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Das Lieblingsgetränk in China - der chinesische Tee
   2006-05-08 15:04:23    cri
F: Herzlich willkommen zu unserem Fragenblock "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst den Wunsch unseres Hörers Günter Spiegelberg aus Güstrow in Deutschland erfüllen, der nach dem Lieblingsgetränk in China gefragt hat. Herr Spiegelberg fragte uns vor kurzem in einem Fax:

M: "An das Sendeteam von Radio China International habe ich heute eine Frage: Welches ist in China das Lieblingsgetränk?"

F: Ja, liebe Hörer und lieber Herr Spiegelberg, das Lieblingsgetränk der Chinesen, das können wir reinen Gewissens sagen, ist natürlich der Tee. Nun ist es gerade Frühling, also Tee-Erntezeit. Deshalb möchten wir Ihnen, liebe Hörer und lieber Herr Spiegelberg, heute den berühmten chinesischen Tee vorstellen.

M: Ja, liebe Freunde, Tee ist in China also das Lieblingsgetränk. Die Chinesen trinken Tee jeden Tag und das ganze Jahr hindurch. In jeder Stadt, jedem Dorf gibt es Teehäuser, in Parks und öffentlichen Anlagen sehen Pavillons, in denen die Menschen sich bei einer Tasse Tee entspannen können. In der Arbeit trinkt man Tee, und nach der Arbeit wird in fast allen Familien eine Kanne Tee aufgegossen, man sitzt zusammen und plaudert. Außerdem ist guter Tee ein Muss bei Einladungen und geselligen Zusammenkünften. Im chinesischen Volksmund zählt der Tee deshalb zu den sieben wichtigsten Dingen des Alltagslebens.

F: Genau. Liebe Hörer, China ist bekanntlich die Heimat des Tees. Wie Sie alle wissen, ist China in der Welt ein wichtiges Land für den Teeanbau und die Teeproduktion. Mit 1,3 Millionen Hektar und damit 45 Prozent der weltweiten Tee-Anbauflächen ist China die größte Nation der Welt im Teeanbau. Auch in Tee-Produktions- und in der Exportmenge steht China weltweit an erster Stelle. Die chinesische Teeproduktion erreicht etwa 870.000 Tonnen, davon werden rund 300.000 Tonnen exportiert.

M: Genau. Tee ist seit mehr als 4.000 Jahren das Volksgetränk der Chinesen. Die Chinesen trinken ihren Tee heiß ohne Salz und ohne Zucker. Große Aufmerksamkeit wird der Wasserbeschaffenheit beigemessen, ebenfalls der Teesorte und der Art der Zubereitung. Auch das verwendete Teegeschirr ist sehr wichtig. Frisches Quellwasser ohne Salz oder Alkali ist am besten für den Teeaufguss geeignet. Der Tee wird nur gekochtem Wasser aufgebrüht, und zwar sollte man ihn in einem kleinen Gefäß aus Porzellan oder Ton aufgießen, weil diese Gefäße das Aroma am besten binden. Nachdem der Tee aufgegossen ist, schließt man das Gefäß sofort und lässt dann den Tee zwei bis drei Minuten ziehen.

F: Ja. Manche nationalen Minderheiten in China bevorzugen so genannten "Ziegeltee". Er wird aus Teestaub mit Reiswasser als Bindungsmittel zu Blöcken gepresst. Die Tibeter zum Beispiel kochen diese Blöcke in einer Kanne auf und geben ein wenig Salz dazu. Bei besonderen Anlässen, wenn zum Beispiel weit hergereiste Gäste kommen, fügen sie noch Jak-Butter hinzu und servieren dann den Tee mit einer besonderen Zeremonie. Die mongolischen Hirten auf dem Grasland in Nordchina trinken Milchtee, nämlich Tee, der mit Kuh- oder Schafsmilch und ein wenig Salz gekocht wird. Die Hui-Nationalität, bestehend aus Moslems, bieten ihren Gästen heißen Tee mit braunem Zucker und Datteln in einer zugedeckten Tasse an. Die Zutaten sollen ausdrücken, dass man Glück wünscht.

M: Ja, genau. In China wird der Tee in den klimatisch günstigen Regionen im Süden des Landes angebaut. Meist wird dort Oolong-Tee und grüner Tee geerntet. In 21 der 34 Provinzen, autonomen Gebieten, regierungsunmittelbaren Städten und Sonderverwaltungszonen in China wird Tee angebaut. Es gibt viele Teesorten in China. Etwa ein Drittel der Teesorten weltweit kann man in China finden. Im Großen und Ganzen gibt es bei dem chinesischen Tee je nach Bearbeitungsverfahren sechs Hauptsorten, nämlich den grünen Tee aus den ostchinesischen Provinzen Zhejiang, Anhui und Fujian, den roten Tee aus der Provinz Yunnan, den Oolong-Tee aus Fujian oder Taiwan, den gelben Tee aus der zentralchinesischen Provinz Hunan sowie den weißen und den schwarzen Tee aus den südwestchinesischen Provinzen Sichuan und Yunnan. Außer den traditionellen Teesorten gibt es auf dem chinesischen Markt seit einigen Jahren verschiedene Teeprodukte wie den Tee in Beuteln oder auch löslichen Tee, Teegetränke in Einwegflaschen usw.

F: Ja. Der schwarze Tee ist fermentierter Tee. Er wird bei einer Temperatur von etwa 30° C fermentiert, wobei die Gerbstoffe des Blattes oxydiert werden und diese eine kupferrote Farbe annehmen. Eine der beliebtesten Teearten ist der Qimen-Tee. Der Grüne Tee ist nicht fermentiert, die frischen Blätter werden nur mit Wasserdampf oder in trockener Hitze bearbeitet, zu Kugeln gerollt und getrocknet. Er ist besonders delikat und sehr erfrischend. Longjing-Tee gehört zu den besten und teuersten Sorten. Der halbfermentierte Oolong-Tee macht eine Spezialbehandlung durch. Die Fermentation zur Herstellung von Schwarzem Tee wird absichtlich unterbrochen. Die Blätter sind dunkel, aber noch grünlich. Er schmeckt ähnlich wie Grüner Tee, aber das Aroma ist stärker. Der Wuyi-Narzissen-Tee ist ein Oolong-Tee. Bei der Herstellung von Blumentee werden Grünem Tee Blüten zugesetzt, gewöhnlich Jasminblüten.

M: Ja. Im Geschmack haben die Chinesen unterschiedliche Vorlieben. Die Beijinger zum Beispiel schwören auf Jasmintee, die Shanghaier bevorzugen Grünen Tee, und die Menschen in der südostchinesischen Provinz Fujian mögen am liebsten ihren einheimischen Schwarzen Tee, den sie auch als Roten Tee bezeichnen.

Dass Tee gut für die Gesundheit ist, weiß man schon seit langem. Im Tee sind etwa 300 chemische Elemente enthalten, hauptsächlich aber Polyphenol und Tannin. Beides wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. 5 Prozent Alkaloide im Tee, hauptsächlich Koffein, regen das zentrale Nervensystem an, beleben den Stoffwechsel und fördern die Muskel-, Herz- und Nierenfunktion. Tee kann Müdigkeit verscheuchen und regt den Appetit und die Verdauung an. Eine aromatische Verbindung im Tee spaltet tierische Fette.

F: Ja. Soweit zu dem chinesischen Tee und zur Frage unseres Hörers Günter Spiegelberg.

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