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Depot lebender Zellen von verschiedenen chinesischen Nationalitäten
   2006-03-31 09:31:19    cri
Nach über 10-jährigen Bemühungen der chinesischen medizinischen Behörden ist vor kurzem ein großes, relativ vollständiges Lager der lebenden Zellen von verschiedenen Nationalitäten auf Staatsebene in Kunming, der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Yunnan, errichtet worden. Dieses Lager wird für die Gen-Forschung der verschiedensten chinesischen Nationalitäten in China in den nächsten Jahrhunderten Genmaterial liefern können.

Prof. Chu Jiayou ist Direktor des medizinisch-biologischen Forschungsinstituts bei der Chinesischen Medizinisch-Wissenschaftlichen Akademie. Gleichzeitig ist er auch Hauptverantwortlicher des Lagers der lebenden Zellen von verschiedenen Nationalitäten. Er sagte, China verfüge über reiche menschliche Erbgutsressourcen. Die 56 Nationalitäten lebten im Wesentlichen konzentriert in ihrem eigenen Bereich.

Jedoch haben in den letzten Jahren so manche Angehörigen nationaler Minderheiten mit dem gesellschaftlichen Fortschritt Menschen geheiratet, die außerhalb ihrer Nationalität leben und sind dann auch in andere Orte gezogen. Dies birgt die Gefahr in sich, dass die relativ reinen Gene dieser Nationalitäten allmählich verschwinden. Deshalb ist es höchste Eisenbahn, ein Lager lebender Zellen der nationalen Minderheiten zu errichten. Damit können nicht nur wertvolle menschliche Erbgutsressourcen bezüglich der Forschung an Genen und der menschlichen Gesundheit für China sowie die Welt erhalten, sondern auch Zellproben für Erforschung der Gene verschiedener Nationalitäten in Hunderten von Jahren zur Verfügung gestellt werden. Professor Chu Jiayou analysierte, dass, falls diese Arbeit nicht sofort eingeleitet würde, China die Chance zur Erhaltung der kompletten, reinen Gene von verschiedenen Nationalitäten verpassen würde:

"Die lebenden Zellen der verschiedenen Nationalitäten gelten als sehr wertvolle Ressourcen für Behandlung mancher menschlicher Krankheiten sowie für die medizinische Gen-Gruppen-Lehre. Falls wir keine Maßnahmen dazu ergreifen, würden solche Ressourcen total verschwinden. Das heißt, wir müssen diese Ressourcen gut schützen. Allerdings werden wir auch internationale beziehungsweise inländische Kooperationen fördern. China ist dabei, die Verwaltungsvorschriften der menschlichen Erbgutsressourcen zu vervollkommnen. Wir hoffen auf internationale und nationale Zusammenarbeit. Tatsächlich haben wir die Arbeit in diesem Gebiet bereits begonnen."

Huang Xiaoqin, Mitarbeiterin des Zellenlagerprojektes, betonte, dass alle gesammelten Zellproben aus den abgelegensten Gebieten der Provinzen, autonomen Gebiete und regierungsunmittelbaren Städte des Landes stammen. Nach der Bearbeitung werden sie durch Gefrieren aufbewahrt und halten sich ewig. Die Projektgruppen haben die Probesammlungsnormen sehr ernst genommen. Die Zellproben wurden aus den entlegensten Regionen des Landes zusammengetragen, und es wurde großer Wert darauf gelegt, dass die Proben von Menschen entnommen wurden, die mindestens seit drei Generationen nur mit Menschen ihrer eigenen Nationalität verschwägert sind. Wörtlich sagte sie:

"Die Probanten, von denen wir Proben entnahmen, waren meist Bauern aus verschiedenen Dörfern, aber auch Schüler der Grund- und Mittelschulen waren dabei. Wir erklärten zuerst den Dorfvorstehern, aber auch den Hygienebehörden auf höherer Ebene unser Anliegen beziehungsweise das Ziel unserer Arbeit. Daraufhin wurden von den Dorfvorstehern die Probanten und die Eltern der Kinder eingeweiht. Die Eltern mussten ihre Zustimmung schriftlich erklären. Erst dann haben wir die Blutproben entnommen."

