erwartete Qualifikation, wobei der äußere Rahmen nicht besser hätte sein können, denn das Team der Albiceleste machte seine WM-Teilnahme am 8. Juni 2005 nicht nur vor eigenem Publikum, sondern dazu noch mit einem klaren Erfolg gegen Brasilien perfekt. Dennoch führten inzwischen die zuletzt mangelnde Konstanz im Spiel der Argentinier, die zum Teil große Auswahl von Spielern für die Besetzung der einzelnen Positionen sowie die zunehmend schwachen Leistungen bei Auswärtsspielen zu ernsthaften Diskussionen über die Mannschaft und ihr Spielsystem im Hinblick auf das WM-Turnier im nächsten Jahr.

Argentinien brachte es in der abgeschlossenen Qualifikation auf insgesamt 34 Zähler. Dies sind neun Punkte weniger als bei der vorangegangenen WM-Qualifikation. Dazu kommt, dass man am Ende zum ersten Mal in den drei letzten WM-Qualifikationen die Tabellenführung an Brasilien abgeben musste. In der soeben abgelaufenen Südamerika-Qualifikation stehen für Argentinien zehn Siege, vier Remis und vier Niederlagen zu Buche. Dabei erzielten die Argentinier 29 Treffer und kassierten gerade mal 17 Gegentore. Damit hat Argentinien gemeinsam mit Brasilien die beste Torbilanz, gefolgt von Kolumbien. Und die historischen Fakten? Auch hier gibt es sowohl Gutes wie auch weniger Erfreuliches zu berichten. Konkret stellt sich die Situation wie folgt dar: der Heimnimbus (seit nunmehr zwölf Jahren ist Argentinien zu Hause ungeschlagen) bleibt bestehen, gegen Bolivien gelang der erste Sieg seit 32 langen Jahren in der Höhe von La Paz und die WM-Qualifikation wurde ausgerechnet durch einen deutlichen Sieg über den Erzrivalen Brasilien geschafft. Zu den weniger erfreulichen Fakten aus argentinischer Sicht zählen vor allem die erste Niederlage gegen Paraguay in einer WM-Qualifikation und das Ende der 16 Jahre währenden Serie ohne Niederlage gegen Uruguay im Klassiker vom Rio de la Plata.

Zu Beginn der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 wird es genau 20 Jahre her sein, dass Argentinien mit Diego Maradona in Mexiko 1986 Weltmeister wurde. Damals schien es für die Argentinier, die zwischen 1978 und 1986 zwei von drei WM-Turnieren gewonnen hatten, nur eine Frage der Zeit zu sein, sich die Vorherrschaft in der Sportart Nummer 1 zu sichern und mit dem benachbarten Brasilien gleich zu ziehen, was die Anzahl der gewonnenen WM-Titel betrifft. Und tatsächlich: bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Italien 1990 kam Argentinien erneut ins Finale und hätte beinahe die dritte von vier Weltmeistermeisterschaften gewonnen. Ein solcher Erfolg war bis dahin nur Brasilien zwischen 1958 und 1970 gelungen. Doch Deutschland machte einen Strich durch die Rechnung und wurde am Ende als verdienter Weltmeister gekürt.

Vier Jahre danach starteten Maradona und Co. bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft USA 1994 einen neuen Anlauf. Bereits im Vorfeld wurden die Argentinier als einer der ersten Anwärter auf den WM-Titel gehandelt. Doch dann geschah es, dass der legendäre Maradona bei einer Doping-Kontrolle positiv getestet wurde und aus der Mannschaft genommen werden musste. Für das Team von Auswahlcoach Alfio Basile war das der Anfang vom Ende. Damit hatte die Ära nach Maradona begonnen. Eine alles in allem zufriedenstellende Vorstellung beim darauf folgenden FIFA-Weltpokal France 98 bescherte den Argentiniern in der Runde der letzten 16 zunächst einen viel bejubelten Sieg über England, bevor dann im Viertelfinale die Ernüchterung folgte. Gegen die Niederlande schied das Team der Albiceleste durch einen wunderschönen Treffer von Dennis Bergkamp zum 2:1 für die Europäer aus dem Turnier aus. Insgesamt hatte Argentinien damals eine recht gute Mannschaft, die indes nie an den Kampfgeist und den Elan jenes Teams heranreichte, dass vier Jahre später die Reise zum FIFA-Weltpokal Korea/Japan 2002 antrat, dort allerdings zur allgemeinen Überraschung sang- und klanglos bereits in der Vorrunde die Segel streichen musste.

