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Wirtschaft und Umwelt in der Neuen Küstenzone Tianjin koordiniert entwickelt
   2006-05-17 10:52:36    cri
Auf der diesjährigen Tagung des Chinesischen Nationalen Volkskongresses wurde der Aufbau der Neuen Küstenzone in der nordchinesischen Hafenmetropole Tianjin zu den Schlüsselprojekten des 11. Fünfjahresprogramms zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung erklärt. Demnach soll sich die Küstenzone zu einem modernen Industriestandort und internationalen Seetransport- und Logistik-Zentrum entwickeln. Zugleich wird eine koordinierte Entwicklung von Wirtschaft und Umwelt angestrebt.

Der Aufbau der Neuen Küstenzone wurde in den 90er Jahren offiziell in die Planung der nordchinesischen Hafenmetropole Tianjin aufgenommen. Mit dem Bau des Kernstücks dieser Zone, der Wirtschaftszone TEDA nahe Tianjin wurde jedoch bereits 10 Jahre zuvor, also in den 80er Jahren, begonnen. Mittlerweile sind in der TEDA über 4 000 auswärtige Unternehmen angesiedelt, mehr als 29 Mrd. US-Dollar wurden dort investiert. Damit belegt TEDA den Spitzenplatz unter den 50 gleichrangigen Wirtschaftzonen in ganz China.

Bereits im Jahr 1994 hatte der US- Mobilfunkhersteller Motorola ein Produktionswerk in der TEDA errichtet. Laut dem PR-Manager von Motorola in China, Yang Boning, ist die Fabrik in der TEDA die weltweit größte Produktionsbasis von Motorola. Derzeit sei der US-Handyhersteller dabei, die Forschung und Entwicklung vor Ort zu verstärken, so Yang Boning weiter:

"China ist ein äußerst wichtiger Bestandteil unseres globalen Geschäfts geworden. Von allen Märkten, auf denen wir vertreten sind, ist China der größte. Unsere in der TEDA produzierten Handys werden in China und im Rest der Welt vertrieben. In China produzieren wir aber nicht nur, sondern unterhalten auch ein Forschung- und Entwicklungszentrum. Viele unserer Forschungsprojekte dienen nicht allein dem chinesischen Markt, sondern zielen darauf ab, Motorolas globale Operationen technologisch zu unterstützen. Die Software, die wir an amerikanische und europäische Mobilfunkbetreiber liefern, stammen zu einem Großteil aus unserem Forschung- und Entwicklungszentrum in der TEDA."

Die Wirtschaftszone TEDA mit ihren viertausend angesiedelten Unternehmen hat sich sehr schnell entwickelt. Dies beflügelt die Vorstellungen der Planer, in der Neuen Küstenzone die regionalen Vorzüge voll zur Geltung zu bringen und eine noch größere Entwicklung anzustreben. Bei einem Blick auf die Landkarte kann man an der Bohai-Bucht Chinas größten künstlich erschaffenen Seehafen erkennen. Dies ist der Hafen von Tianjin, der ebenfalls zur Neuen Küstenzone gehört. Dort wurde eine Freihandelszone errichtet, was die Entwicklung der Seetransporte und der Logistik-Branche gefördert hat.

Mit einer Land- und Seefläche von insgesamt 200 qkm verfügt der Hafen von Tianjin über Ankerplätze für Schiffe von bis zu 150 000 Tonnagekapazität sowie über einer Umschlagskapazität von 200 Millionen Tonnen pro Jahr. Als größte Freihandelszone in Nordchina hat der Hafen von Tianjin seit Jahren zahlreiche Investitionen von Logistik- und Verarbeitungsfirmen angezogen. Bis Ende vergangenen Jahres wurden in der Feihandelszone mehr als 5700 Niederlassungen in- und ausländischer Unternehmen registriert. Inzwischen ist die Zone die landesweit größte Basis zur Verarbeitung von Getreide, Pflanzenöl und Tomaten. Offiziellen Angaben zufolge hat die Verwaltung der Neuen Küstenzone beschlossen, den Hafen von Tianjin und die Freihandelszone insgesamt auszubauen. Dazu sagte der Direktor des Verkehrskomitees der Stadtregierung Tianjin Liu Mingde:

"Wir wollen im Hafen von Tianjin eine tiefe Fahrrinne für Schiffe von bis zu 250 000 Tonnen Ladekapazität bauen und damit die Umschlagskapazität auf 300 Millionen Tonnen erhöhen. Ziel ist es, einen modernen und gut ausgestatteten Tiefwasserhafen und Container-Knotenpunkt in Nordostasien mit Verbindung zu Zentral- und Westasien zu bauen. Der Hafen stellt in diesem Zusammenhang eine Grundlage für das im Bau befindliche Seetransport- und Logistikzentrum in Nordchina dar."

Mittlerweile hat sich die Neue Küstenzone zu einem wichtigen Industriestandort mit einer Vielfalt an Branchen entwickelt. Zu den Branchen gehören die Telekommunikation, der Automobilbau, die Petrochemie, die Hüttenindustrie, die Biotechnologie sowie moderne Medizin und neue Energien. Die Zonenverwaltung hat erkannt, dass Ökonomie und Ökologie nicht im Gegensatz zueinander stehen müssen, sondern dass Umweltschutz auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her notwendig ist. Die Aufbereitung von Schrott, Industrieabfällen sowie der konsequente Schutz von Luft, Wasser und Boden sind Voraussetzung für eine koordinierte Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Beispielsweise steht die insgesamt 500 qkm große Fläche an Feuchtböden in der Neuen Küstenzone unter strengem Schutz. Rund 35 Prozent der Zonenfläche sind mittlerweile begrünt. Auch bei der Abwasserreinigung wurden große Fortschritte gemacht.

Offiziellen Angaben zufolge entspricht der Energieverbrauch pro Einheit des Bruttoinlandsprodukts der Neuen Küstenzone nur 10 Prozent des Landesdurchschnitts.

Allein vom Antlitz vieler Industrieanlagen sieht man die Erfolge der Neuen Küstenzone bei der Entwicklung eines umweltfreundlichen Umfeldes. So sieht die Zweigstelle der chinesischen Erdöl- und Erdgasgesellschaft Sinopec in Tianjin wie ein großer Garten aus. Firmenchef Zheng Wanjun sagte, das Sinopec Tianjin seit jeher darauf achtet, die negativen Einflüsse der Produktion auf die Umwelt nach Kräften zu reduzieren:

"Mit einer großflächigen Begrünung wollen wir zur Reinhaltung der Luft beitragen. Zudem haben wir bei der Abwasseraufbereitung gute Arbeit geleistet. Mit einer großen Kläranlage in unserem Zentralwerk und dezentralen kleineren Anlagen wird das Abwasser stufenweise zweimal geklärt, damit es den staatlichen Reinheitsnormen entspricht. Erst danach darf es in die Flüsse abgeleitet werden."

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