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Holzbildhauerei
   2006-05-22 16:08:13    cri
Die Holzbildwerke Chinas sind für den typischen Stil, aber auch für die örtlichen Besonderheiten bekannt. Hergestellt werden sie vor allem in Zhejiang, Fujian, Guangdong und Shanghai, und zwar hauptsächlich aus Gingkobaumholz, Rotholz, Buchsbaumholz und Kampferholz. Die mannigfaltigen Techniken und verschiedenen Holzsorten fürhten zu verschiedenen Stilen.

Die Dongyang-Holzschnitzerei ist nach dem Kreis Dongyang in der Provinz Zhejiang benannt. In vielen Dörfern in diesem Kreis sind Gebäude und Möbel reichlich mit Holzfiguren verziert. Sogar auf Gebrauchsartikeln, wie Waschfässern z. B., sind Figuren, etwa Gänse, eingeschnitzt. Die Dongyang-Holzschnitzerei zeichnet sich durch zarte Linienführung, klare Komposition, durchbrochene Muster und besonders lebendige Menschendarstellung aus. In den letzten Jahren haben die Künstler eine neue Technik entwickelt, und zwar begannen sie damit, durchbrochene Muster in mehreren Schichten zu schaffen. Dadurch kamen sie zu einer besonders gelungenen perspektivischen Gestaltung von Menschen und Landschaften. Für die Dongyang-Schnitzerei wird das feine und wohlriechende Kampferholz benutzt.

Die Buchsbaum-Holzschnitzerei heißt so nach der benutzten Holzsorte. Früher war im Kreis Leijiang und im Kreis Wenzhou der Provinz Zhejiang der Drachentanz sehr populär. Die Drachenlaternen, früher als Kampferholz und Longaneholz, waren mit vielen Menschenfiguren verziert. Dann fand der Künstler Zhu Zichang heraus, dass Buchsbaumholz sehr hart und dicht ist, zum anderen ist es sehr leicht und zerreißt nicht beim Schnitzen. So benutzte man später dieses Holz. Nach und nach entstand dann eine Buchsbaum-Schnitzerei mit bestimmten Besonderheiten, vor allem mit kleinen ausgezeichneten Vollplastiken.

Die Chaozhou-Holzschnitzerei in der Provinz Guangdong zeichnet sich dadurch aus, dass sehr hartes Holz benutzt wird. Die Holzschnitzerei "Krabben und Krebse im Korb", mit hervorragendem Räumlichkeitsgefühl, stammt aus dieser berühmten Schnitzereischule Chinas, einer von vielen.

Seit einiger Zeit schaffen die Künstler in ganz China aus einheimischen Materialien viele schöne Bildwerke, so entstand z. B. in Hunan "Gute Nachricht wird auf der Steppe verbreitet" aus Rampelmusenbaumholz. Dargestellt ist eine berittener Briefträger, mit der Nachricht über die siegreiche Eröffnung des XI. Parteitags der KP Chinas auf dem Weg zu Hirten. Eine andere ausgezeichnete Arbeit ist "Winterkirsche", in der Provinz Jilin entstanden, aus einer Azaleenstrauchwurzel geschnitzt. Der Künstler verstand es für die natürliche Gestaltung des kräftigen Stammes und der Blüten geschickt die Wurzel auszunutzen.

Die Holzbildhauerei hat in China eine lange Geschichte. Schon zur Zeit der Shang-Dynastie, vor 3000 bis 4000 Jahren, gab es am Kaiserhof Handwerkszweige wie Maurer, Kunsthandwerker, Steinmetze, Zimmerleute, Gerber. Zur Zeit der Zhou-Dyastie (1066 - 221 v. u. Z.) gab es dann auch schon Schnitzer am Kaiserhof, sie schnitzten Balken und Säulen an den Palästen und Tempeln, verzierten Schiffe, Wagen und Möbel und fertigten Holzfiguren als Grabbeigaben an. Bis heute sind noch viele Holzschnitzereien an den alten Gebäuden erhalten, sind in den Tempeln über tausend Jahre alte Buddhastatuen aus Holz zu sehen - Buddhastatuen in den verschiedensten Grössen, im Lama-Tempel z. B. bis zu 26 Meter hoch, alle Details, bis zur feinen Gebetskette hin, sorgfältig geschnitzt. An über hundert Jahre alten Gebäuden sind Säulen, Fenster und Vordächer mit Holzschnitzereien geschmückt, z. B. auf den Säulen und Tragebalken Knabenkraut-Muster, auf den Stützbalken Wolken, an den Stützpfeilern gibt es keine Holzplastiken - ein Krieger, der ein Schwert hält, ein Greis, der am Stock geht usw.

