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Ein leichterer Zugang zur Schulbildung für Kinder auf dem Lande in China
   2006-04-14 15:27:40    cri
In China existiert die neunjährige Schulpflicht. Nun ist es aber wohl klar, dass die Umsetzung dieser Schulpflicht in dem riesengroßen Land, das dazu auch noch das bevölkerungsreichste ist, sich ziemlich schwierig gestaltet. Immerhin konnten bis Ende letzten Jahres 95 Prozent aller chinesischen Kinder die Schule besuchen. Fünf Prozent der chinesischen Kinder jedoch gehen nicht in die Schule. Das kommt daher, dass sie sehr, sehr abgelegen wohnen, in Gebieten, die kaum zu erreichen sind, oder die Eltern sind dermaßen arm, dass sie die Kinder nicht zur Schule schicken können, weil sie die fälligen Schulkosten nicht aufbringen können. Was kann man tun, dass in China für alle Kinder der Schulbesuch gewährleistet ist, dass die Kinder auf dem Lande quasi die gleichen Bildungschancen haben wie Kinder in Städten? In folgendem Beitrag wollen wir dieses Thema aufgreifen und aufzeigen, was sich ändern wird.

Nach den Winterferien neulich hat in allen Grund- und Mittelschulen in der Gemeinde Zhaojiazhen in der westchinesischen Provinz Sichuan ein neues Schuljahr begonnen. Und ab sofort brauchen die Eltern der Schüler hier keine Schulunkosten mehr zu tragen. Zwar kamen bisher für jeden Schüler und für jede Schülerin nur einige Dutzend Yuan innerhalb eines Semesters zusammen, jedoch belasteten solche Schulkosten die meisten Elternhäuser außerordentlich. Viele Eltern sind erleichtert und glücklich von dieser neuen Politik:

"Wir freuen uns natürlich über diese neue Politik, denn sie entlastet uns Eltern sehr. Was mich betrifft, habe ich drei Kinder. Sie drei gehen jeweils in die Grund-, Unterstufe der Mittelschule und Oberschule. Ich war oft verzweifelt, denn die großen Ausgaben für die Bildung meiner Kinder konnte ich kaum leisten."

Diese erfreuliche neue Politik hat die chinesische Regierung Ende des vergangenen Jahres erlassen. Ab dem neuen Semester nach den Winterferien dieses Jahres sollen die Schulunkosten für die neunjährige Schulpflicht in den westchinesischen ländlichen Regionen völlig abgeschafft werden. Im kommenden Jahr wird diese Politik auch in anderen ländlichen Regionen in Mittel- und Ostchina greifen. Dadurch soll gewährleistet sein, dass all die mehr als 100 Millionen schulpflichtigen Kinder in den ländlichen Regionen in ganz China von den Schulunkosten befreit werden.

Im Grunde genommen ist China der Schulbesuch kostenlos, die Bildungsgebühren werden nicht erhoben in Grundschulen und Unterstufe der Mittelschulen. Die Eltern sind aber verpflichtet, die Schulunkosten zu zahlen und die Lehrbücher und Hefte zu kaufen. Und dies macht oft 100 oder 200 Yuan pro Kind und Jahr aus - viel zu viel für einkommensschwache Familien auf dem Land.

Die chinesische Regierung hat natürlich erkannt und weiß, wie bedeutend die allgemeine Volksbildung für alle Belange Chinas ist. Damit alle chinesischen Kinder und Jugendliche die Chance erhalten, Schulen zu besuchen und dadurch auch bessere Lebensperspektiven zu haben, hat die chinesische Regierung schrittweise ihren Etat für Ausgaben, die die neunjährige Schulpflicht nach sich zieht, aufgestockt und gleichzeitig verschiedene Maßnahmen zur verstärkten Entwicklung der allgemeinen Schulpflicht auf dem Lande eingeleitet.

Der chinesische Bildungsminister Zhou Ji erklärte:

"In den letzten 5 Jahren war die Bildung auf dem Lande in den Fokus gerückt. China hat inzwischen eine wichtige Entscheidung getroffen, wonach der aufgestockte Teil im Bildungsetat vorwiegend für die ländlichen Regionen zur Verfügung stehen soll. Zudem hat die Regierung mit geballter Kraft eine Reihe von wichtigen Projekten durchgeführt. Die Bildung auf dem Lande hat also eine beispiellose Aufmerksamkeit geschenkt bekommen und ist pragmatisch sehr verstärkt worden."

In den zentral- und westchinesischen ländlichen Regionen werden schulpflichtige Schüler von Schulunkosten und Kosten der Lehrbücher befreit. Außerdem sollen die zuständigen lokalen Behörden den Internatschülern Subventionen anbieten. Dies zählt zu den wichtigen Maßnahmen, die China in den letzten Jahren im Hinblick auf die Schulbildung auf dem Lande eingeleitet hat. He Tianchun, Direktor des Bildungsamtes der südwestchinesischen Provinz Yunnan, erklärte:

"Wir haben den schulpflichtigen Schülern Schulunkosten, die Kosten für Lehrbücher und Schreibutensilien erlassen. Mit dieser Politik haben wir im Jahr 2000 in unserer Provinz Yunnan begonnen. Damals war sie nur auf einige Grenzgemeinden beschränkt. Später haben wir dann diese Politik in unseren Grenzlandkreisen auch angewendet. Bis zum Jahr 2005 haben etwa 410.000 Schüler in unserer Provinz von der Kostenbefreiung profitiert."

Seit dem Jahr 2004 gewährt die chinesische Zentralregierung jedes Jahr Sondermittel für den Aufbau der Internatsschulen auf dem Lande. Dies hat den Schülern, die relativ weit von der Schule wohnen, den Schulbesuch sehr erleichtert. Zudem hat China noch ein modernes Fernbildungsprogramm in Grund- und Mittelschulen auf dem Lande umgesetzt. Mit dem Programm will China realisieren, durch Internet und Satelliten-TV eine Fernbildung in den ländlichen Regionen zu entfalten. Genauer gesagt können Kinder auf dem Lande dann auch, wie Gleichaltrige in Großstädten, eine auf Multimedien gestützte moderne Bildung mit der Anleitung und mit Erläuterungen von berühmten Lehrern genießen. Bis Ende 2007 sollen alle Grund- und Mittelschulen auf dem Lande in China in der Lage sein, Satellitenfernsehen zu empfangen. Außerdem soll jede Mittelschule auf dem Lande noch mit mindestens einem Computerklassenzimmer ausgestattet sein.

Trotzdem hinkt das Bildungsniveau in den ländlichen Regionen derzeit noch weit hinter dem in den Städten zurück. Um diesen Rückstand zu verkleinern, hat die chinesische Regierung in dem vor kurzem vorgebrachten Entwicklungsprogramm für die kommenden fünf Jahre erneut die Bildung auf dem Lande in den Vordergrund gerückt. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao kündigte an, dass China seine Ausgaben für das Bildungswesen ganz erheblich aufstocken wird, um die Bildungsbedingungen in abgelegenen Regionen zu verbessern:

"In den kommenden fünf Jahren wird die Regierung weitere Ausgaben in Höhe von insgesamt 218,2 Milliarden Yuan RMB für die allgemeine Schulpflicht bereitstellen. Ziel ist, dass jedes chinesische Kind einen gleichberechtigten Zugang zur allgemeinen Schulbildung bekommen kann."

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