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Die Waldressourcen in China
   2006-04-10 15:14:42    cri
F: Herzlich willkommen zu unserem Fragenblock "Sie fragen, wir antworten". Liebe Hörerinnen und Hörer, heute möchten wir zuerst den Wunsch unseres Hörers Engelbert Borkner aus Hildesheim in Deutschland erfüllen, der nach dem Waldbestand und den Baumarten in China gefragt hat. Herr Borkner fragte uns vor kurzem in einem Brief:

M: "Wie groß ist eigentlich der gesamte Waldbestand in China und welche Baumart kommt am häufigsten vor? Kann China zum Beispiel für die Papierherstellung den Bedarf mit eigenem Holz decken?"

F: Liebe Hörerinnen und Hörer, lieber Herr Borkner, der Frühling steht vor der Tür. Gerade in dieser Jahreszeit werden die Wälder Chinas aufgeforstet. Seit mehreren Jahren gibt es in China eine allgemeine Aufforstungspflicht. Dadurch konnte die Waldfläche Chinas vergrößert werden. 2005 betrug die gesamte Waldfläche Chinas 175 Millionen Hektar, wie vom staatlichen Forstamt Chinas zu erfahren war. 18,2 Prozent der Gesamtfläche Chinas besteht also aus Wald. Die künstlich aufgeforstete Fläche in China beträgt insgesamt 53 Millionen Hektar. Damit liegt China an erster Stelle in der Welt, was die künstliche Aufforstung angeht.

M: Bei der Gründung der VR China im Jahr 1949 betrug die Waldrate in China nur 8,6 Prozent. Durch Bemühungen in den vergangenen Jahren haben sich die Waldressourcen in China, sowohl Quantität als auch Qualität angeht, in großem Maße verändert. Man kann also sagen, dass die Waldressourcen Chinas für die dauerhafte Entwicklung der Weltwirtschaft, für das Ökosystem und für die Gesellschaft sowie für den Schutz der biologischen Vielfalt von großer Bedeutung sind.

F: Ja, genau. Nun wollen wir Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, die Besonderheiten der Wälder in China vorstellen. In der Vergangenheit wurden leider sehr viele Waldressourcen zerstört. Chinas Wälder sind sehr ungleichmäßig verteilt.

M: Ja. In China gibt es hauptsächlich drei Waldgebiete: Im Nordosten, im Südwesten sowie im Südosten. Das nordöstliche Waldgebiet ist das größte natürliche, also nicht künstlich angelegte Waldgebiet in China. Dazu gehören Da Xing An Ling und Xiao Xing An Ling sowie die Changbaishan-Gebirgsgegend. Die Waldfläche hier macht ein Drittel des ganzen Landes aus. Das Südwest-Waldgebiet ist das zweitgrößte Naturwaldgebiet in China. Dazu gehören der Süd-Berghang des Himalajas, die große Yarlungzangbo-Flussbiegung und das Hengduan-Berggebiet. Die Fläche der Wälder hier macht etwa ein Viertel des Landes aus. Das Südost-Waldgebiet befindet sich hauptsächlich in den Provinzen Jiangxi, Fujian und Taiwan. Hier gibt es viele künstliche Aufforstungsprojekte.

F: Da China sich über mehrere Breiten- und Längengrade erstreckt, sind die Natur- und Klima-Bedingungen sehr kompliziert. Deshalb gibt es eine Vielzahl an diversen Pflanzen- und Baumarten. Es kommen sowohl Nadelwälder als auch Laubwälder und Mischwälder vor. In subtropischen Gebieten gibt es gar den immer grünen tropischen Regenwald. Dadurch kommt es zu einem farbenprächtigen Landschaftsbild. Doch auch subtropische Baumarten sowie Baumarten der gemäßigten Klimazone kommen in China vor. Darunter fallen seltene Baumarten wie der Ginkgobaum und die Metasequoia, die als Urwelt-Mammutbaum bekannt ist. Das reichhaltige Vorkommen von verschiedenen Bambusarten beschert China im Bereich der Bambusprodukte die Führungsposition auf dem Weltmarkt.

M: Ja. In China gibt es viele verschiedene Baumarten. Wie zu erfahren war, gibt es insgesamt mehr als 8.000 verschiedene Holzpflanzen, was etwa 40 Prozent aller in der Welt existierenden Holzpflanzen ausmacht. 35 Prozent dieser 8.000 Holzpflanzen in China sind Baumspezies, also etwa 2.800. In den vergangenen Jahren wurden in China viele Maßnahmen ergriffen, um den Waldbestand zu schützen und mehr Grünflächen zu kultivieren. Einerseits will man die vorhandenen Wälder schützen und verhindern, dass Bäume planlos gefällt werden. Andererseits will man viele Bäume anpflanzen. Im Jahr 1979 wurde der 12. März als Aufforstungstag in China festgelegt. Zentrale staatliche Organe rufen dazu auf, dass jeder Bürger der Volksrepublik China drei bis fünf Bäume pro Jahr anpflanzen soll. Deshalb steht die künstlich aufgeforstete Fläche Chinas auf Platz Nummer eins in der Welt.

F: Ja. Außerdem gibt es in China viele Projekte zum Schutz des Waldes. So zum Beispiel das Waldschutz-Projekt für Nord-, Nordost- und Nordwestchina oder das Waldschutz-Projekt am Ober- und Mittellauf des Yangtse-Flusses. Auch an der Küste gibt es diverse Schutzprojekte.

Kommen wir nun auf die Frage der Papierherstellung. Gerade in modernen Gesellschaften wird der Bedarf an Papier immer größer. Schon jetzt ist China das Land mit dem zweithöchsten Papierverbrauch in der Welt.

M: Ja. Aber China hat viel zu wenig Wälder, um den Holzbedarf für die Papierherstellung zu decken. Statistiken zufolge machte die chinesische Holzstoffmenge für die Papierherstellung im Jahre 2002 nur 6% des Gesamtbedarfs aus. Zwar sollen für Papierherstellung bis zum Jahr 2010 etwa 15 Prozent eigene Holzstoffe zur Verfügung stehen, aber an diesen Zahlen sieht man, dass das chinesische Holz bei weitem nicht ausreicht, um die Papierherstellung in China abzudecken. Um die weitere Papierherstellung in China zu gewährleisten, sollte zum einen der enorm hohe Export von chinesischen Holzartikeln beschränkt und zum anderen die vorhandenen Waldressourcen stärker geschützt werden.

F: Einem Bericht aus dem chinesischen Forstamt zufolge versucht die chinesische Regierung, den Bedarf an Holz aus eigener Kraft besser zu decken. Die Regierung hat deshalb einige Schutzmaßnahmen für vorhandene Waldbestände in Gang gesetzt. Dadurch will China die Menge an Holz erhöhen, um diesen Bedarf aus eigener Kraft decken zu können. Informationen zufolge soll sich der gesamte Produktionswert der Forstindustrie bis zum Jahr 2010 auf 1,2 Billionen Yuan RMB belaufen.

M: Ja, soviel, liebe Hörerinnen und Hörer, zum Thema Waldressourcen in China.

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