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Die Hui'an Frauen
   2006-05-18 15:18:13    cri
Hui'an, eine kleine Gemeinde mit 10.000 Einwohnern, liegt an der Küste auf der Huidong-Halbinsel. Sie ist die Heimat der Hui'an Frauen. Die Sitten und Gebräuche der Hui'an Frauen haben große Aufmerksamkeit der in-und ausländischen Forscher erregt und ziehen ständig Touristen aus dem In- und Ausland an. Bekannt für ihren Fleiß und ihre Freundlichkeit übernehmen die Hui'an Frauen den größten Teil sämtlicher Arbeit. Sie sind beispielsweise mit der Straßenreparatur beschäftigt, leisten Arbeiten am Bau- und die Hausarbeit kommt auch nicht zu kurz, während ihre Männer auf See sind.

Zur traditionellen Kleidung der Hui'an Frauen gehören unter anderem Kopftücher mit Blumenmuster, kurze Jacken, silberne Gürtel und weite Hosen. Scherzhaft werden diese Gewänder als "feudaler Kopf, demokratischer Bauch, sparsame Jacke und verschwenderischer Hose" bezeichnet.

Da die Hui'an Frauen in der Regel Kopftücher und dichte Bambushüte tragen, die einem feudalen Kopfschmuck ähnlich sind, spricht man also vom "feudalen Kopf".

Die kurze Jacke, die sie tragen, entblößt ihren Bauch und ihre Hüfte. Das repräsentiert Freiheit und Demokratie und ist gleichzeitig materialsparend.

Die Beinkleider haben einen weiten Hosenaufschlag, oft zirka 40 cm breit. Da derartige Hosen sehr viel mehr Material brauchen, ist die Bezeichnung "verschwenderische Hose" nicht ganz unbegründet.

Bei den Hui'an Frauen sind zwei Typen von Hut üblich. Einer ist groß, dick und schwer, mit einem leicht aufgekrempelten Rand. Der andere ist klein, dünn und leicht. Die Hüte sind in der Farbe gelb gehalten, um damit die Sonnenstrahlen zu reflektieren und die Frauen vor Sonnenbrand zu schützen.

Junge Frauen und Frauen mittleren Alters teilen ihr Haar, binden es hoch über die Ohren und befestigen es mit drei Kämmen. Unverheiratete Frauen tragen gern Fransen und Kopftüchern. Die Kopftücher haben üblicherweise Blumenmuster, sind in einem Dreieck gefaltet und am Kopf gebunden. Die Kopftücher schützen nicht nur vor Sand, Regen und Kälte, sondern schützen auch die Frisur.

Die verschwenderischen Hosen bestehen aus Nylon oder Baumwolle. Die meisten Hui'an Frauen ziehen diese Hosen an und tragen rote oder blaue Plastikgürtel. Verheiratete Frauen hängen ein bis acht silberne Bänder an ihren Gürtel. Die Hosen sind so geschnitten, daß sie eine schmale Taille und eine große Beckengröße haben, schön und bequem bei ihrer oft harten Arbeit.

Manche ältere Hui'an Frauen haben goldene Zähne. Allerdings geht diese Sitte heute bei den jüngeren Generationen verloren. Früher trugen Frauen in Hui'an schwere Kopfbedeckungen, die meist 10 Kilo gewogen haben. Sie zogen lange Jacken an und trugen Schleier, um ihr Gesicht abzudecken.

Experten zufolgen sind die Trachten der Hui'an Frauen eine ungewöhnliche Mischung der Kulturen verschiedener Volksgruppen. Ihre Bambushüte sehen ähnlich aus wie die Hüte der Li- und Jing-Nationalität.

In den kurzen Jacken findet man Spuren von Trachten der Dai-Nationalität und die weiten Hosen sind ähnlich wie die Hosen von Angehörigen der Shui-Nationalität.

Da die Hui'an Frauen zu Festtagen ihr Haar aufdrehen und es zu einer Art Schmetterlingsfrisur machen, glauben Wissenschaftler, daß die Hui'an Frauen auch historische Beziehungen mit der Volksgruppe Baiyue haben. Denn Schmetterlinge galten in der antiken Zeit als Kennzeichen dieser Volksgruppe.

Die Hui'an Frauen heiraten, wenn sie noch sehr jung sind. Viele heiraten schon vor ihrem 20. Lebensjahr. Am Hochzeitstag zieht die Braut schwarze Kleidung oder Phönixkleidung an und trägt einen schwarzen Schirm. Ihre Verwandten und Freunde bringen sie dann zum Haus des Bräutigams. In der Hochzeitsnacht steht die Braut am Bett ihres Mannes bis zum frühen Morgen und kehrt dann zurück zum Haus ihrer Eltern, wenn der Hahn beginnt zu krähen.

Die sorgfältig gemachte Hochzeitsfrisur der Braut ist eine kreative Arbeit, an der fünf bis sechs Frauen mehrere Stunden zu tun haben. Die Frisur garantiert, daß sie in der Hochzeitsnacht nicht mit ihrem Mann schlafen wird. Würde sie nämlich sich hinlegen, dann wäre ihre Frisur in Unordnung und ihre Verwandten und Freunde würden für den Rest ihres Lebens über sie lachen und Scherze machen.

Nach dem Hochzeitstag darf die Braut nur an drei wichtigen Tagen im Jahr im Haus ihres Mannes leben: einen Tag während des Frühlingsfestes, des chinesischen Neujahrsfests, am Qingming-Fest, dem traditionellen Fest zu Ehren der Toten, bei dem die Gräber der Angehörigen aufgesucht werden, und am traditionellen chinesischen Mondfest, dem Fest der Zusammenführung aller Familienmitglieder. Darüber hinaus darf sie auch in der Erntesaison kurz bei ihrem Mann wohnen, bis sie schwanger ist mit ihrem ersten Kind. Glücklicherweise geht diese Sitte heute schon ziemlich im Rahmen der gesellschaftlichen Modernisierung unter.

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