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Wang Xuan, Erfinder der Computer-Lasersatztechnik für chinesische Schriftzeichen
   2006-03-10 10:18:36    cri
Wang Xuan ist der Erfinder der Computer-Lasersatztechnik für chinesische Schriftzeichen. Unter seiner Leitung haben chinesische Wissenschaftler erfolgreich das Computer-Lasersatzsystem für chinesische Schriftzeichen und das Founder-Farbverlegungssystem entwickelt, die breite Anwendung finden. Dadurch ist eine technische Revolution im chinesischen Verlagswesen herbeigeführt worden, die den Grund für eine volle Computerisierung des Verlagswesens in China gelegt hat. Am 13. Februar verstarb der berühmte chinesische Wissenschaftler im Alter von 69 Jahren in Beijing, was viele Chinesen recht traurig stimmte.

1937 wurde Wang Xuan in der chinesischen Metropole Shanghai geboren. Seine Eltern waren Intellektuelle, und so blieb es nicht aus, dass Wang Xuan von Kindesbeinen an eine tiefe Liebe für Mathematik entwickelte. 1954 wurde Wang Xuan nach seinem spitzenmäßigen Schulabschluss von der mathematischen Fakultät der berühmten Peking-Universität aufgenommen. Bei der Fachspezialisierung im zweiten Studienjahr hatte Wang Xuan das Fach der "Mathematik und Informatik" ausgewählt, obwohl dieses Studienfach damals noch in den Kinderschuhen steckte und für unreif gehalten wurde. Aber Wang Xuan dachte seinerzeit weit voraus. Je neuer ein Forschungsgebiet ist, desto mehr Entwicklungsspielraum steht einem zur Verfügung und desto schöpferischer und innovativer kann man zu Werke gehen, dachte Wang Xuan. Er hatte prognostiziert, dass Informatik und ihre Anwendung bei der künftigen Wirtschafts- und Sozialentwicklung unschätzbare Beiträge leisten wird, und er hatte mit seiner Prognose recht. Sein Beharren, diesem Studium nachzugehen, sollte für die Entwicklung des Landes noch sehr bedeutsam sein. Nach dem Studiumsabschluss blieb Wang Xuan in der Peking-Universität. Er widmete sich intensiv der Forschung, aber auch der Lehre der angewandten Informatik. Mit der Zeit wurde er ein bekannter Experte in diesem Fach.

Liu Qiuyun hatte mit Wang Xuan lange Zeit zusammengearbeitet. Er teilt uns mit:

"Wang Xuan war stets bestrebt, die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse nicht hinter dem Berg zu halten, sondern sie als ein Produkt der Gesellschaft anzusehen und sie in effiziente Sozialproduktivität umzuwandeln, um letztendlich die Gesellschaft voranzutreiben."

Wang Xuan wählte in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Datenverarbeitungstechnik für chinesische Schriftzeichen als eigene Spezialisierung. Damals verwendete China wie alle anderen Länder im Druckbereich die Technologie des Stereotypdrucks. Für Wang Xuan war diese Druckmethode zu sehr arbeitsintensiv, das Schriftsetzen wies er als sehr ineffizient nach. Zudem war diese Methode für ihn nicht umweltschonend. Aus diesem Grunde wollte er diesen Zustand verändern. Damals befassten sich schon einige Länder mit dem PC-Satzsystem. Um chinesische Schriftzeichen im PC weitgehend zu realisieren, mussten sie in Computersprache umgewandelt werden. Im Vergleich dazu ist die Umwandlung von normalen Buchstaben sicher ein Klacks. Durch die Aufgabe, deren Lösung er unbedingt erreichen wollte, schuf er zweifelsfei sich selber ein heikles Problem.

Durch eine Serie der intensiven wissenschaftlichen Forschungen zeigte Wang Xuan sein eigenes Konzept.

"Ich hatte eine mathematische Methode zur Schilderung der Schriftzeichen vorgeschlagen. Für die Fachwelt waren solche Konzeptionen damals nur leeres und dummes Gerede, da man sich das nur schwer oder überhaupt nicht vorstellen konnte. Ich wurde deshalb verspottet, als ob ich trügerische Mathematikgeplänkel treiben würde. Unter diesem Druck haben meine Studenten und ich trotzdem Vertrauen in unser eigenes Konzept gelegt."

