In China erholen sich die Frauen nach der Geburt ihrer Kinder eine Zeit lang zu Hause unter Pflege ihrer Familienangehörigen, also im Wochenbett liegen. Mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung wird die familiäre Pflege mehr und mehr durch die Pflege einer professionellen Wochenbettbetreuerin ersetzt. Zhang Qing ist so eine Wochenbettbetreuerin in der Hauptstadt Urumqi in Xinjiang, die bei Wöchnerinnen gern gesehen wird.
In Urumqi hat Zhang Qing einen guten Ruf als eine der besten Wochenbettbetreuerinnen. Im Oktober 2005 hatte sie in Shanghai bei der Jinkaola-Wahl, der größten Wahl im Bereich Wochenbettbetreuung, Pflege für Mutter und Säugling, den ersten Preis gewonnen.
"Oh, mein Schätzchen, weine nicht. Siehst du, draußen ist das Wetter so schön. Begrüße bitte mal die Sonne. Wenn der Sommer kommt und die Sonne scheint, gehen wir in der Sonne spazieren. Das ist sehr gut für Deine Gesundheit."
Im warmen Wohnzimmer beugte sich Zhang Qing, die eine pinkfarbene Arbeitskleidung trägt, nieder und redete dem Baby freundlich zu, damit sie die Windel wechseln konnte. Während dieses Prozesses lächelte sie ab und zu das Baby an. Das Baby hörte langsam mit dem Weinen auf. Nach dem Windelwechsel trug sie das Baby im Arm und ging zum Fenster. Sie zeigte mit dem Finger nach draußen und flüsterte dem Baby etwas ins Ohr. Der Kleine riss seine Augen weit auf und schaute, was draußen vor sich ging.
Zhang Qing sagte, jedes Baby seine eigene Auffassungsgabe habe, obwohl es gerade mal geboren wurde. Es könne, so klein es ist, fühlen, wenn Du es aus tiefstem Herzen liebst. Wenn es merkt, dass Du es liebst, bewegt es sein kleines Köpfchen und sucht überall nach Dir. Wenn du es im Arm trägest, lege es seinen Kopf schnell auf deine Schulter.
Als Wochenbettbetreuerin bleibt Zhang Qing fast 24 Stunden pro Tag bei der Familie der Wöchnerin. Je länger sie von dieser intensiven Betreuung in Anspruch genommen wird, desto weniger kann sie sich zu Hause um ihre eigene Tochter A Nan (kümmern. Zhang Qing sagte, dass es schwer für sie sei, längere Zeit zu Hause zu sein. Der Beruf einer Wochenbettbetreuerin fordere ihr großes Engagement. In den vergangenen zwei Jahren sei sie etwa nur alle vier oder acht Wochen einmal zu Hause gewesen. Ihre Tochter A Nan war anfangs sauer auf ihre Mutter und konnte sie nicht verstehen. Inzwischen aber bringt Sie Verständnis für ihre Mutter auf:
"Ich beschwere mich nicht über meine Mutter. Sie hat immer mich stets gelehrt, dass ich mir selbst helfen muss, wenn ich Schwierigkeiten habe. Ich darf nicht immer an mich selbst denken. Deshalb bin ich immer bereit, anderen zu helfen. Es ist schön, ein Mensch voller Liebe wie meine Mutter zu sein."
Nicht nur die Tochter A Nan, sondern auch die Firma für Mutter- und Säuglingspflege, für die Zhang Qing arbeitet, ist stolz auf Zhang Qing. Laut eines Vertreters dieser Firma muss eine Wochenbettbetreuerin in Xinjiang nicht nur Fachkenntnisse über die Mutter- und Säuglingspflege besitzen, sondern auch einiges über Sitten und Gebräuche der verschiedenen Nationalitäten in Xinjiang wissen. Ganz wichtig ist noch, dass man die zu betreuende Familie gut behandelt. Und Zhang Qing sei in diesem Bereich sehr gut und ein Vorbild..
Derzeit ist Zhang Qing in ihrer Branche sehr bekannt. Immer mehr Menschen, sogar Angehörige der nationalen Minderheiten, möchten sie als ihre Wochenbettbetreuerin engagieren. Ihr Arbeitsplan bis Mitte 2006 ist bereits festgelegt.
"Als ich im Wochenbett lag, hatte mein Mann keinen Vaterschaftsurlaub und musste jeden Tag zur Arbeit gehen. Ich musste mich um mich selbst kümmern und machte fast alles alleine. Ich fühlte mich gar nicht wohl und habe in einem Monat sehr viel abgenommen. Von daher weiß ich, dass es für eine Wöchnerin körperlich und seelisch sehr schmerzlich ist, wenn man auf sich allein gestellt ist. Deshalb bemühe ich mich, nachdem ich Wochenbettbetreuerin bin, sehr um die Wöchnerinnen und die Babys."
Ab und zu werden Wochenbettbetreuerin auch schikaniert. Dazu sagte Zhang Qing,
"Manchmal werde ich in einigen Familien ungerecht behandelt. Aber wenn ich das lächelnde Gesicht des Babys sehe, vergesse ich ganz schnell die Ungerechtigkeiten. Ich will Kinder wissen lassen, dass nicht nur die Eltern, sondern viele andere Menschen ihnen Liebe schenken können. Wir sollen die Kinder verstehen lassen, andere zu lieben und Liebe von anderen zu erhalten."
Jedes Mal, wenn Zhang Qing ihre Arbeit vollständig beendet und eine Familie verlässt, bekommt sie immer die Rückmeldung der Kunden mit der Bewertung "Ausgezeichnet". Manche Familien sagten zu Zhang Qing, sie hätte so viel für die Wöchnerin und das Baby getan und man wisse nicht, wie es jetzt weitergehen soll.
Li Hua, eine frühere Kundin von Zhang Qing sagte,
"Während der Wochenbettzeit sind die Mütter manchmal seelisch angeschlagen. Zhang Qing kann perfekt eine Wöchnerin aus dem seelischen Tief herausholen. Ich war zum ersten Mal Mutter geworden und hatte keinerlei Erfahrungen. Dank der Hilfe und Anleitung von Zhang Qing konnte ich in kurzer Zeit lernen, unser Baby zu pflegen. Ich habe viel an Erfahrung bei Zhang Qing gewonnen."
Die Branche Wochenbettbetreuung und Pflege für Mutter und Säugling in Xinjiang begann ein bisschen spät, hat sich dann aber schnell entwickelt. Im Jahr 1999 gab es in Xinjiang nur eine solche Firma. Und jetzt erreicht die Zahl solcher Firmen mehr als 40. Die Zahl der professionellen Wochenbettbetreuerinnen ist von unter hundert vor sieben bis acht Jahren auf heute über 1.000 gestiegen.
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