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Spanien träumt von einer besseren Zukunft
   2006-06-01 14:25:37    cri
Spanien träumt von einer besseren Zukunft Der Weg zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006? war nicht gerade die brillanteste Qualifikation in der Geschichte der spanischen Nationalelf. In der Tat löste man das Ticket erst im letzten Augenblick, als man sich im Playoff dank eines beeindruckenden 5:1 im Hinspiel gegen die Slowakei durchsetzte.

Die Männer von Luis Aragonés waren zuvor in einer Gruppe gestolpert, in der sie zunächst als klarer Favorit gegolten hatten. Ihre Gegner waren San Marino, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Litauen sowie Serbien und Montenegro. Dennoch holte am Ende das zuletzt genannte Land den Gruppensieg. Spanien hatte zwar kein Spiel verloren, aber eben auch nicht genügend Partien gewonnen, um den ersten Platz zu erringen. Als die Gruppenphase zu Ende war, beklagten die Spanier bitter die Punkte, die sie mit dem Unentschieden in Bosnien sowie dem Remis zu Hause gegen Litauen abgegeben hatten.

Es hieß also, noch ein wenig weiter zu leiden und eine Lücke im Terminkalender für das Playoff gegen die Slowakei zu finden. Diese Mannschaft war in der Qualifikation über sich hinausgewachsen und hatte hinter Gruppensieger Portugal den zweiten Platz, noch vor dem russischen Team, belegt. Die Spanier machten im Playoff-Hinspiel ihrem Namen - 'La Furia' - alle Ehre und überrollten die Slowaken. Überragender Spieler der Partie war Luis García, der Stürmer vom FC Liverpool, mit drei Toren. Die weiteren Torschützen waren Morientes und Torres. Das 1:1-Unentschieden im Rückspiel war dann nur noch reine Formsache.

Seit Luis Aragonés zu Beginn der Qualifikation Platz auf der Bank nahm, hat die Mannschaft noch kein Spiel verloren. In Qualifikationsspielen gab es dabei sechs Unentschieden und sechs Siege, während in den Freundschaftsspielen fünf Siege und ein Remis zu verzeichnen waren. Ungeschlagen zwar, aber mitunter mit großen Problemen, ein Spiel zu gewinnen, was zum großen Teil auf die Schwäche seiner Stürmer im Abschluss zurückzuführen ist, die tatsächlich viele der herausgespielten Torchancen kläglich vergaben.

Deutschland 2006 wird schon das achte Endrundenturnier in Folge für die spanische Auswahl seit der Weltmeisterschaft 1974, ebenfalls auf deutschem Boden, sein. Nennenswerte Erfolge hat es jedoch trotz allem noch nicht gegeben. Auf internationaler Ebene war bisher erst ein einziger Erfolg zu verzeichnen. Der datiert aus dem Jahr 1964, als man den Europameistertitel holte. Der vierte Platz beim FIFA Weltpokal? Brasilien 1950 war das bislang beste Ergebnis der Spanier beim wichtigsten Wettbewerb des Weltfussballs. Besonders im Viertelfinale hatten sie bislang stets Pech. So scheiterten sie in den Vereinigten Staaten 1994 wie auch in Korea/Japan 2002, damals auf dramatische Weise erst im Elfmeterschießen.

Mit der Ankunft von Luis Aragonés gab es eine kleine Revolution, auch was den Kader selbst anging. So machte sich der altgediente Trainer an einer konsequente Verjüngung der Mannschaft und impfte ihr auch seine eigene Philosophie ein: Der Schlüssel zum Erfolg ist stets der Ballbesitz und die Initiative, die man in jedem Spiel ergreifen muss. Um seine Vorstellungen in die Tat umzusetzen, setzte er auf ein Mittelfeld mit Xavi, Xabi Alonso und Albelda, die es allmählich gelernt haben, seine Philosophie in die Tat umzusetzen und die Mannschaft wie ein Orchester leiten.

Im Angriff gesetzt sind der große Kapitän Raúl González und 'Niño' Fernando Torres. Wenngleich die 25 Tore aus der ersten Qualifikationsphase nicht nach beeindruckenden Sturmleistungen klingen, war doch der Torinstinkt der beiden Spieler stets vorhanden, auf ihn war in den entscheidenden Augenblicken Verlass. Wenn es ihnen einmal an der Inspiration fehlt, dann gibt es immer noch Fernando Morientes oder Luis García. Stammtorhüter ist der junge, doch bereits in tausend Schlachten auf höchstem Niveau erprobte Iker Casillas. Seine Reflexe und sein Reaktionsvermögen sind eine Art Lebensversicherung für die Abwehr. Der unermüdliche Rackerer Míchel Salgado, der beinharte Verteidiger Carles Puyol, der vielseitige Sergio Ramos oder die bissigen Vicente und Asier del Horno sind weitere Spieler, auf denen die Hoffnungen auf eine bessere internationale Zukunft des spanischen Fussballs ruhen.

Die mangelnde Reife und die fehlende Turnierpraxis sind einige der Dinge, die dem Trainer am meisten Sorgen bereiten. Er weiß, dass dieses Defizit nur mit der Zeit wettgemacht werden kann. Dennoch sind die Fortschritte seit der ersten Partie der "Ära Aragones" unverkennbar.

So wie er bei der Unterzeichnung seines Vertrages die Qualifikation für die Weltmeisterschaft versprach, so hat Aragonés nun, nach Erreichen dieser Vorgabe, ein höheres Ziel gesteckt. Er möchte Spanien erstmals ins WM-Finale führen. Sein Spielführer stimmt ihm zu: "In den neun Jahren, in denen ich nun schon in der Nationalelf spiele, hat es noch nie so viele gute Spieler wie jetzt gegeben. Wir fahren zur Weltmeisterschaft, um den Titel zu holen", erklärte Raúl.

Gegründet 1913
FIFA-Beitritt 1904
WM Teilnahmen 11 (1934, 1950, 1962, 1966, 1978, 1982, 1986, 1990, 1994, 1998, 2002)
WM Erfolge 4. Platz (1950)
Konföderations-Titel Europameister (1964)

Facts
-- Bei der erstmaligen WM-Endrundenteilnahme 1934 schied Spanien noch im Viertelfinale im Wiederholungsspiel gegen Italien aus, 1950 lief es dann bereits besser. Nach Siegen über die USA, Chile und England erreicht man die Finalrunde, doch nach Niederlagen gegen Brasilien und Schweden belegte man am Ende den vierten Platz.

-- Seitdem wartet man in Spanien seit mehr als 50 Jahren vergeblich auf einen vergleichbaren Erfolg. 1982 war die Enttäuschung groß, als die Spanier als Gastgeber nicht über die zweite Runde hinaus kamen.

-- 1986 begann man viel versprechend, scheiterte aber im Elfmeterschießen gegen Belgien. 1990 kam das Aus im Achtelfinale, 1994 im Viertelfinale und 1998 bereits in der Vorrunde. 2002 schied man im Viertelfinale gegen Südkorea nach Elfmeterschießen aus.

(yahoo.de)

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