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Ein spezieller Unterricht über die Liebes- und Fürsorgeerziehung
   2006-04-07 14:07:53    cri
Rund 76.000 sogenannte Aids-Waisenkinder leben zur Zeit in China. Sie haben mindestens einen Elternteil durch die fürchterliche Aids-Krankheit verloren. Und obwohl sie gesund sind, haben sie es schwer, in der Gesellschaft zu bestehen, sie werden sogar in der Schule diskriminiert. Der Grund für diese Situation ist der, dass viele Menschen in keiner Weise über Aids aufgeklärt sind. Diese Tatsache versuchen die chinesischen Bildungsbehörden und auch einige gesellschaftlichen Organisationen aktiv zu verändern. Im folgenden laden wir Sie in einen speziellen Unterricht über die Liebes- und Fürsorgeerziehung ein. Schauen wir einmal gemeinsam, wie die Beijinger Kinder gut erzogen werden, und wie sie lernen, mit den Aids-Waisen richtig umzugehen und mit ihnen letztlich sogar Freundschaft schließen.

Vor kurzem wurde im Theater des Kinderpalasts in Beijing ein besonderer Unterricht über die Liebes- und Fürsorgeerziehung in Szene gesetzt. Tausende von Lehrern und Schülern aus mehr als zehn Grundschulen Beijings bildeten die Zuhörerschar.

Bei dem Theaterstücke mit dem Titel "Hoffnung" handelt sich um die Liebes- und Fürsorgeerziehung und wurde von Lehrern und Schülern der chinesischen Renmin-Universität untergeordneten Grundschule in Beijing verfasst. Sie haben das wahre Leben eines Kindes, das Aids-infizierte Eltern hat, dargestellt. In dieser Geschichte hat das Kind Probleme bekommen, nachdem bekannt wurde, dass seine Eltern an Aids gestorben sind. Das sogenannte Waisenkind wurde von anderen Kindern zunächst links liegen gelassen und sogar verdrängt, als es die Grundschule wechselte, da die Klassenkameradinnen und -kameraden von der Krankheit Aids nicht mal Grundkenntnisse hatten. Alle hatten einen tierischen Schrecken von der Waise bekommen. Aber nachdem ihnen die Lehrer entsprechende Aids-Kenntnisse vermittelt haben, zeigten sie Mitleid und Liebe zu der Waise.

Dieses Erziehungsprogramm hat wohl alle Zuschauer bewegt. Schüler aus den Grundschulen in Beijing teilten in Interviews mit, dass sie früher auch diesem Irrtum aufgesessen waren und nicht gerne mit einem Waisenkind zusammen lernen und spielen, sich nicht einmal mit dem unterhalten wollten. Aber nach dem Programm haben sie ihre Position zu solchen Kindern total umgekrempelt:

"Seine Eltern sind an Aids gestorben. Aber er ist ja nicht angesteckt, sondern er ist gesund. Er hat weder Vater noch Mutter und ist jetzt ganz allein. Wenn er Schwierigkeiten hat, werde ich sicher mein Bestes tun, um ihm zu helfen."

"Ich möchte gerne mit ihm zusammen spielen."

In China infizieren sich immer mehr Menschen am gefährlichen Aid-Virus. Deshalb sind auch immer mehr Kinder davon betroffen. Zur Zeit leben bereits 76.000 Aids-Waisenkinder. Sie sind alle unter 15 Jahre alt und haben mindestens ein Elternteil verloren. Meist leben sie auf dem Land in bitterer Armut. Die schweren Erlebnisse dieser Aids-Waisenkinder können sich die Kinder aus der Stadt nur schwer vorstellen.

Wang Bing, Zuständiger der Huaxia Wohlfahrtsstiftung in Beijing und auch Mitinitiator dieses Erziehungsprogramms, wies darauf hin, dass die psychologische Einsamkeit solcher Waisen durch Abstand, durch Diskriminierung von anderen Kindern im gleichen Alter kaum zu überwinden sei, obwohl die Regierung und alle gesellschaftlichen Kreise versuchen, den Aids-Waisen auf verschiedene Art und Weise zu helfen, nicht nur finanziell, sondern auch im alltäglichen Leben und bei ihrer Bildung und Erziehung:

"Die heutige Erziehungsaktion ist geeignet, dass die Kinder der Hauptstadt die Lebensverhältnisse der Aids-Waisen und deren Hoffnungen und Sehnsüchte kennen lernen. Dies bringt den Jugendlichen und Kindern reine Vorteile. Sie lernen dann, die Zeit zu schätzen und ihre Nächsten zu lieben. Junge Bürger mit barmherzigem Hintergrund, Bewusstsein des Gemeinwohls und gesellschaftlicher Verantwortung werden herangebildet. Sorgen wir alle gemeinsam für solche Waisenkinder! Schaffen wir ihnen gute Lebensperspektiven! Lasst uns für die gesellschaftliche Harmonie unsere Liebe und Kraft hingeben!"

Nun haben viele Grund- und Mittelschulen in China ihre Einstellung geändert. Sie streben nicht mehr wie früher eintönig nach hohen Fachleistungen. Immer mehr achten sie auf die seelische Formung der Kinder. Zum Beispiel haben einige Schulen Klassensitzungen abgehalten, die das Thema Liebe zum Inhalt hatten. Manche haben Spendenaktionen für die Schwerkranken und für die Gebiete, die von Katastrophen heimgesucht sind, organisiert. Andere Kinder helfen ehrenamtlich den Behinderten.

Die Schuldirektorin Zheng Ruifang zeigte uns, dass die Liebes- und Fürsorgeerziehung von den Schülern und Eltern immer beliebter wird. Die Lehrer und Schüler ihrer Schule haben sich über diese Aktion sehr gefreut und aktiv daran teilgenommen. Die Kinder haben sicher auch davon viel profitiert:

"Durch diese Aktivität ist unseren Kindern stark bewusst, Menschen, die in Schwierigkeiten sind, zu helfen, soweit sie es können. Diese Aktivität ist für die Kinder sozusagen ungewöhnlich und sinnvoll, da die Liebe im Herzen eines Kindes gesät werden kann."

Am Tag der Aufführung erschienen auch sieben Aids-Waisen auf der Bühne. Der zwölfjährige A'jun besucht nun die fünfte Klasse der Grundschule. Vor einigen Jahren infizierten sich seine Eltern mit dem Aids-Virus. Kürzlich ist sein Vater gestorben. Er sagt, dass er seine Mama nicht auch noch verlieren möchte:

"Jetzt muss ich fleißig lernen. Später möchte ich Arzt werden und die Aidskranken heilen."

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