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Die Moinba-Nationalität (2)
   2006-03-06 15:02:22    cri
Wie wir in der letzten Folge berichtet haben, ist die Moinba-Nationalität im Süden des Autonomen Gebietes Tibet beheimatet. Die Moinba leben vorwiegend in den Kreisen Medog, Nyingchi und Cona, ein Teil auch im Gebiet Moinyu an der Grenze zu Indien.

Von Mitte des 14. bis Anfang des 15. Jahrhunderts, als die tibetischen Phaggru Tibet beherrschten, wurde Moinyu ein erbliches Lehen der Bka-rgyud-pa-Sekte, einer von Marpa im 11. Jahrhundert gegründeten Sekte des Lamaismus. Mitte des 17. Jahrhunderts vereinigte der 5. Dalai Lama Tibet und errichtete in ganz Tibet die Herrschaft der Gelben Kirche. Er sandte seine Schüler und Beamten nach Moinyu und errichtete auch dort ein geistlich-weltliches Regime.

Mitte des 19. Jahrhunderts sandten der in Tibet akkreditierte Minister der Qing-Dynastie und die tibetische Lokalregierung zwei Beauftragte nach Moinyu, um ihre Herrschaft dort zu festigen und das Gebiet zu kontrollieren. Zugleich entsandte die tibetische Lokalregierung jedes Jahr Beauftragte nach Moinyu, um Abgaben zu kassieren, Reis aufzukaufen und den Handel von Reis und Salz zu kontrollieren.

Nachdem die Bka-rgyud-pa-Sekte ihre Herrschaft über das Gebiet der Moinba-Nationalität gefestigt hatte, drang die Produktionsweise der feudalen Leibeigenschaft in die Gesellschaft der Moinba ein. Unter dem System der Leibeigenschaft blieben die Moinba sehr arm, und die Produktion sehr rückständig. Bis kurz vor der friedlichen Befreiung Tibets 1951 blieben noch viele Überreste der Urgesellschaft erhalten.

Unter der langen Leibeigenschaft in Tibet existieren in der Gesellschaft der Moinba genau so wie in der tibetischen Nationalität zwei Klassen -- die Leibeigenenhalter und die Leibeigenen. Die drei großen Lehnsherren -- nämlich die tibetische Lokalregierung, die Adligen und die Klöster -- besaßen den größten Teil des Bodens, der Wälder und Weiden sowie der anderen Produktionsmittel, während die meisten armen Moinba Leibeigene oder Sklaven waren.

Wie die tibetischen Leibeigenen waren auch die leibeigenen Moinba in zwei Stände eingeteilt -- die "Chaiba" und die "Duiqiong". Die "Chaiba" bestellten den Boden des Lehnsherrn und mußten ihm neben dem Frondienst noch Butter, Holz, Farbstoff, Holzkohle und tibetisches Geld abliefern. Die Stellung der "Duiqiong" war noch niedriger. Sie stammten aus Zentraltibet oder anderen Grenzgebieten, und manche waren ruinierte "Chaiba". Sie besaßen sehr wenige Produktionsmittel, arbeiteten bei den Lehnsherren und mußten Kopfsteuer zahlen; manche bestellen Felder von großen "Chaiba" oder waren in Nebengewerbe und Handwerk tätig. Die "Duiqiong" wurden am schwersten ausgebeutet und führten ein armseliges Leben.

Unter der grausamen Herrschaft der drei großen Lehnsherren fristeten die Moinba ein elendes Dasein. Zu allen Jahreszeiten, ob im Winter oder in der Regenzeit, wurden sie oft unter Lebensgefahr zu 110 Tagen Fronarbeit im Jahr gezwungen. Viele von ihnen starben im Schnee oder stürzten in Schluchten und reißende Ströme. Viele Moinba wurden gezwungen, jahraus, jahrein tief in den Wäldern zu leben.

Im Jahr 1951 wurde Tibet friedlich befreit. Damit wurden auch die Moinba befreit. 1959 unterstützten die Moinba zusammen mit der tibetischen Bevölkerung die Volksbefreiungsarmee bei der Zerschlagung des konterrevolutionären bewaffneten Putsches der reaktionären Clique aus der tibetischen Oberschicht. Danach wurde die demokratische Reform bei den Moinba durchgeführt. Seitdem haben sich die Moinba von den alten Fesseln befreit und ein neues Leben begonnen. Mit Hilfe der Befreiungsarmee, der Han-Chinesen und der Tibeter entwickelten die Moinba die Produktion und bauten ihre Heimat neu auf. Gestützt auf die Kraft des Kollektivs haben sie Kanäle durch die Berge gebaut, die Bodenqualität verbessert, Edelsaaten eingeführt und neue Agrartechnik gelernt. Damit haben sie die rückständige Anbauweise der Brandrohung überwunden und können heute Jahr für Jahr reiche Ernten einbringen.

Mit der Entwicklung der Produktion und besonders seit der Reform und Öffnung Chinas haben sich in Wirtschaft und Kultur der Moinba große Veränderungen vollzogen. Früher aßen die Moinba oft wilde Früchte, kleideten sich in Tierfelle und Bananenbaumblätter und führten in Berghöhlen oder Wäldern ein äußerst hartes Leben. Heute wohnen sie in großen hellen Häusern mit elektrischem Licht, tragen Kleider aus Schafwolle oder Baumwolle, essen Reis und Butter und führen ein gesichertes, glückliches Leben.

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