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Sandstürme und deren Vorhersage - eine Aufgabe nicht nur für Wissenschaftler
   2006-05-08 15:48:05    cri
In den Monaten März und April wurden weite Teile Nordchinas einschließlich der chinesischen Hauptstadt Beijing von mehreren Sandstürmen attackiert. Die mit Staub verschmutzte Luft und ein dunkelgelber Himmel ließen viele fragen, was getan werden kann, um Sandstürme zu verhindern, und ob Wissenschaftler bereits Antworten auf diese Fragen haben? In einem Interview haben wir einem führenden Experten auf diesem Gebiet, Dr. Wang Tao, diese Fragen gestellt.

Dr. Wang Tao ist Leiter des Instituts für Kälte- und Dürreforschung an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Derzeit leitet er als Chefwissenschaftler ein Projekt zur Eindämmung der Verwüstung im Rahmen des nationalen Grundlagenforschungsprogramms 973. Ein Teilgebiet der Forschung befasst sich mit der Entstehung von Sandstürmen und deren Vorhersage. In den fünf Jahren seit Beginn des Projektes haben Wissenschaftler und Forscher zahlreiche Beobachtungen und Tests im Freien unternommen. In ihren Forschungen zeigte sich, dass die Entstehung von Sandstürmen sowohl von den Wetter-, als auch von den Bodenbedingungen abhängt. Die Menschen können nicht das Wetter beeinflussen, aber sie können ihre Aktivitäten soweit kontrollieren, dass Bodenflächen in einem guten Zustand bewahrt und nicht verwüstet werden. Damit würde auch das Risiko vermindert, dass die Luft mit Sand- und Staubpartikeln angereichert wird.

Dr. Wang drängte deshalb darauf, verwüstete Bodenflächen umfassend zu sanieren, um Sandstürmen energischer entgegenzuwirken. Zwar habe es bereits klar ersichtliche Erfolge gegeben, wie die Maßnahmen gegen die Verwüstung in der Ke`erqin-Steppe zeigen. Doch blieben noch immer weite Teile des Landes nach langjähriger Winderosion potentielle Quellen für Staub- und Sandstürme.

Voraussagen über Staub- und Sandstürme sind bereits seit dem vergangenen Jahr ein fester Bestandteil der Wettervorhersagen im Zentralen Chinesischen Fernsehen (CCTV). Nur wenige wissen, dass dieser Service aus den Forschungen von Dr. Wang und seinem Team hervorging.

Die Verhütung von Sandstürmen ist eine schwierige Herausforderung und erfordert viel Ausdauer. Allein die Anstrengungen der Wissenschaftler werden bei weitem nicht ausreichen. Eine genaue und frühzeitige Vorhersage von Sandstürmen ist von großer Bedeutung, damit genug Zeit ist für wirksame Gegenmaßnahmen und die Verhinderung von Katastrophen. Wie Dr. Wang berichtete, habe man bereits Methoden zu Vorhersagen von Sandstürmen erarbeitet. Die Forscher hätten ein entsprechendes Frühwarnsystem entwickelt und beim staatlichen Wetterdienst integriert. Sandstürme können heute bereits korrekt vorhergesagt werden. Das gibt den Bürgern die Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten. All dies ist ein Erfolg chinesischer Wissenschafter und ihrer Forschung.

Aufgrund ihrer Forschungsergebnisse gehen die Wissenschaftler in China davon aus, dass der Norden Chinas künftig vermehrt mit Sandstürmen rechnen muss. Die Sandsturmaktivitäten werden in eine neue Phase treten. Das heißt, wenn die Bodenbedingungen nicht grundlegend verbessert werden, wird Nordchina in den kommenden 10 Jahren mit noch stärkeren Sandstürmen im Frühling konfrontiert sein.

Die bisher eingeleiteten Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Verwüstung von Bodenflächen konnten Sandstürme bisher nicht verhindern. Es wird vom Wetter, aber auch von der Politik sowie von Gesetzen und Entwicklungsprogrammen abhängen, ob der Kampf gegen Sandstürme gewonnen werden kann. Auf die chinesischen Wissenschaftler wartet auch in Zukunft eine wahre Sysiphus-Arbeit. Aber es sind nicht allein die Wissenschaftler, die umgehend handeln müssen, um den Gefahren durch Verwüstung und Sandstürme zu begegnen.

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