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Begegnung der chinesischen Tuschmalerei und der westlichen Ölmalerei
   2006-04-20 14:28:01    cri

Abgesehen von ihren ursprünglichen Aufgaben, das Christentum in China zu verbreiten, waren viele westliche Missionare in China auch für ihre künstlerischen Fähigkeiten und ihre wissenschaftlichen Kenntnisse bekannt. Neben Glocken und Uhren sowie westlicher Musik haben die europäischen Missionare auch die Technik der Ölmalerei nach China gebracht.

Einige Missionare waren erfahrene Ölmaler, deren Werke bei der chinesischen Oberschicht Bewunderung und Anerkennung fanden. Diese ausländischen Missionare praktizierten im chinesischen Kaiserhof ihre Malkunst, indem sie den westlichen Malstil mit der Technik der traditionellen chinesischen Malerei in Verbindung setzten, um sich somit dem lokalen ästhetischen Geschmack anzupassen. Der Italiener Giuseppe Castiglione war während seiner Zeit am bekanntesten unter diesen westlichen Malern.

Im Jahr 1714 landete ein europäisches Handelsschiff im Hafen Guangzhou in Südchina mit sieben westlichen Missionaren an Bord. Giuseppe Castiglione war einer davon.

Castiglione wurde vom Qing-Kaiser Kangxi zu einer Audienz nach Beijing eingeladen. Kaiser Kangxi war sehr beeindruckt von seinem Maltalent und ließ ihn die traditionelle chinesische Malerei lernen. In den darauf folgenden fünf Jahrzehnten übte Castiglione den Beruf des Hofmalers aus, als Augenzeuge für das Kommen und Gehen von drei Kaisern der Qing-Dynastie, Kaiser Kangxi, Kaiser Yongzheng und Kaiser Qianlong nämlich.

Castiglione änderte seinen eigenen Stil der Ölmalerei in Richtung chinesische Kunst, um dem Geschmack des Kaisers und der traditionellen chinesischen Ästhetik zu entsprechen. So malte er beispielsweise mit chinesischem Pinsel und chinesischer Tusche und auf chinesischem Reispapier oder auf Seide.

Hauptmotive der Bilder von Castiglione waren die politischen Errungenschaften des Kaisers. Zudem malte er auch viele Porträts des Kaisers und seiner Konkubinen und die Lebensszenen im Kaiserhof. Ihm gelangen besonders gut Pferde- und Hirschbilder. Seine besondere Fähigkeit, westlichen und östlichen Malstil zu vereinigen, war der wichtigste Grund, daß er die Launen des Kaiserhofs in all den Jahren überleben konnte.

In der Regierungszeit von Kaiser Qianlong wurden zwei Rebellen in Zhungar in Xinjiang, Westchina, in ihre Schranken verwiesen, was zur Wahrung der Stabilität des Landes bedeutend beigetragen hat. Kaiser Qianlong ließ die westlichen Hofmaler ein riesiges historisches Bild zu diesem Thema schaffen. Die Bilder wurden nach deren Fertigstellung nach Frankreich gebracht, wo eine Kupferstichversion dieses Gemäldes hergestellt werden sollte. Sieben bekannte französische Kupferstecher haben sieben Jahre lang daran gearbeitet, bis die Kupferversion vollendet wurde. Elf Jahre später wurden 200 gedruckte Bilder, das Originalbild und die Kupferversion nach China zurück gebracht. Kaiser Qianlong zeigte sich höchstens zufrieden mit diesen Kunstwerken.

Die Bilder der westlichen Maler unterscheiden sich von der traditionellen chinesischen Figurenmalerei, indem größerer Wert auf anatomische Details und auf Lichteffekte gelegt wird. Die traditionelle chinesische Malerei präsentiert die Malobjekte ausschließlich im normalen Licht.

Die westlichen Hofmaler haben großen Einfluss auf die chinesischen Maler ausgeübt. Sehr viele chinesische Maler lernten von ihren westlichen Kollegen die westliche Ölmalerei. In der Regierungszeit von Kaiser Qiaolong war sogar ein Fieber des Ölmalerei-Lernens ausgebrochen. Es war in gewissem Maße der Förderung des chinesischen Kaisers zu verdanken, daß die westliche Ölmalerei in China verbreitet wurde.

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