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Chinas Express-Paketdienst boomt
   2006-03-01 10:18:38    cri
Mit der Entwicklung der Wirtschaft und des Außenhandels verzeichnet die Express-Zustelldienste Chinas auch einen starken Aufwärtstrend. Derzeit gibt es in China bereits mehrere Hunderttausende Expressfirmen. Branchenkenner vertreten die Meinung, dass die chinesischen Expressfachdienste nicht umhin kommen werden, die Qualität ihrer Dienstleistungen enorm zu steigern, um sich gegen die starke ausländische Konkurrenz durchzusetzen.

Jin Xun ist Generaldirektor einer privaten Expressfirma namens Amerika-Asien-Expressfirma (AAE) in Shanghai. Als recht neues Unternehmen ist seine Firma noch nicht befähigt, mit den internationalen Expressmagnaten zu konkurrieren. Durch hartnäckige Konkurrenzkämpfe zwischen verschiedenen Expressfirmen ist auf dem inländischen Markt auch nur wenig Raum für ihn übriggeblieben. Nach umsichtiger Überlegung hat Jin Xun schließlich entschieden, sich auf den Expressverkehr zwischen den USA und China zu spezialisieren.

Einige Jahre später wurde diese zunächst abenteuerliche Entscheidung allmählich von Experten dieser Branche als weitreichend und vorausschauend anerkannt. Dank der raschen wirtschaftlichen Entwicklung Chinas und des ständigen Handelszuwachses zwischen China und den USA ist die Expressdienstleistung zwischen China und den USA sehr begehrt auf dem Markt. Jin Xun erklärte:

"Unsere Kunden in den USA brauchen nur, ihre Sendungen nach China zu schicken. Anders als die anderen internationalen Expressfirmen, die alle Sendungen zunächst sammeln, sie dann nach Zielländern ordnen und schließlich nach China bringen, gehen unsere Mitarbeiter direkt zu Werke. Sie chartern Flugzeuge, die regelmäßig nachmittags angenommene Sendungen befördern. Daher erreichen Waren, die durch uns versandt werden, im Allgemeinen einen oder zumindest einen halben Tag schneller den Empfänger als die Sendungen anderer Anbieter. Dies ist also die Besonderheit unserer Dienstleistung. Nach einem Jahr konnten wir feststellen, dass sich die Zahl unserer Kunden sehr schnell erhöht hat."

In den letzten zehn Jahren haben sich in jedem Jahr zahlreiche chinesische Geschäftsleute, wie Jin Xun, für diese begehrte Expressindustrie entschieden. Laut Statistiken zählt China derzeit neben staatseigenen Expressunternehmen noch mehrere hunderttausend private Expressunternehmen. Einige Millionen Menschen arbeiten in dieser Branche. Auch haben die vier weltweit größten Expressmagnaten, nämlich die DHL International GmbH, FedEx (Federal Express), das Logistikunternehmen United Parcel Service (UPS) und das Expressunternehmen TNT aus den Niederlanden schon lange den chinesischen Logistikmarkt betreten. Mit geballten Kräften haben die Weltfirmen begonnen, ihr eigenes Expressnetz in China zu entwickeln.

Der Grund, warum das inländische private Kapital Chinas sowie die internationalen Logistikmagnaten ein so großes Interesse an dem chinesischen Expressmarkt zeigten, liegt in den enormen Chancen, die dieser Expressmarkt in sich birgt. Heute liegt der Umsatz des chinesischen Expressmarktes bei etwa 20 Milliarden Yuan RMB. Nach Einschätzung wird der Expressmarkt Chinas in den folgenden Jahren jährlich um 25 Prozent wachsen.

Seit Dezember 2005 darf jedes ausländische Expressunternehmen Firmen mit ausschließlich ausländischem Kapital in China errichten und diese Firmen nach dem ausländischen Verwaltungsmuster selbständig betreiben. Die Aufhebung der "Protektionspolitik" hat jedoch zugleich großen Druck auf die chinesischen Expressunternehmen ausgeübt.

Hu Shengsheng, Leiter der Zeitschrift "Internationale Logistik Chinas" ist der Auffassung, dass die chinesischen Expressunternehmen erkennen müssen, dass sie den ausländischen Expressmagnaten in drei Punkten hinterher hinken:

"Erstens muss diese Branche in gewissem Maße reif sein, genauer gesagt, sie braucht ein Netzwerksystem. Wir liegen in dieser Hinsicht sicher hinter der ausländischen Konkurrenz zurück. Zweitens mangelt es unseren Unternehmen an Verwaltungserfahrungen. Drittens schließlich gibt es in unserem Land viele Expressunternehmen, die den Normen nicht entsprechen."

