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Elfenbeinküste macht WM-Traum wahr
   2006-06-01 15:03:29    cri
Ebenso wie Jamaika beim FIFA-Weltpokal France 98? und Senegal beim FIFA-Weltpokal Korea/Japan 2002? gilt der Mannschaft von der Elfenbeinküste bereits im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? große Aufmerksamkeit, denn es wird die erste WM-Teilnahme für das Team aus Westafrika sein.

Am Tag nach der Gruppenauslosung der WM-Qualifikation hätte wohl niemand geglaubt, dass sich am Ende die Elfenbeinküste den Sieg in Gruppe 3 holen würde, in der es die Westafrikaner außer mit dem Sudan, Libyen und Benin vor allem mit Kamerun und Ägypten zu tun bekamen. Den beeindruckenden Bilanzen von Kamerun (fünf WM-Teilnahmen) und Ägypten, das bislang zwei Mal bei einer WM-Endrunde dabei war, hatte die Elfenbeinküste lediglich einen Sieg im Afrikanischen Nationen-Pokal (Senegal 1992) entgegenzusetzen. Und für die Auflage 2004 des Afrikanischen Nationen-Pokals in Tunesien hatte sich das Team der Elfenbeinküste nicht einmal qualifizieren können.

Dennoch startete die ivorische Nationalmannschaft furios in die WM-Qualifikation und beendete die Hinspielrunde mit vier Siegen und nur einer Niederlage. Zu den herausragenden Leistungen in der ersten Qualifikationsphase zählte der 2:1-Sieg in Kairo über Ägypten. Unmittelbar vor dieser Partie hatten die ivorischen Nationalspieler für immer von ihrem Assistenztrainer Mama Ouattara Abschied nehmen müssen, nachdem dieser mitten im Training zusammengebrochen und verstorben war. Damals gingen sie das Versprechen ein, zu Ehren des auf tragische Weise zu Tode gekommenen Assistenztrainers das WM-Ticket lösen zu wollen.

Die Rückrunde der Afrika-Qualifikation, die das Team der Elfenbeinküste bereits als Tabellenführer sah, gingen die Westafrikaner dann zwar mit dem gleichen Elan an, verloren aber gleichzeitig etwas an Effizienz.

Nach einem mühelosen 3:0-Heimerfolg über Benin wurde die Siegesserie durch ein torloses Remis in Tripolis gegen Libyen erst einmal beendet. Inzwischen hatten sich die in ihrem Stolz sichtlich verletzten Kameruner geschworen, ihre fünf WM-Qualifikationsspiele der Rückrunde sämtlich zu gewinnen. Den unzähmbaren Löwen gelang es, ihren Abstand zur Tabellenspitze zu verringern und sich vor dem Duell in Abidjan gegen die Elfenbeinküste als deren unmittelbarer Verfolger zu etablieren.

Zu diesem Zeitpunkt zweifelte bereits niemand mehr daran, dass die Elfenbeinküste aus der als 'Endspiel' der Gruppe 3 bezeichneten Partie im heimischen "Felicia"-Stadion als Sieger hervorgehen würde. Selbst ein Remis hätte gereicht, um die erste WM-Qualifikation perfekt zu machen. Doch Kamerun gewann das Spiel mit 3:2 und übernahm vor dem letzten Spieltag die Tabellenführung. Damit schien für die Mannschaft der Elfenbeinküste die Chance vertan, zumal kaum vorstellbar schien, dass Kamerun nun noch straucheln könnte.

Am Ufer der Ebrié-Lagune hatte man die Hoffnung also bereits aufgegeben, bis dann das "Wunder von Omdurman" geschah. Die Elfenbeinküste gewann ihr letztes Auswärtsspiel gegen den Sudan klar mit 3:1, während Kamerun zur gleichen Zeit im heimischen Yaoundé gegen Ägypten nicht über ein Remis (1:1) hinaus kam. Damit war die "göttliche Qualifikation", als die sie in der Elfenbeinküste gern bezeichnet wird, doch noch geschafft.

