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China und Russland verstärken Energiekooperation
   2006-04-05 16:21:20    cri
China und Russland haben seit Jahren ihre Zusammenarbeit im Wirtschafts- und Handelsbereich ständig ausgebaut. Besonders auffallend ist das auf dem Gebiet der Energiewirtschaft. Im Verlauf seines Chinabesuchs im März haben Russlands Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Hu Jintao wichtige Vereinbarungen über die Energiekooperation unterzeichnet. Dies garantiert einen Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit in diesem Bereich.

Auf dem ersten chinesisch-russischen Wirtschaftsforum in Beijing sagte Russlands Präsident Putin:

"Die Russische Föderation hat beschlossen, eine Erdöl-Pipeline von Ost-Sibirien zur Pazifikküste zu bauen. Das russische Unternehmen für Energiebeförderung Transneft hat diesbezüglich mit der China National Petroleum Corporation (CNPC) ein Protokoll unterzeichnet, das vorsieht, dass ein Machbarkeitsbericht über den Bau einer Abzweigung der geplanten Pipeline nach China zu erstellen. Wenn dieses Projekt durchgeführt wird, bedeutet das einen erheblichen Anstieg der Öllieferungen von Russland nach China. Eine weitere aussichtsreiche Zusammenarbeit bezieht sich auf Erdgaslieferung. Beide Seiten haben bereits einschlägige Dokumente unterzeichnet und sind dabei, Konzepte über die Anlegung von zwei Gas-Pipelines in Ost- und West-Sibirien zu erarbeiten."

Im vergangenen Jahr hat Russland China per Bahn mehr als acht Millionen Tonnen Erdöl geliefert, was jedoch nur einen kleinen Teil des Importsvolumens Chinas ausmacht. Bislang stellt Europa den größten Markt für den Energieexport Russlands dar. Zur Lieferung nach Asien nahm Moskau eher eine recht zögerliche Haltung ein. So bemühen sich China und Russland seit Jahren darum, mehr Kooperationsmöglichkeiten in der Energiewirtschaft zu finden.

Li Jianmin ist Russlandexpertin der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Zu den von beiden Seiten abgeschlossenen Vereinbarungen sagte sie:

"Für sein rasantes Wachstum braucht China immer mehr Erdöl. Da eigene Vorräte nicht ausreichen, ist es erforderlich, Erdöl zu importieren. Russland ist reich an Energieressourcen. So können sich die Interessen beider Länder gegenseitig ergänzen. Die Vereinbarungen sind nicht nur wegweisend, sondern darüber hinaus ein substantieller Schritt in die richtige Richtung."

Laut der Vereinbarungen wird Russland nach Inbetriebnahme der Gas-Pipeline China pro Jahr 80 Milliarden Kubikmeter Erdgas liefern. Gemessen an dem Volumen macht die Lieferung mehr als ein Hälfte des Exports nach Europa aus. Zudem hat das Vorhaben, eine Abzweigung der geplanten russischen Erdölpipeline nach China zu bauen, tatkräftige Unterstützung beider Regierungen erhalten. Dazu sagte Shen Geng, Generaldirektor der chinesischen Erdöl-Gesellschaft CNPC:  

"Die russische Regierung hat vor kurzem den Bau einer Pipeline von Ost-Sibirien an die Pazifik-Küste genehmigt und dadurch eine Basis für die Anlegung einer Abzweigung nach China geschaffen. Wir sind bereit, mit der russischen Seite aktive Konsultationen aufzunehmen, um den Bau schleunigst voranzutreiben. Wir werden in diese Abzweigung gewaltig investieren."

Beide Seiten haben überdies grundsätzliche Vereinbarungen in anderen Bereichen der Energiekooperation unterzeichnet. Dazu gehören die gemeinsame Erkundung von Erdölfeldern in Russland und die Zusammenarbeit im Bereich Raffinade und Vertrieb von Erdölprodukten in China in Form von Joint Venture.

Ma Kai, Vorsitzender der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, sieht in dieser Grundsatzvereinbarung eine Erweiterung der chinesisch-russischen Energie-Kooperation:

"Mit großer Freude haben wir gesehen, dass die chinesisch-russische Energie-Kooperation sich inzwischen von der Erdöllieferung auf eine gemeinsame Erkundung von Erdölfeldern sowie auf die Verarbeitung und den Vertrieb von Ölprodukten ausgeweitet hat. Dieser Trend signalisiert den Beginn einer umfassenden Zusammenarbeit in diesem Sektor. Langfristig gesehen bestehen im Energie-Bereich noch weitere Kooperationsmöglichkeiten. Neben den Hauptfeldern von Erdöl, Erdgas und Strom können beide Seiten darüber hinaus auf die Zusammenarbeit in Bereichen Kohle und neuer Energien und sparsame Nutzung von Energien eingehen."

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