In dem vergangenen Jahr haben FedEx, DHL, UPS. TNT und andere Expressmagnaten einen Plan über Investitionen in China und den Aufbau eines Expressnetzes vorgebracht. Dabei haben sie ihre Investitionen in China aufgestockt und begonnen, ein eigenes Netzwerk in China beschleunigt zu etablieren. Alle sind bestrebt, bei dieser Wettbewerbsrunde als Erster durchs Ziel zu gehen. Experten dieser Branche meinen, dass die ausländischen Expressunternehmen - kurzfristig gesehen - vorwiegend noch jenen in China angesiedelten multinationalen Unternehmen dienen werden. Deshalb würden sie in kurzer Zeit noch keinen großen Einfluss auf die Expressfirmen Chinas, die sich hauptsächlich noch auf die Eilbeförderung im Inland konzentrieren, ausüben. Auf lange Sicht hingegen, falls die inländischen Unternehmen sich hinsichtlich ihrer Dienstleistungsidee, ihrer Denkweise, des Dienstleistungsstandards und der Geschäftsbereiche nicht radikal ändern, würden sie mit einem immer stärker werdenden Druck und mit größer werdenden Herausforderungen auf dem Expressmarkt konfrontiert.

Liu Jianxin, Generalsekretär des Expresskomitees der Chinesischen Vereinigung für Internationalen Gütertransport äußerte aber zugleich, dass man die künftige Entwicklung der chinesischen Expressunternehmen auch nicht so schwarzsehen sollte. Sie besitzen nämlich noch immer eine gewisse Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz.

"Die größte Übermacht, die sie besitzen, ist, dass sie hier in ihrem Heimatland die Dienstleistung ausüben. Sie kennen sich auf dem chinesischen Markt besser aus und verstehen viel von der Handlungsweise und den Ideen der Chinesen sowie von den zwischenmenschlichen Beziehungen in China. Daher werden sie leichter chinesische Kunden finden und in ihrer Kooperationsbereitschaft bestärken."

Es ist nicht abzustreiten, dass die großen ausländischen Expressdienste mit einer langen Geschichte, mit reichlichen Kapitalrücklagen und mit einer fortgeschrittenen Verwaltung aufwarten können. Die chinesischen Unternehmen versuchen, bisher recht erfolgreich, durch ihre rasche Entwicklung in den letzten Jahren und durch ihre einzigartige Überlegenheit hinsichtlich besserer Orts- und Menschenkenntnisse dagegen zu halten. Beispielsweise sind die Expressunternehmen Chinas in Hinblick auf inländische und regionale Eilbeförderung sowie auf Expressversand innerhalb der gleichen Stadt sehr konkurrenzfähig.

Im Vergleich zu den ausländischen Expressmagnaten bleiben die chinesischen Expressunternehmen noch an Ausmaß und Stärke zurück. Um mit den ausländischen Unternehmen konkurrieren zu können, müssen sie ihre gegenseitige Zusammenarbeit verstärken, Ressourcen rationell verteilen und strategische Bündnisse schließen, um ihre Dienstleistungsangebote zu erhöhen, ihren Geschäftsbereich zu erweitern und ihren Marktanteil sowie die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Beim Wettbewerb sollten Unternehmen mit zu hohen Geschäftskosten bei gleichzeitig zu geringer Rendite schrittweise übernommen oder reorganisiert werden oder ganz aus der Expressbranche ausscheiden.

Liu Jianxin meinte, die Konkurrenz zwischen den chinesischen und ausländischen Expressunternehmen werde zur Steigerung der Qualität der Expressdienstleistung in China beitragen und damit eine gegenseitige Win-Win-Situation realisieren.

"Befindet sich unser Rivale auf hohem Niveau, wird der Standard der gesamten Konkurrenz erhöht. Denn wir alle streben nach einer Weiterentwicklung und versuchen, bessere Dienstleistungen für die Gesellschaft anzubieten. Währenddessen werden sich die Dienstleistungsideen und die Qualität unserer Expressfirmen auch merklich verbessern. Die chinesischen Expressfirmen werden auch sicher an Ansehen und Einfluss gewinnen."

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