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Fehlende Innovationen in chinesischen Forschungseinrichtungen
   2006-05-12 10:59:06    cri
Wissenschaftliche Konkurrenz ist heute immer mehr zu Brennpunkten der zwischenstaatlichen Konkurrenzen geworden. Dabei gehört die Innovationsfähigkeit einzelner Länder ohne Zweifel zu den entscheidenden Faktoren, ob man international konkurrenzfähig ist. Im Rechenschaftsbericht der chinesischen Regierung wies Ministerpräsident Wen Jiabao darauf hin, dass China bereits in eine Phase eingetreten ist, in der das Land zunehmend von wissenschaftlich-technischen Fortschritten und Innovationen abhängig ist. Der beschleunigten Entwicklung der Wissenschaft und Technik müsse nun eine hervorstechendere strategische Stellung eingeräumt werden.

Immer mehr Menschen in China ist es klar, dass das Land Innovationen benötigt. Innovationen brauchen Köpfe, Intelligenz und Fachkräfte. In vielen chinesischen Forschungseinrichtungen herrscht zur Zeit aber ein großer Mangel an Forschungskräften. Der Wissenschaftsrat des Forschungsinstituts für Bodenreserven bei der Chinesischen Akademie für Geologie, Lin Shengzhong, sagt uns:

"Unter allen geologischen Institutionen hat unser Institut die größte und beste Ausrüstung. Seit den 90er Jahren klagen aber viele bei uns über mangelnde Projekte und Forschungsausgaben. Viele große Anlagen sind veraltert und liegen einfach brach. Im letzten Jahr hat das Wissenschaftsministerium Gelder ausgegeben, um den Kauf neuer Anlagen zu unterstützen. Aber die neuen Anlagen finden leider keine richtigen Bediener. Denn die älteren erfahrenen Forschungskräfte sind bereits in den Ruhestand getreten. Es sind leider nur sehr wenige neue Forscher, die zu uns kommen."

Seit Beginn der Reform und Öffnung Chinas haben nur 39 Prozent der Forschungsergebnisse zum Wirtschaftswachstum des Landes beigetragen. Dies ist viel niedriger als bei anderen Nationen, in denen die Forschungsergebnisse oft zu 70 Prozent zum Wirtschaftswachstum beitragen. Auf der nationalen Konferenz für Wissenschaft und Technik letztes Jahr bekam niemand den nationalen Preis für wissenschaftliche Erfindungen. Worin liegt eigentlich das Problem?

Eine wichtige Ursache liege in dem nicht vollkommenen System für wissenschaftliche Forschungen, meint der Wissenschaftsrat der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Wang Zhizhen:

"Es bestehen Probleme in dem Managementsystem für Forschungsausgaben. Wissenschaftler und Forscher haben zu viel Zeit verwendet, um Projektaufträge zu erhalten und Forschungsergebnisse begutachten zu lassen. Die Auswertung der Fachkräfte in manchen Forschungsinstitutionen, Universitäten und Hochschulen ist zu einfach und viel zu sehr auf Quantität konzentriert. Es wurde mehr Wert auf die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, nicht aber auf deren Qualität und wissenschaftliche Bedeutung gelegt. Viele Forscher jagen deshalb nach einfacheren Projekten, bei denen man leicht und schnell Ergebnisse erzielen kann. So ist oft der akademische Unfug zu erklären, der dem Milieu der selbstständigen Innovationen schadet."

Bei selbstständigen Innovationen spielen Fachkräfte eine wesentliche Rolle. Bei der Einführung der Fachkräfte könne China mit Hilfe seiner zahlreichen Auslandsstudenten die erfolgreichen Erfahrungen aus dem Ausland in das Forschungsgebiet einführen, meint der Vorstandschef der Firma UTStarcom, Wu Ying. Das HighTech-Unternehmen wurde 1995 von chinesischen Auslandsstudenten gegründet. Es sei dabei ein gutes Beispiel:

"Unsere Gründer sowie die Ingenieure, die von Beginn an in unserer Firma arbeiten, haben alle Studien- und Arbeitserfahrung in den USA. Alle Beschäftigten bei uns werden ermutigt, Innovationen in Technologien und Management hervorzubringen. Wir nutzen dabei sowohl chinesische als auch westliche Erfahrungen beim Fachkräftemanagement und haben damit ein offenes Umfeld und ein komplettes Anregungssystem geschaffen."

In dem 11. Fünfjahresprogramm Chinas steht nun, dass das Land ständig an selbstständigen Innovationen festhalten soll, damit sich die Wissenschaft und Technologien des Landes sprunghaft entwickeln können. Die Innovationsfähigkeit der chinesischen Betriebe unermüdlich zu erhöhen und das nationale Innovationssystem beschleunigt aufzubauen, ist für China von zukunftsträchtiger Bedeutung. Kurzum: Es bleibt zu hoffen und wünschen, dass China diesen starken Willen auch endlich umsetzen kann. Für wissenschaftliche Fachkräfte wird ihr Freiraum zukünftig immer breiter werden.

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