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Erderkundungssatellit von China und Brasilien im Einsatz
   2006-05-26 14:06:49    cri
Der von China und Brasilien gemeinsam entwickelte Erderkundungssatellit (ERS) kreist seit sieben Jahren im erdnahen Orbit und unterstützt von dort die Erkundung und Förderung von Bodenressourcen.

Der Erderkundungssatellit mit dem Namen ERS wird zur Erschließung und Vermessung von Naturressourcen auf der Erde genutzt. Er kann durch Erdschichten "hindurchblicken", verborgene Strukturen offen legen und unterirdische Schätze entdecken. Zudem können Wälder, Ozeane und die Atmosphäre der Erde überwacht werden. Mit dem Satelliten lassen sich sogar Naturkatastrophen vorhersagen. Sowohl China, als auch Brasilien besitzen einen großen Reichtum an natürlichen Ressourcen. Um ihre Ressourcen effektiver zu erkunden, bauten beide Länder in den 90er Jahren gemeinsam den Erderkundungssatelliten ERS 1. Im Jahre 1999 wurde er ins All gestartet. Vier Jahre später folgte ERS 2, der seinen Vorgänger ersetzte. ERS 2 kreist seitdem im Weltall um die Erde. Ein Vertreter der brasilianischen Botschaft in China würdigte die bilaterale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Bodenerkundung:

"Durch diese Kooperation gelangen Brasilien und China gemeinsam in den Besitz fortschrittlicher Technologien zur Bodenerkundung. Damit können unsere beiden Länder Umweltprobleme verstärkt überwachen. Zudem hat diese Zusammenarbeit eine unglaublich wichtige Bedeutung für den Entwicklungsbedarf beider Länder."

Der chinesisch-brasilianische Erderkundungssatellit ERS 2 beobachtet die Erde Tag und Nacht. Die von ihm gesammelten Daten werden durch einen Hochgeschwindigkeitstransfer an eine Bodenstation auf die Erde gesandt. Dort werden sie bearbeitet und ausgewertet. Wissenschaftler erstellen Bilder und andere Materialien, aus denen dann entsprechende Informationen herausgelesen werden können. Der Chef des Zentrums für Erdsatelliten in China, Guo Jianning, verwies darauf, dass der Erderkundungssatellit ERS 2 im Vergleich zu ERS 1 viel bessere Eigenschaften besitzt. Von ERS 2 würden Daten kontinuierlich und zuverlässig an die Erde gesandt:

"Im Vergleich zum Satelliten ERS 1 ist ERS 2 von besserer Qualität. Die von ihm gesendeten Bilder sind wesentlich besser. Jahr für Jahr werden die Daten effektiver angewendet. Alle Provinzen und Städte haben bereits Daten vom Erderkundungssatelliten genutzt."

Die Daten des Erderkundungssatelliten finden breite Anwendung bei der Erschließung von Bodenschätzen sowie in den Bereichen Forst-, Agrar- und Wasserwirtschaft. Seitdem die Erderkundungssatelliten im All sind, haben sie beträchtliche Erfolge für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung ermöglicht. Nehmen wir die Agrarwirtschaft als Beispiel. Der Erderkundungssatellit sendet vom erdnahen Orbit Daten für die Analyse der Anbauflächen sowie für Schätzungen der Agrarproduktion. Nach Aussage des Chefs des Satellitenkontrollzentrums der nordchinesischen Provinz Shanxi, Li Wenke, werden seit sechs Jahren Daten vom Erderkundungssatelliten in der Landwirtschaft angewendet:

"Es ergeben sich verschiedene Vorteile bei der Nutzung des chinesisch-brasilianischen Erderkundungssatelliten:

-Erstens, die Daten können zu geringeren Kosten gewonnen werden, sie sind viel günstiger als die Daten vom französischen SPOT-Satelliten und dem TM-Satelliten der USA;

-Zweitens, wir erhalten die Daten mit dem chinesisch-brasilianischen Satelliten zeitgerecht und mit großer Genauigkeit;

-Drittens, mit der räumlichen Auflösungsfähigkeit werden die Anforderungen der Agrarwirtschaft zufrieden gestellt."

China hat auch an einem internationalen Projekt zur Untersuchung der Wasser- und Landressourcen teilgenommen. Die Beiträge Chinas wurden von allen teilnehmenden Ländern positiv bewertet.

Der chinesisch-brasilianische Erderkundungssatellit kommt aber nicht nur der Land- und Forstwirtschaft zugute, sondern leistet auch bei der Katastrophenüberwachung und Stadtplanung gute Dienste.

Als Ende des Jahres 2004 ein Tsunami Länder am Indischen Ozean verwüstete, lieferte der Satellit Daten zur Analyse und Erforschung der Katastrophe. Die Forschungsergebnisse wurden den betroffenen Ländern und Regionen zur Verfügung gestellt. Seit April des vergangenen Jahres können die Satellitendaten in ganz China kostenfrei genutzt werden. Zugleich hat China den Ländern Malaysia, Vietnam und dem Iran Satellitendaten angeboten. Der Chef des chinesischen Erderkundungssatellitenzentrums, Guo Jianning, sagte dazu:

"Die ganze Welt zeigt großes Interesse am Erderkundungssatelliten Chinas und Brasiliens. Inzwischen planen wir, innerhalb dieses Jahres ERS-Daten an Australien, Kanada und Norwegen zu liefern und entsprechende Analysetests vor Ort durchzuführen."

China und Brasilien arbeiten bei der Entwicklung von Erderkundungssatelliten eng zusammen. Inzwischen wird an ERS 3 und 4 gebaut, um die Anwendungsmöglichkeiten weiter zu verbessern. Mit den beiden neuen Satelliten soll ein noch größerer qualitativer Sprung geschafft und das Anwendungspotenzial erhöht werden.

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