Unter den alten Holzschnitzereien gibt es neben Dingen mythischen, religiösen und abergläubischen Inhalts auch welche, die die Wünsche der Massen widerspiegeln, wie Zeichen und Figuren, die Glück, langes Leben, Wohnergehen symbolisieren sowie Blumen- und Vogelmuster, die ebenfalls die Sehnsucht der Massen nach einem unermesslichen Glück ausdrücken.

Heute schnitzt man im traditionellen Stil Figuren als Erzählungen, Geschichten und aus dem klassischen Theater, die der Bevölkerung gut bekannt sind, wie "Der alte Astronom Zhang Heng", "Der Volksheld Zheng Chenggong erobert Taiwan wieder", "Yugong versetzt Berge" usw., aber auch Schnitzereien, die den Produktionskampf beim sozialistischen Aufbau wiederspiegeln, wie z. B., "Ich fahre Traktor". Neben den Schnitzereien im traditionellen Stil gibt es auch solche im "skizzierten Stil", wie "Feuerwerkskörper" werden abgebrannt", "Drachentanz" usw.

Nach der Gründung der Volksrepublik China ging man immer mehr dazu über, mit Beton anstatt mit Holz zu bauen, und so ging auch das Schnitzen an Bauten immer mehr zurück. Dafür wurden immer mehr Holzbildwerke zu reinen Dekorationszwecken produziert, was aber mit sich brachte, dass sich die künstlerische Gestaltung ändern musste, denn die Lichtverhältnisse in den Zimmern stellen natürlich andere Anforderungen. Gute Beispiele hierfür sind die Holzschnitzereien "Andenken an Großvater Zhou Enlai" und "Der Volksheld Zheng Chenggong erobert Taiwan wieder". Erstere zeigt eine Frau und zwei Kinder aus der koreanischen Nationalität mit Trauerkränzen. Wodurch ausgedrückt werden soll, dass Ministerpräsident ewig im Herzen aller Nationalitäten Chinas leben wird. Die zweite zeigt Einwohner Taiwans mit Bananen, Ananas, Kokosnüssen und Schnaps, die Küche hüten und Feuerwerkskörper abbrennen, um Zheng Chengong zu begrüßen. Komposition und Aufbau sind ausgezeichnet gelungen.

Die Baumwurzelschnitzerei gehört zu den traditionellen Techniken. Dabei ist die Anlehnung an die natürliche Form der Baumwurzel charakteristisch, wie etwa bei der Plastik "Zhong Kui", aus Buchsbaumwurzelholz. Augen, Nase und Kinn sind übertrieben groß, um so den willensstarken und geraden Charakter zum Ausdruck zu bringen. Reales Leben wird in romantischen Übertreibungen reflektiert. Die natürlichen Linien der Wurzel wurden geschickt ausgenutzt, für die aufwärts gebogene Nase, das vorspringende Kinn und die im Wind wehenden buschigen Augenbrauen und den Bart. Auch die Art der Kleidung entspricht dem Charakter von Zhong Kui.

Heute werden auch mehr Gebrauchsgegenstände mit Schnitzereien hergestellt, wie Kleiderhaken und Türgriffe mit Affen, Katzen, Pfauen, Vögeln und Elefantenköpfen. Diese Dinge sind nicht nur hübsch, sondern auch praktisch und können so das Leben des Volkes verschönern.

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