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Die Ruinen Gaochang und Jiaohe in Xinjiang
   2006-03-27 10:13:45    cri
An der alten Seidenstraße ist die Stadt Turfan sehr bekannt. In den mehr als tausend Jahren, von der Westlichen Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.), bis in die Zeit der Ming-Dynastie (1206 - 1368), ließen fast alle großartigen alten Zivilisationen des Westens und des Ostens hier Spuren in Form von Ruinen und kostbaren Schätze hinter sich.

Abulimu Keyoumu, Vizedirektor des Amtes für Denkmalschutz in Turfan, ist uigurischer Gelehrter. Er schloss im Jahr 1980 sein Studium an der archäologischen Fakultät der Peking Universität ab. Er sagte,

"Die Stadt Turfan hat eine lange Geschichte, hier findet man viele Kulturgegenstände. Hier lebten schon die Vorfahren der heutigen Uiguren. Sie erlebten viele Zivilisationen. Viele kostbare Schätze wurden hinterlassen. Nun gibt es in Turfan 207 Kulturdenkmäler, darunter die Ruine Gaochang, die Ruine Jiaohe und die Grotten der Tausend Buddhas."

Unter den vielen Kulturdenkmälern sind die Ruinen Gaochang und Jiaohe am bekanntesten und werden mit größter Aufmerksamkeit verfolgt.

Die Ruine Gaochang liegt 40 Kilometer östlich von der Stadt Turfan. Sie ist die größte gut erhaltene Ruine in den sogenannten "Westlichen Regionen". Die alte Stadt Gaochang wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Damals befahl Kaiser Wudi der Han-Dynastie seinem General Li Guangli, gegen die Truppen der Hunnen ins Feld zu ziehen. General Li ließ in dem Turfan-Becken eine Burg bauen, der er den Namen Gaochang gab. Damals bestand die Burg Gaochang nur aus einzelnen Häusern. Mit der Zeit jedoch entwickelte sie sich und wurde die Hauptstadt einiger alter Reiche und schließlich ein internationales Handels- und Religionszentrum in den "Westlichen Regionen" und ein Druckzentrum in Asien.

Die Ruine Gaochang ist etwa viereckig und besteht aus der Außenstadt, der Innenstadt und dem Palast. Der Kreisumfang der Außenstadt beträgt 5,4 Kilometer und ihre Grundmauer ist 12 Meter dick und 11,5 Meter hoch. Die Innenstadt umfasst den Palast und einige Tempelanlagen. Die Gesamtanlage der Ruine Gaochang ist ähnlich wie die in der Hauptstadt Chang'an der chinesischen Tang-Dynastie.

Wang Jianmin, ein Tourist aus der ostchinesischen Provinz Jilin, ist von der Ruine Gaochang tief begeistert. Er sagte:

"Der Ursprung der Zivilisation hier war relativ früh und die Kultur hier hat ihre Einzigkeiten. Von dem Trümmerfeld weiß man, dass hier früher sehr viel los war. Es müsste sehr schwierig sein, solche Gebäude in diesem Ausmaß unter den damaligen Bedingungen aufzubauen. Deshalb glaube ich, dass die Menschen damals sehr intelligent waren."

Mr. David, ein Tourist aus den USA, sagte:

"Ich bin von der Geschichte Chinas tief beeindruckt und begeistert. Beim Anblick dieser Ruine kann man sich in etwa vorstellen, wie die alte Zivilisation hier gelebt hat. Das ist einzigartig und sehr herzergreifend!"

Die Gaochang-Kultur hatte für die Geschichte einen wichtigen Einfluss. Gaochang-Musik und Gaochang-Tanz, die in der Tang-Dynastie in der Hauptstadt Chang'an sehr populär waren, stammten aus der Stadt Gaochang. Hier waren die Religionen in alter Zeit sehr aktiv und entwickelt. Deshalb gibt es in der Ruine Gaochang mehr als 50 buddhistische Tempel.

Der Handel in der Stadt Gaochang blühte lange Zeit. Laut historischer Unterlagen konnten die Steuereinnahmen in Turfan in der Tang-Dynastie den Bedarf für militärische Ausgaben und Verwaltungskosten in den ganzen "Westlichen Regionen" locker befriedigen.

Verlassen wir die Ruine Gaochang und gehen zur Ruine Jiaohe, die manchmal auch eine Schwesterstadt von Gaochang genannt wird. Die Ruine Jiaohe liegt zehn Kilometer westlich entfernt von der Stadt Turfan. Der Name Jiaohe kommt aus einem Gebiet, wo zwei Flüsse sich kreuzen. Dieses Gebiet ist 1.650 Meter lang und etwa 300 Meter breit und von Wasser umgeben.

Vor über 2.300 Jahren entstanden hier Bauten, um die hier lebenden Familien vor Angriffen wilder Tiere und vor Kriegsgeplänkel zu schützen. Die Leute gruben Höhlen in dem harten Lös und wohnten dort. Das war der Ursprung der Stadt Jiaohe. Nach historischen Aufzeichnungen fanden hier zwischen 108 v. Chr. und 60 v. Chr. fünf große Schlachten statt. Und das höchste Organ der Tang-Dynastie für militärische Angelegenheiten in "Westlichen Regionen" agierte anfangs hier in Jiaohe. Daran kann man erkennen, wie wichtig die Stadt seinerzeit war.

Die Stadt Jiaohe wurde am Ende des 13. Jahrhunderts in Kriegswirren zerstört. Aber dank des trockenen Klimas in Turfan ist die Ruine gut erhalten geblieben.

Wang Qiang, ein Tourist aus Beijing, sagte,

"Wenn ich auf den ersten Blick die Ruine Jiaohe betrachte, sehe ich nur einige Lösmauern. Das ist recht uninteressant. Nach mehreren Tagen aber entdeckt man erst die Schönheit Jiaohes. Ich kann mir die großartige Struktur, die großen Gebäude und auch Häuser und Straßen und Gassen von einst vorstellen. Es ist wirklich schön."

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