Nach dieser Enttäuschung bewies Argentinien wahre fussballerische Größe, indem man Marcelo Bielsa auch weiterhin das Vertrauen schenkte und ihn mit der Betreuung der Nationalmannschaft in der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 beauftragte. Bis September 2004 lief das Ganze dann auch erfolgreich, bis Bielsa nach dem zweiten Platz bei der Copa América und trotz der Goldmedaille beim Olympischen Fussballturnier Athen 2004, dem ersten Olympiasieg in der Geschichte des argentinischen Fussballs überhaupt, seinen Rücktritt als Nationaltrainer einreichte. Inmitten dieser Erfolgswelle und mit einem komfortablen Punktekonto in der WM-Qualifikation im Rücken übernahm José Pekerman den Posten des Auswahltrainers. Der neue Coach, über dessen Vergangenheit als Fussballer nur wenig bekannt ist, hatte durch seine gute Arbeit mit den Auswahlteams im Nachwuchsbereich das Vertrauen und die Anerkennung seitens der Verantwortlichen im argentinischen Fussballverband gewonnen. Unter seiner Führung wurde Argentinien drei Mal FIFA Junioren-Weltmeister. Darüber hinaus formte er mehrere Nachwuchsspieler, die heute in der A-Nationalmannschaft spielen.

Der Großteil dieser Spieler steht zwar nicht bei den weltweit besten Klubs unter Vertrag, dennoch begeistert ihr zweifellos vorhandenes Talent die argentinischen Fans. Neben Spielern wie Juan Rormán Riquelme, Javier Mascerano und Javier Saviola, ergänzt durch die erfahrenen Roberto Ayala, Juan Pablo Sorin, Pablo Aimar und Hernán Crespo, haben die Argentinier gerade erst ihr jüngstes Talent entdeckt, das sich als derzeitiger Rohdiamant schon bald als Juwel erweisen könnte. Die Rede ist von Lionel Messi, der zurzeit bei FC Barcelona spielt und der bei der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Niederlande 2005 zugleich Weltmeister, erfolgreichster Torschützer und bester Spieler des Turniers wurde. Noch ohne seine Mitwirkung belegte das Team von Pekerman den zweiten Platz beim FIFA Konföderationen-Pokal Deutschland 2005. Mit ihm und in der Gewissheit, eine starke Mannschaft geformt zu haben, will José Pekerman dann in Deutschland 2006 den lang ersehnten Titel gewinnen.

Gegründet 1893

FIFA-Beitritt 1912

WM Teilnahmen 13 (1930, 1934, 1958, 1962, 1966, 1974, 1978, 1982, 1986, 1990, 1994, 1998, 2002)

WM Erfolge Weltmeister 2-mal (1978, 1986), Vizeweltmeister 2-mal (1930, 1990)

Konföderations-Titel Copa America 14-mal (1921, 1925, 1927, 1927, 1937, 1941, 1945, 1946, 1947, 1955, 1957, 1959, 1991, 1993), Panamerika-Meister 6-mal (1951, 1955, 1959, 1971, 1995, 2003)

Facts
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Bereits bei der ersten WM-Teilnahme 1930 erreichte die Mannschaft Argentiniens das Endspiel. Dort unterlag man Uruguay allerdings mit 2:4. Zwischen 1929 und 1959 gewann das Team 12-mal die Copa America, doch Weltmeister konnte Argentinien in diesem Zeitraum nicht werden.

-- 1978 gelang den Albiceleste dann der große Wurf: Im eigenen Land wurde das Team zum ersten Mal Weltmeister. Mario Kempes erzielte in einem denkwürdigen Finale gegen die Niederlande zwei Treffer.

-- 1986 wiederholte Argentinien diesen Erfolg dank eines überragenden Diego Maradona in den eigenen Reihen. 1990 verlor man dann im Finale gegen Deutschland durch einen von Andi Brehme verwandelten Elfmeter.

(yahoo.de)

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