Huang Xiaoqin fuhr fort, dass die Zellproben ausnahmslos in den von den nationalen Minderheiten bewohnten abgelegenen Regionen gesammelt worden seien. Solche Regionen seien meistens von hohen Bergen und steilen Abgründen geprägt, also oft schwer zu erreichen. Es sei für die Mitarbeiter sehr mühevoll gewesen, die Proben zu erhalten. Sun Hao gehört zu den Probesammlern dieses Projektes. Er ist fast in alle von nationalen Minderheiten bewohnte entlegene Gebiete gereist. Von der Sammlungsarbeit, an der er teilgenommen hat, war Sun Hao sehr beeindruckt:

"Manchmal musste ich gemeinsam mit den Stammführern in den Dörfern Wein trinken, um das Vertrauen der dortigen nationalen Minderheiten zu gewinnen. Nach den Sitten und Gebräuchen dort gilt man erst dann als Freund der Bewohner, wenn man zusammen mit ihnen Wein trinkt. Sonst hat man keine Chance, an sie heranzukommen."

In abgelegenen Gebieten leben mehrere nationale Minderheiten seit langer Zeit tief in Bergen und haben keinerlei Verbindungen mit der Han-Nationalität. Die Leute verstehen kein Chinesisch, und so konnten die Mitarbeiter zur Probenentnahme nicht mit ihnen sprechen. Die Mitarbeiter mussten zuerst mit den lokalen Gesundheitsbehörden Kontakt aufnehmen, die dann den Bewohnern in ihrer Sprache erzählten, was Sinn und Zweck dieser Probenaktion war. Nach großen Mühen entnahmen die Mitarbeiter dann die wertvollen Zellproben. Trotz großer Schwierigkeiten waren die Mitarbeiter sehr begeistert, weil ihre Arbeit von meisten Leuten verstanden und unterstützt wurde. Chen Chang ist Studentin der mandschurischen Nationalität. Sie sagte dazu:

"Ich finde das Projekt beziehungsweise das Programm sehr bedeutungsvoll. Es ist für die Entwicklung der Völkerkunde unseres Landes sowie für die Entwicklung der Genetik und der Lebenskunde von äußerst großer Wichtigkeit. Darüber hinaus finde ich, dass manche von nationalen Minderheiten bewohnte Gebiete sehr abgelegene, arme Regionen sind. Die medizinischen Anlagen dort sowie die betreffende Technik sind sehr rückständig. Es ist notwendig, dass unsere Wissenschaftler Untersuchungen in solchen Orten machen und mehr zur Entwicklung der Lebenswissenschaft entdecken können."

In den letzten über 10 Jahren haben Mitarbeiter des Projektes des Lagers der lebenden Zellen von verschiedenen Nationalitäten alle Provinzen, regierungsunmittelbare Städte und autonome Gebiete besucht. Besonders sind sie in alle von nationalen Minderheiten bewohnten Regionen gegangen. Dabei haben sie bereits Proben lebender Zellen der 58 nationalen Gruppen von 42 Nationalitäten gesammelt. Durch die Erforschung der Zellproben ist das Wissen der Forscher in Sachen Krankheitsgene und Krankheitsüberempfindlichkeit wesentlich vertieft worden. Wichtige Erkenntnisse sind bei der Genforschung im Bereich Bluterbkrankheiten und Parkinson-Krankheit erzielt worden.

Prof. Chu Jiayou meinte dazu, dass zur Zeit das Lager der lebenden Zellen von verschiedenen chinesischen Nationalitäten noch ein relativ kleines Ausmaß hat. Bis zum Jahr 2010 soll das Lager der lebenden Zellen über Zellproben von 80 bis 100 nationalen Gruppen aller 55 nationalen Minderheiten verfügen, damit Wissenschaftler in Zukunft permanente Forschungsarbeit leisten können.

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