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Neue chinesische Testanlage für Kernfusion
   2006-04-07 14:14:02    cri
Kernfusion - Energieerzeugung wie bei der Sonne - ist eine Zukunftsoption. Um diese eventuelle Energiequelle zu erschließen, forschen Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern sehr intensiv daran.

Laut Angaben des Instituts für Plasmaphysik bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften soll sein neuer Kernfusionsreaktor im Juli und August zum ersten Mal zur elektrischen Entladung getestet werden, um Energie zu gewinnen. Wenn dies gelingt, wird der Reaktor die weltweit erste in realem Betrieb befindliche Experimentieranlage für Nuklearfusion werden. Es handelt sich dabei um einen Fusionsreaktor vom Typ Tokamak, der im Rahmen des internationalen Kernfusionsprogramms "International Thermonuclear Experimental Reactor ITER" gebaut worden ist.

Wie der Institutsleiter Li Jiangang erklärte, gehören der Bau und die Tests dieser Anlage zu den wichtigen Schritten Chinas bei der Energieerschließung durch kontrollierte Kernfusionen. Die Installation der Testanlage, Experimental Advanced Superconducting Tokamak (EAST), ist bereits abgeschlossen. Im Juli und August ist dann elektrische Entladung zu erwarten. Der EAST wird dann Plasmen, die eine Temperatur zwischen 50 bis 100 Millionen Grad aufweisen und bis zu 1.000 Sekunden existieren können, gewinnen.

Wenn das Experiment der elektrischen Entladung gelingt, wird die Anlage die weltweit erste Testanlage für Superconducting Kernfusion werden, die real in Betrieb ist. Schätzungen zufolge wird diese chinesische Testanlage auch innerhalb der kommenden 10 Jahren Weltniveau besitzen.

Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts initiierten die USA und Russland das 10 Milliarden Euro teure Programm International Thermonuclear Experimental Reactor ITER. Ziel war es, den ersten Testreaktor der kontrollierten Thermonuklearfusionen zu bauen. Im Jahr 2003 trat China dem Projekt ITER bei. Das chinesische Institut für Plasmaphysik ist auf chinesischer Seite der Hauptteilnehmer dieses internationalen Kooperationsplanes.

Der Institutsleiter Li Jiangang erklärt uns, da der Kernbestandteil des ITER ebenfalls auch eine Anlage des Typs Superconducting Takamak ist, kann die chinesische Anlage EAST nun von ingenieurtechnischen und physischen Aspekten aus eine Testplattform für ITER darstellen.

Ende 1994 wurde Chinas erste Superconducting Tokamakanlage HT-7 an dem Institut für Plasmaphysik bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften fertig gestellt. Damit ist China weltweit zur vierten Nation nach Russland, Frankreich und Japan geworden, die über ähnliche Testanlagen verfügen. Eben auf dieser Basis arbeiten chinesische Experten seit Jahren an dem Projekt EAST mit, das zu Schlüsselforschungsprojekten im Rahmen des 9. Fünfjahresprogramms des Landes zählt. Ab 2003 ging EAST in die Installationsphase. Wie zu erfahren war, sind die staatlichen Investitionen für dieses Projekt auf 165 Millionen Yuan RMB festgelegt.

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