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Das taubstumme Mädchen Nuoming Qiqige
   2006-05-29 09:45:28    cri
Bei der Schlussfeier der Paralympic 2004 in Athen wurden die Zuschauer und die ganze Welt von dem Tanz "Guanyin-Göttin mit tausend Händen" des chinesischen Behinderten-Ensembles begeistert. Die kunstvolle und gefühlvolle Aufführung von 21 taubstummen Mädchen wurde von Menschen als ein Wunder des Tanzes angesehen.

Nuoming Qiqige, eines dieser hervorragenden Mädchen, ist mongolischer Nationalität und lebt in Xinjiang. Sie ist nun 25 Jahre alt und sehr hübsch. Sie versucht nun, Sie zu begrüßen.

"Guten Tag, ich heiße Nuoming Qiqige. Es freut mich, Euch kennen zu lernen. Ich finde, das Leben ist sehr schön!"

Nuoming Qiqige wurde in einer mongolischen Familie in Xinjiang geboren. Unglücklicherweise verlor sie mit zwei Jahren wegen einer schweren Krankheit ihr Hörvermögen. Doch ihr Vater Nuoming Dala betrachtet seine Tochter als ein ganz normales Kind. Er sagte:

"Nuoming Qiqige ist sehr klug. Als sie ein Jahr alt war, konnte sie schon abzählen und begann zu sprechen. Und wenn sie die Musik hörte, bewegte sie sich nach deren Rhythmus. Nach dem Umglück verzichtete sie niemals, etwas Neues kennen zu lernen. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, ihr Leben in irgendeiner Weise einzuschränken. Im Gegenteil, sie hat stets ihr Leben positiv gesehen. Sie hört nichts, aber sie lernte stets sehr gut und war ständig bestrebt, ihr Leben nach ihren Vorstellungen einzurichten. Sie ist in einigen Bereichen besser als normale Menschen."

Als sie sechs Jahre alt war, wurde Nuoming Qiqige in einer normalen Schule eingeschult. Natürlich war es für sie schwer, die richtige Aussprache zu lernen, weil sie ja auch ihre eigenen Worte nicht verstand.

Nuoming Qiqige hatte schon als kleines Mädchen großes Interesse am Tanzen gehabt. Weil sie die Musik nicht hört, ist es sehr schwierig für sie, tanzen zu lernen. Mit Hilfe und Ansporn durch ihren Tanzlehrer und auch dank eigener Bemühungen begriff sie das Wesentliche des Tanzens doch recht schnell. In ihren Augen bedeutet das Tanzen Glück und Freude. Mit dem Tanzen kann sie ihre eigenen Gefühle ausdrücken. Dank des Tanzens hat ihre Welt wieder Farbe bekommen und ist nicht mehr so still.

Um das Tanzen zu trainieren, nimmt Nuoming Qiqige Strapazen auf sich, die sich ein normaler Mensch kaum vorstellen kann. Ihre kleinere Schwester Zhaya erinnerte sich an diese Trainingsstunden und kann ihre Tränen kaum unterdrücken, als sie davon berichtet:

"Ich kann mich gut erinnern, es war im Winter. Ich begleitete meine Schwester zum Tanztraining. Weil die Tanzbewegungen schwierig waren, musste sie mehrmals die Übungen wiederholen. Ihr Schweiß floss ihr nicht nur aus der Stirn, ihr ganzer Körper war pitschenass. Ihre Knie machten ständig Bekanntschaft mit dem Holzboden, bis beide Knie aufgeplatzt waren und bluteten. Sie trainierte von morgens bis abends und aß überhaupt nicht. Als ich das sah, brach mir fast das Herz. Ich weinte bitterlich."

Das Tanzen ist Bestandteil des Lebens von Nuoming Qiqige geworden, sie ist mit dem Tanzen aufgewachsen. Nachdem sie vom chinesischen Behinderten-Ensembles aufgenommen wurde, trainierte sie noch fleißiger. Ihre Kollegen sind alle taubstumm. Deshalb ist es schwierig, die Tanzbewegungen mit der Musik zu kombinieren. Manchmal muss eine einzelne Bewegung mehrmals wiederholt werden. Das Training für den Tanz "Guanyin-Göttin mit tausend Händen" ist besonders hart und mühsam. Trotzdem ist Nuoming Qiqige der Meinung, dass sich die Mühen gelohnt haben. Der Tanz wurde von den Zuschauern akzeptiert, gewürdigt und mit großem Applaus bedacht.

Nuoming Dala, der Vater von Nuoming Qiqige, hatte das Training seiner Tochter beobachtet und wurde davon tief beeindruckt. Er sagte,

"Für diese taubstummen Kinder ist das Training wirklich schwer hart. Eine Tanzbewegung auf der Bühne gekonnt darzustellen, ist mit viel Schweiß verbunden. Das Training kann mit den Übungen normaler Menschen in keiner Weise verglichen werden. Alle müssen sich derart konzentrieren, um die Tanzbewegungen perfekt darzustellen, dass es schon der helle Wahnsinn ist. Wenn ich die Fleißigkeiten meiner Tochter anschaue, bin ich sehr stolz. Ich bin überzeugt, dass sie noch besser wird."

Der Tanz "Guanyin-Göttin mit tausend Händen" erzählt uns: Egal, wer du bist, wenn du gutmütig und immer hilfsbereit bist, werden tausend Hände bei dir sein und dir helfen. Und gleichzeitig hast du auch tausend Hände, um anderen zu helfen.

Nuoming Qiqige und ihre Kolleginnen symbolisieren mit ihren Händen Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft. Nach ihrer beeindruckten Aufführung bei der Schlussfeier der Paralympiade 2004 in Athen trat das Behinderten-Ensemble noch in vielen Ländern und Gebieten auf. Sie wurden überall gefeiert. Viele Zuschauer waren zu Tränen gerührt.

Nuoming Qiqige meinte, ihr persönlicher Erfolg sei nur mit der Unterstützung ihrer Familie und durch ihr eigenes Engagement möglich gewesen. Tanzen macht sie sehr glücklich, so Nuoming. Sie sagte,

"Ich bin nicht der Auffassung, dass meine Welt still ist. Wenn ich das Glück in meinem Herzen spüre, fühle ich mich außerordentlich gut. Ich bin zuversichtlich, dass ich mein Leben noch schöner gestalten kann."

Nun ist Nuoming Qiqige im chinesischen Behinderten-Ensemble nicht mehr aktiv. Sie übt den Beruf einer Bibliothekarin in einer Universität in Urumqi aus. Sie mag ihre jetzige Arbeit sehr.

Nuoming Qiqige hat auch eigene Familie gegründet. Ihr Mann ist wie sie ebenfalls taubstumm. Die beiden verstehen sich gegenseitig sehr gut. Sie haben sogar eine Zeichensprache geschaffen, die nur sie beiden verstehen. Nuoming Qiqige sagte, dass sie das jetzige ruhige Leben auch sehr mag und sich in ihrer glücklichen Familie sehr wohl fühlt.

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