Li Qingren, ein Bauer aus dem Norden Xinjiangs, litt im Alter von 39 an einer gefährlichen Herzmuskelvergrößerung. Es musste dringend ein neues Herz her, sonst würde Li innerhalb eines Jahres sterben, so die düstere Prognose der Ärzte. Aber Li Qingren sorgte sich sehr wegen der hohen Operations- und Behandlungskosten. Schließlich hat das Volkskrankenhaus des Autonomen Gebietes Xinjiang die Operationskosten in Höhe von 300.000 RMB erlassen, seine Sorgen um die Finanzen wurden damit gelöst. Nun hat Li Qingren schon seinen dritten Geburtstag nach der Herzverpflanzung hinter sich.
Vor drei Jahren war Li Qingren Buchhalter in der Gemeinde Kemuqy der Stadt Altay in Xinjiang. Der Winter in Altay ist sehr kalt. Als Li Qingren noch jung war und körperlich hart arbeitete, hatte er in jedem Winter vier oder fünf Mal großes Fiebe. Er achtete jedoch nie auf die Warnsignale, die sein Körper von sich gab und besuchte deshalb niemals einen Arzt und nahm auch nie Medikamente. Während des Frühlingsfestes 2002 war Li Qingren einmal wieder sehr krank, hohes Fieber und starker Husten plagen ihn, er bekam blaue Lippen. Einige alte Menschen aus seinem Dorf, die ihn besuchten, waren entsetzt über Lis Zustand und glaubten, dass er bald das Zeitliche segnen würde. Li Qingren jedoch wollte das nicht akzeptieren und begab sich in die 700 Kilometer entfernte Stadt Urumqi, um dort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Nach einer ersten Untersuchung im Volkskrankhaus des Autonomen Gebietes wurde eine schwere Herzkrankheit prognostiziert. Der untersuchende Arzt schlug unvermittelt vor, dass sich Li Qingren einer Herzverpflanzung schnellstens unterziehen müsse. Wenn das nicht geschähe, würde seine Herzkrankheit große andere Komplikationen verursachen.
Wang Chengli, die Frau des Erkrankten, erfuhr diese böse Nachricht. Sie veräußerte unverzüglich das gesamte Familienvermögen und sparte auf diese Weise 30.000 Yuan RMB an. Andere Menschen in dem Dorf rieten ihr ab, denn falls die Operation nicht erfolgreich sein würde, hätte sie sowohl ihren Mann als auch ihr Geld verloren. Und falls die Operation doch glückt, würden die monatlichen Ausgaben für Medikamente einige tausend Yuan RMB ausmachen und sie hätte dann mit Sicherheit kein Geld mehr für den Lebensunterhalt. Aber Wang Chengli sagte,
"Li Qingren ist mein Ehemann. Ich muss mein reines Gewissen behalten. Ich darf nicht nur hilflos mit ansehen, wie seine einzige Chance zum Weiterleben wie eine Seifenblase platzt. Wenn dann das künftige Leben schwierig wird, sind wir doch gut darauf vorbereitet."
Aber 30.000 Yuan RMB stellt nur ein Zehntel der Operationskosten dar. In dieser Zeit beschloss das Volkskrankenhaus, die Operationskosten für Li Qingren zu übernehmen und die Operation sofort durchzuführen
Am 4. März 2003 wurde Li Qingren der erste Herzempfänger in der Geschichte des Krankenhauses. Über diese erfolgreiche Operation sagte der Chefarzt für Chirurgie des Krankenhaus Zhang Zonggang:
"Nach der Narkose hatten wir bei Li Qingren einen 15 Zentimeter langen Brustschnitt vorgenommen und das kranke Herz entfernt. Das eingepflanzte Spenderherz nahm dann nach 50 Minuten seine Aufgabe wahr - es fing selbständig an zu schlagen. Die Operation dauerte insgesamt etwas mehr als zwei Stunden."
Als er aus der Narkose wieder zu sich kam, sah Li Qingren neben seiner Frau insbesondere ein leckeres Essen, das von dem Krankenhaus ihm und seiner Frau gebracht wurde. Gleichzeitig wurde Li Qingren mitgeteilt, dass er und seine Frau während seines Krankenhausaufenthalts täglich dreimal Essen erhält, das eigens von einem Ernährungsberater zusammengestellt wird. Außerdem wurde ein Überwachungsteam für ihn ins Leben gerufen. Zwei Ärzte kontrollierten zu jeder Zeit seinen Zustand, und vier Krankenschwestern sorgten sich von früh bis spät um ihn.
Wie schon erwähnt, musste Li Qingren nach der Operation teure Medikamente einnehmen, die er sich an und für sich nicht leisten konnte. Die Krankenhausesleitung beschloss daraufhin, an alle 2.000 Mitarbeiter des Krankenhauses zu appellieren, Li Qingren monatlich zwei Yuan RMB zu spenden, um seine Kostenfrage zu lösen.
Die Operation war sehr erfolgreich, und Li Qingren erholte sich dank der Vorzugsbehandlung im Krankenhaus sehr schnell. Heute arbeitet er als Wachmann von diesem Krankenhaus, er kehrte also nicht mehr in sein Dorf zurück. Mit Hilfe des Krankenhauses hat auch seine Frau einen Job gefunden, und seine Tochter besucht hier die Schule. Dazu sagte Li Qingren,
"Nun lebe ich auch in der Stadt. Die Menschen in meinem Dorf beneiden mich sehr. Ich war sterbenskrank, aber dank des Krankenhauses wurde ich gerettet. Meine Tochter besucht mit Hilfe des Krankenhauses kostenlos eine Schule in Urumqi, und meine Frau arbeitet als Putzfrau hier im Krankenhaus. Das Krankenhaus macht alles für mich. Was die Auflage an mich ist? Nun, ich habe versprochen, dass ich mich gut um mich kümmern werde. Ich danke der Leitung und allen Mitarbeitern im Krankenhaus. Sie haben mir alle sehr geholfen."
Nach der Operation arbeitet Li Qingren im Krankenhaus nun bereits drei Jahre. Er lebt gesund und joggt jeden Tag. Er ist viel kräftiger als früher. In seinem Wohnzimmer war Li Qingren sehr glücklich und sagte,
"Das Krankenhaus ist ein Teil meiner Familie. Es gab mir mein zweites Leben und die Hoffung, dass ich noch lange leben werde. Die Ärzte und Krankenschwestern hier sind wie meine Geschwister. Ich würde für sie alles machen. Ich kann mich leider kaum revanchieren. Ich möchte noch eine Weile gut weiterleben, das ist dann vielleicht der beste Dank meinerseits an das Krankenhaus."
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