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Die Universität Geely bringt neue Ideen
   2006-03-17 10:08:28    cri
In dem Bezirk Changping in Beijing entstand 1999 eine neue Universität. Das Besondere ist, dass diese Uni privat betrieben wird, und zwar vom berühmten chinesischen Autohersteller Geely aus der ostchinesischen Stadt Taizhou. Den Namen des Autowerkes trägt daher auch die Universität. Mit kühnen Reformen und Innovationen sowie modernen Ausbildungsideen und -modellen hat sie ein großes Echo in chinesischen Bildungskreisen ausgelöst. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Beitrag:

"Die Universität Geely kann man als einen Prototyp der privaten Universitäten Chinas bezeichnen. Sie ist ein Musterbeispiel für die Verbindung von Produktion und Studium," sagte ein Verantwortlicher der Stadt Taizhou.

Der ehemalige Vize-Bildungsminister Zhang Baoqing spricht sich für Schaffung privater Universitäten aus. Er würdigte die großzügigen Investitionen des Autoherstellers Geely in die gleichnamige Universität in Beijing als vom Weitblick getragen und von besonderer Bedeutung für die Hochschulbildung des Landes.

Wie auch andere chinesische Großbetriebe sieht sich der Autohersteller Geely mit einem Engpass an Fachkräften konfrontiert. Nach einigen Untersuchungen und Vergleichen im Ausland entschied sich der Vorstand von Geely, eine eigene Forschungs- und Lehranstalt zu errichten, wie es viele große Firmen in der Welt bereits getan haben.

So gründete Geely im August 1998 seine erste Hochschullehranstalt - das Zhejianger Institut für Wirtschaftsmanagement. Ein Jahr darauf, also im November 1999, unterzeichnete Geely mit dem Bildungsamt in Beijing einen Vertrag, der vorsah, die private Universität Geely in Beijing zu gründen. Der Stadtbezirk Changping wurde zum Sitz der Uni gewählt. Innerhalb von nur zehn Monaten wurde dann das moderne Unterrichtsgebäude der Universität hochgezogen, und im Herbst 2004 überstieg die Zahl der eingeschriebenen Studenten bereits 20.000. In der Entwicklungsgeschichte des chinesischen Bildungswesens ist es beispiellos, dass eine Universität innerhalb von nur zwei Jahren über 10.000 Studierende hat und ein so großes Vertrauen der Gesellschaft genießt.

Von 2002 an begann die Universität Geely, Lehrmaterialien auf eigene Faust zu erarbeiten. Im Vergleich zu traditionellen Lehrbüchern sind die von Geely mehr praxisorientiert. Im Chinesisch-Unterricht zum Beispiel wird der Beherrschung chinesischer Schriftzeichen eine große Rolle zugeschrieben, im Englisch-Studium legt man besonders großen Wert auf eine gute Grundkonversation.

Bei der Unterrichtsgestaltung legt die Universität Wert auf ausreichende theoretische Kenntnisse, auf praxisbezogene Ausbildung, auf Fähigkeiten für wissenschaftlich-technische Innovationen und nicht zuletzt auf eine Persönlichkeitsorientierung. Dabei geht die Uni davon aus, dass die von der Industrie geförderte Bildung auch der Industrie dienen sollte. In chinesischen Betrieben fehlen jede Menge technische Fachkräfte, nicht aber Fachkräfte, deren Wissen nur theoretischer Art ist, hieß es. Deshalb hinken chinesische Produkte denen in Deutschland und Japan oft hinterher. Das ist auch ein wichtiger Grund, dass die gesamte Bildungsqualität der Techniker und Facharbeiter nicht mit der in Deutschland und Japan vergleichbar sei. Der Mangel an Facharbeitern und Technikern beeinträchtige die Qualität der Produkte schwer. Deshalb müsse die praxisbezogene Ausbildung das bedeutendste Merkmal der von Betrieben geförderten Bildung sein.

Bei der Ausbildung von Fachkräften legt die Uni einen äußerst großen Wert auf die Persönlichkeitsbildung. Diesen Gedanke brachte der exekutive Rektor der Uni, Luo Xiaoming, bereits 1999 hervor. Für Studenten der Universität Geely ist es am wichtigsten, Selbstvertrauen und Mut zu Innovationen zu haben.

Der Wissenschaftsrat der Chinesischen Akademie der Wissenschaften Wen Bangchun ist begeistert von den Bildungsideen der Uni und fungiert nun als Rektor dieser privaten Universität. Unter den derzeit mehr als 600 Lehrkräften gibt es über ordentliche und außerordentliche 300 Professoren, 15 von ihnen sind Doktorväter. Drei sind Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und in der Akademie der Ingenieurwissenschaften. Die meisten Lehrkräfte kommen aus renommierten chinesischen Universitäten, zum Beispiel aus der Peking-Universität, der Tsinghua-Universität und der chinesischen Renmin-Universität usw. An der Universität Geely lehren derzeit 18 Gastprofessoren aus dem Ausland.

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