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China vervollkommnet das medizinische Versorgungssystem auf dem Land
   2006-02-24 10:57:23    cri
In China leben über 750 Millionen Menschen auf dem Land, also rund 60 Prozent der Gesamtbevölkerung. Aus vielen verschiedenen Gründen bleiben die medizinischen Bedingungen in ländlichen Gebieten weit hinter denen in chinesischen Städten zurück. Vor kurzem hat die chinesische Regierung angekündigt, in den kommenden fünf Jahren auf dem Lande ein relativ vollkommenes hygienischen Dienstleistungssystem zu etablieren.

Laut Statistiken konzentrieren sich 80 Prozent der medizinischen und hygienischen Ressourcen des ganzen Landes in Städten, insbesondere in den großen Krankenhäusern der Städte. Ein unvollkommenes öffentliches hygienisches System, eine veraltete und rückständige medizinische Ausrüstung sowie wenige gut qualifizierte medizinische Fachleute können die Bedürfnisse der Kranken in den ländlichen Gebieten nicht befriedigen. Gleichzeitig mangelt es den Bauern in China noch an grundlegenden medizinischen Garantien. Sie müssen sich vor allem auf eigene Kosten ärztlich behandeln lassen. Wegen ihrer niedrigeren Einkünfte sind sie jedoch oft nicht in der Lage, sich medizinisch behandeln zu lassen. Selbst in den verhältnismäßig wohlhabenden Bauernfamilien mit einem Jahreseinkommen von rund 4.000 Yuan RMB bleiben kaum Ersparnisse für Arztbesuche übrig. Wer eines Tages unerwartet schwer erkrankt, kann durch diese desaströse finanzielle Lage hohe medizinische Kosten kaum tragen.

Onkel Zhang lebt mit seiner Familie im Landkreis Jianli in der zentralchinesischen Provinz Hubei. Er sagte:

"Selbst 100 oder 200 Yuan sind für uns, aber auch für andere Bauernfamilien auf dem Lande, sehr, sehr hohe Kosten. Solange wir bei Krankheiten noch essen und arbeiten können, gehen wir einfach nicht zum Arzt."

Um den Bauern einen relativ leichten Zugang zur medizinischen Behandlung zu gewähren, hat die chinesische Regierung bereits im Jahre 2003 mit dem Aufbau eines neuen Systems der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung auf dem Lande begonnen. Mit den Geldmitteln von der chinesischen Zentralregierung, den lokalen Regierungen und Bauern wurde ein medizinischer Fonds errichtet. Jeder Einwohner auf dem Lande, der sich an der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung beteiligt, erhält einen bestimmten Betrag gezahlter Behandlungskosten aus diesem Fonds erstattet. Bisher ist dieses neue ländliche System der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung bereits in über 30 Prozent der ländlichen Gebiete Chinas eingeführt.

Ma Shichun ist ein einfacher Bauer aus dem Landkreis Changyang in der Provinz Hubei. Früher litt er an einer angeborenen Herzkrankheit. Als diese neue genossenschaftliche Betreuung im Jahr 2003 in dem Landkreis Changyang eingeführt wurde, hat er sich endlich entschieden, sich einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen.

Die Kosten für die Operation und die notwendigen Behandlungskosten beliefen sich auf insgesamt 60.000 Yuan RMB. Der neue ländliche genossenschaftliche medizinische Fonds hat ihm die festgelegte Höchstsumme, gut 10.000 Yuan RMB, zurückgezahlt. Ma Shichun erinnert sich:

"Damals hatte ich einen Kredit in Höhe von 10.000 Yuan RMB bei der Bank aufgenommen. Mit dem Geld aus dem Fonds konnte ich später den Kredit zurückzahlen. Das hat das Familienbudget sehr entlastet."

In Dujiangyan, einer Stadt in der südwestchinesischen Provinz Sichuan, wurde ebenfalls diese neue genossenschaftliche medizinische Betreuung umgesetzt. Ein Verantwortlicher dieser Stadt verwies darauf, dass nach Einführung des neuen Systems die Zahl der Bauern, die den Arzt aufsuchen oder sich stationär behandeln lassen, erheblich gestiegen ist. Die finanzielle Belastung der Bauern aufgrund der medizinischen Behandlung wurde gewissermaßen erleichtert.

Neben seinem positiven Beitrag zur Erleichterung der finanziellen Last der Bauern hat dieses neue ländliche genossenschaftliche medizinische System auch die Einnahmen der medizinischen Basiseinrichtungen auf dem Lande erhöht. Die kommunalen Krankenhäuser konnten ihre erhöhten Einnahmen dafür nutzen, ihre medizinische Ausrüstung zu modernisieren und medizinisches Personal auszubilden, wodurch das gesamte Behandlungsniveau erheblich gesteigert wurde. Hu Youxu, ein Arzt des Krankenhauses der Gemeinde Moshi im Landkreis Changyang der Provinz Hubei, erklärte:

"Früher ließen sich jeden Tag durchschnittlich etwa sechs bis acht Patienten stationär behandeln, heute haben wir täglich in der Regel 18 bis 20 Patienten, einmal waren es sogar 30. Von diesem neuen medizinischen System haben also sowohl die Bauern als auch die Krankenhäuser viel profitiert."

Die chinesische Regierung hat sich bereits entschlossen, von diesem Jahr an ihre Subventionen für die an der genossenschaftlichen medizinischen Betreuung teilgenommenen Bauern zu erhöhen und die Umsetzung des neuen Systems schrittweise zu erweitern. In den kommenden fünf Jahren soll realisiert werden, dass sich dieses System im Wesentlichen in allen ländlichen Gebieten Chinas durchsetzt. Gao Qiang, chinesischer Gesundheitsminister, sagte:

"Die zentrale als auch die lokalen Kassen werden ihre Unterstützung für Bauern, die sich an der neuen genossenschaftlichen medizinischen Betreuung auf dem Lande beteiligen, aufstocken und günstige Bedingungen für den Aufbau und die Weiterentwicklung des neuen ländlichen medizinischen Systems schaffen."

Laut einer Entwicklungsplanung des chinesischen Gesundheitsministeriums wird die chinesische Regierung in den kommenden fünf Jahren mehr als 20 Milliarden Yuan RMB für den medizinischen Infrastrukturaufbau auf dem Lande und die Ausbildung von Ärzten in Gemeinden und Dörfern bereitstellen. Außerdem sollen jedes Jahr mehrere tausend von gut qualifizierten Ärzten aus den Städten in die medizinischen Einrichtungen auf das Land geschickt werden, um dort die fachlichen Qualifikationen zu erhöhen.

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