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Erfinderpreise 2005 in Shanghai gingen an 58 Patente
   2006-04-28 10:21:15    cri
Die Erfinderpreise 2005 der Stadt Shanghai gingen kürzlich an 58 patentierte lokale Projekte. Preisträger waren Betriebe, Universitäten und Institute in Shanghai, darunter die Shanghaier Gesellschaft für Petrochemie und die Shanghaier Jiaotong-Universität. Die 58 ausgezeichneten Projekte haben seit 2002 bereits einen Gewinn von über 5,8 Milliarden Yuan RMB eingefahren.

Von den 58 patentierten Projekten der Stadt ist eine neue Kraft zu beobachten - nämlich die TCM-Pharmazie. Mittels der Gentechnik und entsprechenden Chips ist es der Firma Xingling Pharmaceutical gelungen, Fingerprints von einigen TCM-Mitteln zu gewinnen. Auf Basis dieser Forschung haben die Mitarbeiter von Xingling Wirkstoffe aus Ginkgobäumen, die als lebende Fossilien der Welt bekannt sind, extrahiert. Ihre Patenttechnologie zur Extrahierung der TCM-Stoffe ist bereits in 10 Ländern wie China, den USA, Großbritannien und Australien erteilt worden. Von der Food and Drug Administration in den USA (FDA) erhält die Firma Xingling zudem auch den Zuspruch, in die dritte klinische Studie des neuen Ginkgo-Präparates einzutreten.

Vor etwa 40 bis 50 Jahren war einmal die Ginkgo-Forschung ein heißes Thema. Doch damals kam nichts dabei heraus. Lediglich im chinesischen Arzneibuch, das im Jahr 1977 herausgegeben wurde, war einiges über Forschungen von Ginkgo niedergeschrieben. In Europa und Amerika gibt es seitdem aber Länder beziehungsweise Institute, die an die Ginkgo-Forschung herangehen. Sie haben einschlägige Materialien gesammelt und dabei die Spreu von Weizen getrennt. 1973 nahmen Deutsche und Franzosen nacheinander sämtliche Patente, die mit Ginkgo zu tun haben, in Beschlag. Chinesische Pharmabetriebe konnten nur zuschauen, wie diese ausländischen TCM-Präparate einen Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar erzielten und sogar einen Marktzugang in China erfuhren.

Nicht ohne Sorge sagt Xie Delong, Leiter des Shanghaier Forschungsinstituts für TCM-Mittel und Generalmanager des Pharmabetriebs Xingling, dass die Entwicklung der TCM-Branche in China in gewisser Weise sich vor einem Engpass befindet, der durch ausländische Patente bedingt ist. Da das System über den Schutz des geistigen Eigentums in China erst spät die erste Gestalt annahm, musste die TCM-Branche des Landes schwere finanzielle Verluste hinnehmen. Derzeit sind in China erteilte Patente bezüglich der Traditionellen Chinesischen Medizin zu 90 Prozent aus dem Ausland gekommen. Ein schmerzhaftes Beispiel war, dass ein südkoreanischer Betrieb auf Basis des chinesischen TCM-Präparats in Kugelform gegen hohen Blutdruck "Niu Huang Qing Xin Wan" eine Flüssigkeit, die ebenfalls die gleiche Zusammensetzung hat, entwickelte. Diese neue Flüssigkeit "Niu Huang Qing Xin Ye" steht nun auch in China unter südkoreanischem Patentschutz. Wenn chinesische Betriebe derartige Flüssigkeiten aus der inzwischen sehr bekannten TCM-Rezeptur für Schleimreduzierung und Blutdrucksenkung produzieren wollen, müssen sie dem südkoreanischen Betrieb Patentgebühr zahlen.

Mit der Entwicklung des neuen Ginkgo-Präparates der Shanghaier Firma "Yin Xing Ling" wird die chinesische TCM-Branche wohl ein bisschen aufatmen können. Das Mittel verfügt nämlich über einen höheren technischen Standard auch im Vergleich zu deutschen Produkten und ist damit weltweit führend. Dies darf wohl ein guter Anfang sein, um die Patentengpässe zu durchbrechen.

Laut Statistiken gab es bis Ende 1999 in aller Welt insgesamt 260 Patentanmeldungen über Ginkgo. Jedoch nur 35 davon aus 8 Ländern sind bislang genehmigt worden. "Yin Xing Ling" ist das einzige TCM-Präparat aus China, das die Patentgemehmigung in den USA erhalten hat.

Die Erfinderpreise von Shanghai für das Jahr 2005 zeigen, dass die wirtschaftliche Effizienz mit der Erhöhung der wissenschaftlich-technologischen Innovationsfähigkeit deutlich höher geworden sind. Der Chef der lokalen Behörde für geistiges Eigentum Chen Zhixing bestätigt, dass viele Projekte, die diesmal die Preise gewonnen haben, ein international modernes oder sogar führendes Niveau besäßen und zugleich Gewinner des nationalen Preises oder des Stadtpreises für wissenschaftlich-technologische Fortschritte seien. Die Preisträger kamen vor allem aus den Bereichen Biomedizin, Nanoforschung, organische Chemie und Petrochemie, Automobilbau, Elektronik, Verkehr sowie Logistik. All dies spricht nun dafür, dass das Milieu für chinesische Betriebe, selbständige Innovationen hervorzubringen, nun in China allmählich Gestalt annimmt.

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