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Die Energieversorgung in den ländlichen Gebieten in China
   2006-04-24 16:03:49    cri
F: Herzlich willkommen zu unserem Fragenblock "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst dem Wunsch unseres Hörers Peter Boeck aus Offenbach in Deutschland nachgehen, der sich für das Thema Energieversorgung in den ländlichen Gebieten in China interessiert. Herr Boeck schrieb uns vor kurzem in einem Brief:

M: "Wie ist die Versorgung mit Energie in den ländlichen Gebieten, zum Beispiel mit Strom oder Gasflaschen? Werden Alternativen wie Sonnenenergie, Wasserkraft oder Faulgase auf lokaler Basis genutzt? Ich denke allerdings, dass Menschen in den ländlichen Gebieten eher Feuerholz für den Kochherd nutzen."

F: Ja, liebe Hörer und lieber Herr Boeck, Energieversorgung in den ländlichen Gebieten ist eine wichtige Frage und von allgemeiner Bedeutung in China. Bis heute spielt biologisches Material, also zum Beispiel Sorghumhalme, Maishalme, Holz, aber auch Kohle noch immer die Hauptquelle der Energieversorgung in den ländlichen Gebieten Chinas. Statistik zufolge werden jedes Jahr 300 Millionen Tonnen Halme und 150 Millionen Brennholz in den ländlichen Gebieten Chinas verbraucht, und macht etwa 55 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs im Alltagsleben auf dem Lande aus. Also kann man sagen, dass Halme, Brennholz und Kohle immer noch als die traditionell benutzte Energie des Alltagslebens der Bauern betrachtet werden, also für das Kochen und Heizen unverzichtbar sind

M: Ja. In den meisten ländlichen Gebieten in China gibt es heute Strom. Stromerzeugung auf dem Lande Chinas erfolgt hauptsächlich durch die vielen kleinen Wasserkraftwerke. In den ländlichen Gebieten Chinas sind kleine Wasserkraftwerke weit verbreitet. In mehr als 1.600 Kreisen Chinas existieren diese Wasserkraftwerke. Sie spielen für die Energieversorgung, den Umweltschutz sowie für das Vorantreiben der Produktivkraft auf dem Lande eine wichtige Rolle. Seit mehr als 50 Jahren haben wir großen Nutzen aus den kleinen Wasserkraftwerken gezogen, nämlich wir haben mit niedrigen Kosten die ländlichen Gebiete und auch die Bergregionen mit Strom versorgt. Damit wurde das Problem der Stromversorgung in den ländlichen Gebieten Chinas größtenteils gelöst.

F: Ja. Bei der Stromversorgung für die ländlichen Gebiete hat China in den letzten Jahren große Erfolge erzielt. Aber trotzdem gibt es in einigen abgelegenen Gebieten immer noch etwa sieben Millionen Bauernhaushalte, die nicht an ein Stromnetz angeschlossen sind. Deshalb ist die Entwicklung und Nutzung alternativer Energie am Ort ganz wichtig. Dadurch können nicht nur die Bauern die Vorteile elektrischer Energie nutzen, sondern auch die Wirtschaft in diesen Gebieten partizipiert von dem Ökostrom, und nicht zuletzt auch die Umwelt, die geschont wird.

M: Ja. China ist reich an Ressourcen der Neu- und Regenerativenergie. Statistiken zufolge machen die Gebiete, deren Sonnenscheindauer über 2.200 Stunden jährlich beträgt, etwa 70 Prozent der Gesamtfläche des Landes aus. Außerdem erreichte die erschließbare Reserve der Windenergie 253 Millionen kW, und die Reserve der geothermischen Energie ist vergleichbar mit etwa 200 Milliarden Tonnen Kohle. Das sind gute Voraussetzungen.

F: Ja. Seit einigen Jahren geht die technische Entwicklung für die Regenerativenergie in China sehr schnell voran. Viele Familien benutzen Elektroheizgeräte, die mit Sonnenenergie betrieben werden, besonders in den ländlichen Gebieten. Auch die Technik für die Stromerzeugung durch Windenergie entwickelt sich mit einem raschen Tempo, die jährliche Zuwachsquote beträgt über 20 Prozent. Nach dem Plan der Wirtschafts- und Handelskommission des Landes ist die Erschließungsmenge der Neu- und Regenerativenergie bis zum Jahr 2015 mit jährlich 43 Millionen Tonnen Kohle zu vergleichen. Das heißt, dass man jährlich 60 Millionen Tonnen Kohlen weniger verbraucht.

M: Ja, das ist für den Umweltschutz wirklich eine gute Sache. Zur Zeit sollen wir in China mit moderner Technik die Umstrukturierung der Energie auf dem Lande vorantreiben und die Neu- und Regenerativenergie wie die Sonnenenergie, die Windenergie, die kleinen Wasserkraftwerke usw. weiter entwickeln. Dadurch sollen wir zuerst das Problem der Stromversorgung in den abgelegenen Gebieten lösen, so dass man in allen ländlichen Gebieten in China über elektrischen Strom verfügt. Außerdem können wir damit zum Umweltschutz und zu der wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Lande beitragen. Dies ist das Entwicklungsziel für die Neu- und Regenerativenergie in China in den kommenden fünf Jahren.

F: Ja, langfristig gesehen soll man in China die kleinen Wasserkraftwerke weiterhin entwickeln, dadurch kann der Vorteil der Ressourcen am Ort völlig zur Entfaltung gebracht werden. Darüber hinaus wird China mehr investieren, um die Technik der Stromerzeugung durch Sonnenenergie, Windenergie, Faulgase und Müllverbrennung zu beschleunigen. Zum Beispiel Liuminying ist ein kleines Dorf im Umland von Beijing, das für seine Ökolandwirtschaft bekannt ist. Früher lebte man hier arm und rückständig. Vor 30 Jahren etwa begann man in Liuminying, Kleinfaulgasbecken zu entwickeln. Anfang der 90er Jahre hat die Stadtregierung Beijing gewaltig in das Faulgasprojekt investiert. Seither ist die Entwicklung der Faulgase in Liuminying in eine Periode der fachlichen Produktion eingetreten. Für die Energiegewinnung durch Faulgase stehen heute Fachleute zur Verfügung, die Entwicklung geht stark voran.

M: Ja, das ist sehr wichtig. Im Jahre 2004 hat Liuminying erneut für den Bau der Stromerzeugungsanlage durch Faulgase investiert und eine Hühnerfarm mit Strom versorgt. Durch die Entwicklung in den vergangenen mehr als 20 Jahren wurde in Liuminying ein landwirtschaftliches Kreislaufwirtschaftssystem, das in dem großartigen Faulgasprojekt seinen Kern hat, gebildet. Zur Zeit nutzen die Bauern in Liuminying Faulgas zum Kochen, und die restlichen Faulgase stehen für die Stromerzeugung zur Verfügung. Die Wasser- und Stromversorgung hier ist vergleichbar mit den Städten.

F: Ja, soviel, liebe Hörer, zum Thema Energieversorgung in den ländlichen Gebieten in China. Und das war es für heute zu den Hörerfragen.

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