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China plant den Ausbau seiner Knochenmark-Spenderkartei
   2006-05-26 14:30:05    cri
Leukämie ist eine Krankheit mit lebensbedrohlicher Wirkung. Doch ist sie dank der Entwicklung der modernen Medizin durchaus heilbar. Man hat nämlich festgestellt, dass Patienten durch die Transplantation von blutbildenden Stammzellen von Leukämie befreit werden können. Viele Länder haben bereits in den 80er und 90er Jahren begonnen, Karteien von Knochenmarkspendern einzurichten, damit für die Leukämie-Patienten die passenden Stammzellen gefunden werden können. Auch in China existiert seit 1992 eine solche Knochenmark-Spenderkartei, die Millionen von Patienten in China Hoffnung gibt. Bisher sind 360.000 Spender registriert, doch soll die Kartei noch weiter ausgebaut werden. Mehr dazu erfahren Sie in folgendem Bericht:

In China leiden mehr als vier Millionen Patienten an Leukämie, von ihnen benötigen rund eine Million dringend eine Transplantation von blutbildenden Stammzellen. Das Chinesische Rote Kreuz hatte im Jahre 1992 die nationale Knochenmark-Spenderkartei ins Leben gerufen. Bis zum März dieses Jahres wurden bereits über 360.000 Spender registriert, doch kann damit der Stammzellenbedarf in China nur zur Hälfte abgedeckt werden. Wie der Chef der Nationalen Knochenmark-Spenderkartei, Hong Junling, mitteilte, sei nun ein weiterer Ausbau der Kartei geplant:

"Wir wollen in unserer Kartei bis zum Jahre 2010 über eine Million Stammzellenspender registrieren. Wir haben ausgerechnet, dass eine Kartei mit einer Million Spendern durchaus machbar ist."

Hong Junling ist zuversichtlich, dass das Ziel erreicht werden kann. Ähnlich optimistisch äußerten sich die Verwaltungen der Knochenmark-Spenderkartei in den einzelnen Provinzen. Nach Aussage des Leiters der Spenderkartei in der Provinz Jiangsu, Sun Renjing, hat sich Provinz das Ziel gesetzt, bis zum Jahre 2010 rund 80.000 Knochenmarkspender zu registrieren. Für seine Provinz sei es auch kein Problem, bis zu 100.000 Spender zu registrieren, so Sun Renjing:

"In Jiangsu haben wir bisher über 50.000 Blutproben von Spendewilligen gesammelt. Die Bürger sind ja sehr aktiv. Zahlreiche Leute haben sich zum Spenden angemeldet. Wir machen es so, dass wir zunächst Blutproben sammeln. Dann lassen wir den jeweiligen Stammzellentyp im Labor feststellen. Bisher haben wir über 30.000 Blutproben analysiert. Dabei haben wir lediglich in den Städten Proben genommen, auf die ländlichen Regionen haben wir unsere Arbeit noch nicht ausgedehnt."

Die heutige Situation ist ganz anders als noch vor 14 Jahren, als die Knochenmark-Spenderkartei gegründet wurde. Hong Junling hatte den Aufbau der Spenderkartei von Anfang an begleitet. Er erinnert sich:

"Wir haben im Jahre 1992 mit dem Aufbau der Knochenmark-Spenderkartei begonnen. Nach 9 Jahren, also im Jahre 2001, konnten wir nur mehrere Tausend Stammzellen getestet haben."

Der Umfang der chinesischen Knochenmark-Spenderkartei war damit noch nicht ausreichend. Deshalb mussten viele Leukämiepatienten außerhalb des Festlandes wie beispielsweise in Hongkong und Taiwan oder auch im Ausland um Hilfe bitten. Weil sich nur sehr wenige Menschen zur Registrierung in einer Knochenmark-Spenderkartei bereit erklärten, wurden die Bemühungen um eine Weiterführung der Kartei bald darauf eingestellt. Doch die chinesische Regierung erkannte die große Bedeutung einer umfangreichen Nationalen Knochenmark-Spenderkartei. Mit ihrer Unterstützung wurde Ende 2001 neue Anstrengungen zum Ausbau der Nationalen Knochenmark-Spenderkartei begonnen.

Begünstigt wurde die Spendefreudigkeit dadurch, dass nunmehr auch durch eine reine Blutentnahme Stammzellen analysiert werden konnten.

Mit größeren Lagerkapazitäten wuchs die Anzahl der Blutproben binnen vier Jahren von mehreren Tausend sehr schnell auf 360.000 Exemplare. Inzwischen haben bereits mehr als 400 freiwillige Spender blutbildende Stammzellen gespendet. Die Knochenmark-Spenderkartei in China bot mehrmals auch für Patienten außerhalb des chinesischen Festlands eine Spende blutbildender Stammzellen an.

Die schnelle Entwicklung der Knochenmark-Spenderkartei wurde durch die wachsende finanzielle Unterstützung begünstigt. Heute wird die Kartei mit staatlichen Finanzmitteln kräftig unterstützt. Von 2003 bis heute stellte die chinesische Regierung der Nationalen Knochenmark-Spenderkartei rund 180 Millionen Yuan zur Verfügung. Mit Unterstützung der Regierung wurde ein Verwaltungszentrum gegründet, das die organisatorischen und administrativen Aufgaben bei der Verwaltung der Spenderkartei übernimmt.

Immer mehr Chinesen sind heute bereit, Stammzellen zu spenden. Dazu gehört auch Shang Haitao, der im Jahre 2003 einem Leukämiepatienten mit einer Stammzellenspende half:

"Anfangs hatte ich kaum Ahnung davon und natürlich auch ein bisschen Angst vor den Schmerzen und möglichen Gefahren. Aber nachdem ich gut aufgeklärt wurde, zögerte ich nicht mehr und spendete meine Stammzellen."

Es ist dem Fortschritt in der Medizin zu verdanken, dass blutbildende Stammzellen heute nicht mehr aus dem Knochenmark gewonnen werden. Damit verursacht eine Stammzellenspende nahezu keine Schmerzen mehr. Und auch die Risiken werden deutlich reduziert, was noch mehr Menschen dazu ermutigen sollte, sich als Spender registrieren zu lassen.

Die Chinesische Nationale Knochenmark-Spenderkartei ist die weltweit größte Kartei von Spendern chinesischer Abstammung. Nach ihrem Ausbau soll sie künftig noch mehr Menschen in China und der ganzen Welt Hoffnung auf ein gesundes Leben geben.

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