Dass sich das Team der Elfenbeinküste erstmals für eine WM-Endrunde qualifizieren und das Ticket nach Deutschland buchen konnte, ist in erster Linie der Erfolg einer außergewöhnlichen Spielergeneration, die im Wesentlichen in der Fussballakademie von Jean Marc Guillou ihre Grundausbildung erhielt. Aus dieser Fussballschule gingen die heutigen Nationalspieler Aruna Dindane, Kolo Touré, Didier Zokora, Arthur Boka, Blaise Kouassi und Barry Copa hervor, um nur einige zu nennen. Es sind vor allem diese jungen Akteure, die seit Jahren gemeinsam in einer Mannschaft spielen und gezielt auf die Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? hingearbeitet haben.

Wenn man berücksichtigt, dass dieser Mannschaft auch noch Topstürmer Didier Drogba von Chelsea London angehört, auf dessen Konto allein neun Tore in der WM-Qualifikation gehen, dann wird der Erfolg des Teams von der Elfenbeinküste für jedermann deutlich. Der frühere Profi von Olympique Marseille versteht es besser als jeder andere, seine Mitspieler durch seinen Siegeswillen mitzureißen. Nach und nach hat sich Drogba zur unumstrittenen Führungspersönlichkeit seiner Nationalmannschaft entwickelt.

Zusammen mit Aruna Dindane bildete Drogba das erfolgreichste Angriffsduo in der Afrika-Qualifikation, das letztlich auch den Ausschlag für die historische WM-Qualifikation der Elfenbeinküste gab. Der ehemalige Angreifer von RC Lens erwies sich im gesamten Verlauf der WM-Qualifikation sowohl als Torjäger (sechs Treffer) wie auch als Vorlagengeber. In diesem Zusammenhang sind auch unbedingt Bonaventure Kalou und dessen herausragende Rolle als Vorbereiter zu erwähnen, ebenso wie Kolo Touré und Mannschaftskapitän Cyrille Domoraud, die beiden starken Innenverteidiger, sowie der unverzichtbare Torhüter Jean Jacques Tizié.

Allerdings wäre diese hervorragende Mannschaft ohne ihren Dirigenten, den französischen Trainer Henri Michel, undenkbar. Denn das Team der Elfenbeinküste ist bereits die vierte Mannschaft (nach Frankreich, Kamerun und Tunesien), die Michel zur Teilnahme an einer WM-Endrunde führte. Dem erfahrenen Trainerfuchs ist es gelungen, sämtliche ihm in den Weg gelegte Hindernisse zu überwinden. Obwohl er sich über die gesamte Qualifikation hindurch starker Kritik wegen des von ihm nominierten Spielerkaders ausgesetzt sah, setzte er den durch ihn eingeschlagenen Weg konsequent fort. Überdies zeugte seine Abwesenheit beim triumphalen Empfang seiner Mannschaft nach der WM-Qualifikation vom bescheidenen Charakter des Erfolgstrainers.

Gegründet 1960

FIFA-Beitritt 1960

WM Teilnahmen Keine

WM Erfolge Keine

Konföderations-Titel Afrika-Meisterschaft 1-mal (1992)

Facts
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Nach sieben Versuchen ist die Elfenbeinküste erstmals für eine WM-Endrunde qualfiziert. In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2002 war man Tunesien lange Zeit dicht auf den Fersen, doch am Ende reichte der zweite Gruppenplatz nicht, um sich für die WM-Endrunde zu qualifizieren. Gegen WM-Teilnehmer Tunesien blieb die Elfenbeinküste bei zwei Unentschieden (1:1 und 2:2) ohne Niederlage.

-- In seiner Fußballgeschichte hat die Elfenbeinküste schon dreimal 6:0 gewonnen, was bis heute noch als Rekord in der Statistik verzeichnet ist. Mit diesem Ergebnis schlug man Mali (1985), Botswana (1992) und den Niger (2000).

-- Die höchste Niederlage datiert aus dem Jahr 1971, als man gegen Ghana mit 2:6 verlor.

(yahoo.de)

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