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Dynasty baut Produktionskapazität aus
   2006-03-15 15:43:06    cri
Chinas Weinindustrie boomt. Eine stattliche Anzahl von Weinproduzenten ist auf dem chinesischen Markt präsent und buhlt um die Gunst der Kunden. Eine der vier größten Weinproduzenten, die Unternehmen "Dynasty Gruppe", hat nun einen Ausbau seiner Produktionskapazität angekündigt. Mit einer Investition von 46 Millionen US-Dollar will das Unternehmen bis Ende 2008 seine Kapazität von derzeit 50.000 Tonnen pro Jahr auf 70.000 Tonnen erhöhen.

Der Vize-Generaldirektor der "Dynasty-Group" Liu Jicheng sagte in einem Interview mit der Tageszeitung "China Daily", sein Unternehmen wolle in erster Linie sein Weinanbaugebiet ausbauen und sich damit im harten Wettbewerb besser behaupten.

Im Jahre 1980 gründete der französische Cognac-Hersteller Rémy Martin mit einer chinesischen Investoren-Gruppe das Gemeinschaftsunternehmen "Sino-French Joint Venture Dynasty Winery". Später errang das Unternehmen den internationalen Qualitäts-Standard ISO 9002. Hauptsitz des Joint Venture befindet sich in der Stadt Tianjin südöstlich der chinesischen Hauptstadt Beijing. Dieses Joint-Venture war das erste Gemeinschaftsunternehmen zwischen einem chinesischen und einem ausländischen Partner zur Produktion von Wein in großem Umfang. Auf dem 115.000 Quadratmeter großen Weinanbaugebiet des Joint Venture wachsen international renommierte Qualitäts-Sorten und einheimische Gewächse. Jährlich verarbeitet das Gemeinschaftsunternehmen 50.000 Tonnen Weintrauben. Die Produktpalette umfasst 30 zumeist sortenreine Weine im internationalen Stil. Der französische Partner Rémy Martin Cointreau ist derzeit mit 26,27 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt.

Die neuen Expansionspläne sollten hauptsächlich mit dem Gang an die Hongkonger Börse im vergangenen Jahr finanziert werden. Durch den Börsengang spielte Dynastie rund 87,5 Millionen US-Dollar ein.

Vize-Generaldirektor Liu Jicheng berichtete auch von einem neu aufgekauften Weinanbaugebiet in der ostchinesischen Provinz Shandong. Wie groß dieses neue Anbaugebiet ist, sagte er jedoch nicht.

Stattdessen teilte Liu Jicheng mit, dass sein Unternehmen weitere 44 Millionen US-Dollar in den Ausbau seines Vertriebsnetzes investieren wolle. Dabei gilt die südchinesische Provinz Guangdong als erster Zielmarkt im Expansionsplan.

Bislang besitzt "Dynasty" 200 Vertriebsstellen, die sich vor allem in den ostchinesischen Regionen konzentrieren. Schwerpunktstandorte sind die Provinz Jiangsu und die Wirtschaftsmetropole Shanghai.

Mittlerweile ist die Weinkellerei auch in Hongkong präsent. Seit Januar des Jahres werden Dynastie-Weine in drei Geschäften der Jusco-Kette in der chinesischen Sonderverwaltungszone vertrieben.

Die massiven Expansionspläne von Dynastie begründete Vize-Generaldirektor Liu Jicheng in erster Linie mit der wachsenden Konkurrenz auf dem Weinmarkt des chinesischen Festlands.

In jüngster Zeit haben fast alle führende Weinhersteller in China einen Ausbau ihrer Produktionskapazität angekündigt. Inzwischen gilt die Weinanbaufläche in China insgesamt gesehen als sechstgrößte der Welt. In der Qualität ihrer Weine können chinesische Hersteller mit Konkurrenten im Ausland noch nicht mithalten. Um dies zu ändern, suchen große chinesische Weinproduzenten wie Changyu oder Tonghua nach Partnern mit langjähriger Erfahrung in der Weinherstellung, beispielsweise im französischen Bordeaux. Mit ihrer Hilfe sollen nicht nur die Weinverkäufe in China, sondern auch die Exporte belebt werden.

Chinas größtes Lebensmittelunternehmen COFCO, das seit kurzem an der Hongkonger Börse gehandelt wird, hat im Januar angekündigt, ein 100 Millionen Yuan teures Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung hochwertiger Weine mit Sitz in der Provinz Shandong angekündigt. COFCO ist mit Weinen der Marke "Great Wall" in China gut im Geschäft und bei Durchschnittskonsumenten sehr bekannt.

Wein wird in China bislang noch selten getrunken und passt auch wenig zum chinesischen Essen. Unter Wein verstehen Chinesen auch Spirituosen, die aus Getreide, Reis oder Früchten hergestellt werden. Das führende chinesische Nationalgetränk ist der Reiswein der Marke Nü-Er-Hong (auf deutsch: Mädchen rot). Reiswein wurde ursprünglich zuerst in China entwickelt und fand erst später den Weg nach Japan.

In China nimmt der Wein lediglich ein Prozent am gesamten Markt für Getränke ein. Der jährliche Pro-Kopf-Konsum von Wein liegt bei etwas weniger als einem halben Liter. Im Vergleich dazu werden im Weltdurchschnitt 7,5 Liter und in Westeuropa im Durchschnitt 24 Liter Wein verkonsumiert.

Experten prognostizieren für China bis zum Jahre 2008 ein Wachstum des Weinkonsums von jährlich über 16 Prozent. Insbesondere der Rotweinmarkt könnte in China interessant werden. Wein ist in China bereits ein beliebtes Geschenk zu wichtigen Festivitäten.

Die vier größten Weinmarken des Landes sind Marktführer Changyu sowie Great Wall, Tonghua und Dynasty. Gemeinsam kontrollieren sie über 60 Prozent des chinesischen Weinmarktes. In ganz China produzieren derzeit 500 lokale Produzenten ihren ganz eigenen Wein.

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