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Shell verstärkt Investitionen in China
   2006-03-15 15:46:34    cri
Das Erdölunternehmen Shell beabsichtigt in diesem Jahr weitere rund 500 Millionen US-Dollar zu investieren, um verschiedene neue Projekte in China zu starten und bestehende weiter zu entwickeln. Das teilte ein Sprecher des Unternehmens vor Kurzem vor der Presse mit. Im Jahre 2004 hatte das Unternehmen in China Investitionen mit einem Volumen von 800 Millionen US-Dollar getätigt, im Jahr zuvor waren es rund 500 Millionen US-Dollar.

Das Erdölunternehmen Shell will sowohl in die Erdölförderung, als auch in die Verarbeitung und den Vertrieb investieren. Mit weiteren 500 Millionen US-Dollar will Royal Dutch Shell in diesem Jahr seine Präsenz im hart kämpfenden chinesischen Energiemarkt verstärken.

Wie der geschäftsführende Vorsitzende von Shell China, Lim Haw Kuang, auf einer Pressekonferenz in Beijing erklärte, habe der Erdölkonzern bereits 3,5 Mrd. US-Dollar in China investiert.

Nach Aussage von Liu Shiman von Shell China sollen neue Investitionen in erster Linie in den Aufbau von Anlagen für neue Projekte sowie in den Ausbau bestehender Produktionskapazitäten fließen. Die Gelder seien für alle relevanten Bereiche vorgesehen, also von der Erdöl- und Erdgasgewinnung, über die Veredelung bis hin zum Einzelhandel von Erdölprodukten. Dabei handelt es sich um eine der größten Investitionen von Royal Dutch Shell in China innerhalb eines Jahres. Ferner teilte Liu Shiman mit, dass im vergangenen Monat mehrere Verträge zur Übernahme von Spezialherstellern für Bitumen unterzeichnet worden seien. Besonders erwähnenswert sei der Kauf von Koch Materials China Limited. Damit konnte Shell seinen Marktanteil auf rund 7 Prozent erhöhen. Mit der Übernahme hat Shell sein Bitumengeschäft in China nahezu verdoppelt. Jährlich sollen 700.000 bis 800.000 Tonnen Bitumen abgesetzt werden.

Koch ist ein amerikanisches Unternehmen, das sich vor allem auf die Erdölverarbeitung und die Petrochemie spezialisiert hat. In China ist Koch in Joint Ventures an sechs Standorten der Bitumenproduktion präsent, pro Tag produziert das Unternehmen insgesamt rund 4.200 Tonnen Bitumen.

Shell hatte vor der Übernahme sein Bitumen von fünf Produktionsstätten in China mit einer gesamten Tageskapazität von 2.400 Tonnen erhalten.

Der Finanzrahmen des Übernahmedeals wurde nicht bekannt gegeben, jedoch betonte Shell in seiner Ankündigung, die Übernahme sei "sehr produktiv" für die bestehende Präsenz des niederländischen Erdölkonzerns in China, weil Koch Geschäftsfelder in China besitze, die Shell fehlten oder in denen Shell noch zu schwach ist.

Der Übernahme-Vertrag wurde bereits Ende Februar unterzeichnet. Der Vizepräsident der Bitumen-Sparte von Shell Global, Egbert Veldman, äußerte die Erwartung an eine Übernahme der Geschäfte von Koch für das zweite Quartal dieses Jahres.

Wie Shell sind fast alle Erdöl-Giganten dem Lockruf des dynamischen Energiemarkts in China gefolgt. Unternehmen wie BP, Total und Exxon Mobil zeigten sich bereit, ihre Präsenz in China zu verstärken.

Der französische Konzern Total hat unlängst eine Vereinbarung mit Chinas größtem Erdöl-Produzenten PetroChina geschlossen. Die Vereinbarung sieht eine gemeinsame Erdgasförderung im Ordos-Becken in Nordwestchina vor. Das Erdgasfeld im Ordos-Becken verfügt über eine erkundete Kapazität von 100 Mrd. Kubikmetern Erdgas.

Das britische Unternehmen BP hat bereits ein Joint Venture mit Chinas größtem Raffinerie-Konzern Sinopec gegründet und will in der ostchinesischen Provinz Zhejiang 500 Tankstellen betreiben. BP pflegt eine weitere Kooperationsbeziehung zu PetroChina mit dem Ziel, in den kommenden drei Jahren weitere 500 Tankstellen in der südchinesischen Provinz Guangdong zu betreiben.

Shell China konzentriert sich laut seinem geschäftsführenden Vorsitzenden Lim Haw Kuang vor allem auf das Tankstellen-Geschäft in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Dort ist Shell bereits an der Errichtung von 200 Pumpstationen beteiligt. Dank der Zusammenarbeit mit Sinopec soll die Zahl noch in diesem Jahr auf 500 steigen.

Lim Haw Kuang bezeichnet das China-Geschäft als lukrativ und rechnete mit einem zweistelligen Wachstum in den kommenden Jahren.

Im Bereich der Erdgas-Förderung ist Shell dabei, in Zusammenarbeit mit PetroChina das Erdgasfeld Changbei in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi zu betreiben. Gemäß den Projektplänen sollen spätestens ab dem Jahre 2008 Beijing und andere nördliche Regionen mit Erdgas aus dem Feld versorgt werden.

Lim Haw Kuang erwähnte in diesem Zusammenhang ein Memorandum, das Shell mit der Shenhua-Gruppe und der Lokalregierung des Autonomen Gebiets der Hui-Nationalität, Ningxia, unterzeichnete. Konkret geht es dabei um ein Projekt zur Herstellung von verflüssigter Kohle in den nordwestlichen Regionen Chinas.

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