Nach Wang Xuans Methode soll nämlich jedes chinesische Schriftzeichen in einzelne Punkte umgewandelt und dann mit Laser abgetastet werden. Mehr als zwanzigtausend chinesische Schriftzeichen sind relativ gebräuchlich. Das führte zu einer Datenmenge von über einhundert Milliarden Bytes. Zu jener Zeit war es ein riesengroßes Problem, die ungeheuer vielen Daten abzuspeichern.

Um dieses Problem zu lösen, leitete Wang Xuan ein Studententeam, das Tag und Nacht an einer Lösung arbeitete. Zum Schluss haben sie eine neue Datenverarbeitungsanlage entworfen und installiert, die dann die Arbeitseffizienz um mehr als das Hundertfache erhöhte. Unter Wang Xuans Leitung wurde 1979 schließlich auch die erste Musteranlage des Laser Scanning Photo Typesetting Systems für chinesische Schriftzeichen fertig entwickelt. 1985 wurde dieses System in der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua offiziell in Betrieb genommen.

Der Westen hat vierzig Jahre gebraucht, bis das Laser Scanning Photo Typesetting System entwickelt wurde. Im Vergleich dazu hat Wang Xuan nur 18 Jahre gebraucht, um Chinas rückständigen Stereotypdruck mit einem Schritt ins modernste Gebiet des Laser Scanning Photo Typesetting Systems zu heben. Damit erhöhte sich die Effizienz des Druckgewerbes in China um das zig-fache.

Trotzdem fand sich Wang Xuan nicht mit dem momentanen Erfolg ab. Unter seiner aktiven Förderung gründete die Peking-Universität die Firma Founder, um diese fortgeschrittene Technologie auf den Markt zu bringen. Seit 1988 hat sich das Founder Laser Scanning Photo Typesetting System als kühner Eroberer in China aufgespielt, da es starke Funktionen besitzt, jedoch nur ein Fünftel eines importierten gleichartigen Produktes kostete. Bis 1992 eroberte das Produkt auf dem Markt des elektronischen Satzsystems für chinesische Schriftzeichen in China einen Marktanteil von 99 Prozent und im Ausland von etwa 80 Prozent.

Aufgrund seiner enormen Beiträge für die Wissenschaft und Wirtschaft wurden Wang Xuan zahlreiche Ehren zuteil. Er erhielt den goldenen Preis für Patente und Erfindungen in China, den UNESCO-Wissenschaftspreis und den höchsten staatlichen Wissenschafts- und Technologiepreis Chinas. Angesichts der vielen Ehrungen verriet Wang Xuan sein Erfolgsgeheimnis. Er glaubt, dass drei Gründe für seine wissenschaftlichen und technologischen Erfolge entscheidend waren:

"Ich finde, dass der Erfolg vom Beobachtungsvermögen, einer gewissen Hartnäckigkeit und natürlich von der Leidenschaft für die Wissenschaft und auch vom gesunden Teamgeist abhängig ist. Das Beobachtungsvermögen zählt als einer der wichtigen Faktoren für einen Wissenschaftler."

Parallel zu den wissenschaftlichen Forschungen und Entwicklungen hat Wang Xuan den Nachwuchs herangebildet. Ein Student von Wang Xuan, Tang Zhi, ist Forscher des Informatikforschungsinstituts in der Peking-Universität. Er sagte, dass er von Herrn Wang Xuan sehr viel Wissen erworben hat.

"Professor Wang ist für uns in jeder Hinsicht ein Vorbild. Ihm habe ich alles zu verdanken, er hat sehr viel Einfluss auf mein ganzes Leben und auf meine Karriere. Vieles habe ich von ihm gelernt, sowohl beim Benehmen als auch bei der Forschungsarbeit."

Außerhalb der Arbeitszeit hörte und sah Wang Xuan sehr gerne die Pekingoper. Er sang oft Ausschnitte in seiner knappen Freizeit. Er sagte oft, dass die berühmten Akteure der Pekingoper im Repertoire ungewöhnliches Können zeigen, diese Darstellungen würden nie vergänglich. Im Vergleich dazu müssten die Wissenschaftler und Forscher auch ihre eigene Virtuosität an den Tag legen, um selbständig und innovativ zu sein.

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