Mit dem 1:0-Erfolg in Göteborg am 8. September 2004 bestätigte Kroatien seine Ambitionen. Das einzige Tor der Partie erzielte Darijo Srna, der seinem Team damit nach einem 3:0-Auftakterfolg gegen Ungarn drei Tage zuvor in der Qualifikation weiteren Auftrieb gab. Zwar gab die Mannschaft im folgenden Heimspiel gegen Bulgarien nach einer anfänglichen 2:0-Führung den Sieg noch aus der Hand und musste sich schließlich mit einem 2:2-Unentschieden begnügen, doch vier Siege in Folge von März bis Juni 2005 brachten das Team dann wieder auf Erfolgskurs. Dann kam ein weiterer kleiner Hänger in Form eines 1:1-Unentschiedens in Malta. Nun musste ein weiterer Sieg gegen Schweden her, wenn Kroatien sich die Tabellenführung in der Gruppe sichern wollte. Am 8. Oktober sorgte dann wieder Darijo Srna dafür, dass das schwere Unterfangen gelang.

Obwohl Kroatien erst 1991 als unabhängiger Staat aus dem ehemaligen Jugoslawien hervorging und sich im darauf folgenden Jahr der FIFA anschloss, hat das Land auf internationaler Ebene bereits eine beachtliche Bilanz vorzuweisen. Als Jugendliche spielten Zvonimir Boban, Robert Prosinecki, Davor Suker, Robert Jarni und Igor Stimac eine wichtige Rolle bei Jugoslawiens Titelgewinn bei der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft 1987. Diese talentierte Fussballergeneration war dann elf Jahre später, als Kroatien in Frankreich zum ersten Mal an einer WM-Endrunde teilnahm, auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit.

Das Ergebnis war ein Triumphzug, der die Mannschaft bis ins Halbfinale brachte, wobei sie auf dem Weg dahin unter anderem einen 3:0-Viertelfinalsieg gegen Deutschland verbuchen konnte. Im Halbfinale mussten sich die von Miroslav Blazevic trainierten Kroaten dann schließlich gegen die Franzosen geschlagen geben. Der 2:1-Erfolg gegen die Niederlande im Spiel um Platz 3 konnte etwas über die Niederlage hinweg trösten. Davor Suker erzielte in dieser Partie sein siebtes Endrundentor und wurde als Torschützenkönig mit dem Goldenen Schuh ausgezeichnet. Bei ihrer zweiten WM-Teilnahme vier Jahre später waren die Kroaten allerdings weniger erfolgreich. Bis auf einen Sieg gegen Italien gab es in Korea/Japan kaum Erfolge zu verzeichnen. Die Truppe von Mirko Jozic verlor gegen Mexiko und Ecuador und musste bereits früh die Heimreise antreten.

Unter Jozics Nachfolger Otto Baric erreichte Kroatien dann zwar die Endrunde der UEFA EURO 2004, schied jedoch auch hier bereits in der Gruppenphase aus. Dann übernahm Kranjcar das Traineramt, ein ehemaliger jugoslawischer Nationalspieler, dessen Sohn Nico der aufstrebende Star des Teams ist. Obwohl seine Berufung in die Nationalelf zunächst mit einiger Skepsis verfolgt wurde, unterstrich Kranjcar Jr. seine viel versprechenden Qualitäten mit einem Tor und einer Vorlage beim 3:1-Erfolg in Bulgarien im Juni 2005. Er ist der einzige in Kroatien unter Vertrag stehende Spieler, der sich einen Stammplatz in der Elf erobern konnte und sorgt in dem ansonsten eher funktionalen dreiköpfigen zentralen Mittelfeld für die Kreativität.

Ansonsten bringen Igor Tugor sowie die Brüder Niko und Robert Kovac ihre Erfahrung in die Mannschaft ein, während die zurückgezogenen Mittelfeldspieler Srna (vier Tore in der Qualifikation) und Marko Babic im Angriff eine wirkliche Gefahr darstellen und den Stürmerstar Dado Prso mit erstklassigen Vorlagen versorgen. Prso wurde mit fünf Treffern Torschützenkönig der Kroaten in den Spielen der Gruppe 8.

Gegründet 1912

FIFA-Beitritt 1992

WM Teilnahmen 2 (1998, 2002)

WM Erfolge 3. Platz (1998)

Konföderations-Titel Keine

Facts
-- Die bisherige kroatische WM-Geschichte ist kurz, aber erfolgreich. Gleich im ersten Anlauf qualifizierte sich das Team für die WM-Endrunde 1998 und sorgte in Frankreich für Furore.

-- Im Viertelfinale warf man die deutsche Mannschaft aus dem Turnier, im Halbfinale ging Kroatien gegen Gastgeber Frankreich durch Davor Suker sogar in Führung, doch zwei Tore von Lilian Thuram ließen die Finalträume der Kroaten platzen, obwohl man in der Schlussviertelstunde sogar einen Mann mehr auf dem Feld hatte.

-- Vier Jahre später qualifizierte sich Kroatien erneut für die Endrunde, konnte aber an den Erfolg von 1998 nicht mehr anknüpfen. Nach einer Auftaktniederlage gegen Mexiko schlug das Team Italien, verlor aber gegen Ecuador und verpasste das Achtelfinale.

(yahoo.de)