Unter dem Motto "Auf der Suche nach Wahrheit und im Strom der Zeit" hatten sich in der Uni seit ihrer Gründung zahlreiche bekannte Gelehrte und Studierende hervorgetan. Unter ihnen sind der ehemalige chinesische Staatspräsident Jiang Zemin, der Physiker Qian Xuesen, der Mathematiker Wentsun Wu, der Brückenbauexperte Mao Yisheng und der Wasserbauexperte Zhang Guangdou. Sechs ehemalige Absolventen der Uni wurden später wegen ihrer Leistungen bei der Entwicklung der Atom- und Wasserstoffbombe sowie von Satelliten mit staatlichen Auszeichnungen geehrt. Auf die Universität entfallen mehr als 200 Sitze in der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Ingenieurwissenschaften.

Nach Fusionen mit der Akademie der Agrarwissenschaften in Shanghai und dem Institut für Ingenieurwissenschaften im Unterwasserbereich, das früher dem Verkehrsministerium unterstand, hat sich die Universität in eine neue Dimension entwickelt. Im Jahre 2005 schließlich kam es zu einer großen Fusion mit der Zweiten Medizinischen Universität in Shanghai. Diese Fusion gab der Shanghaier Jiaotong-Universität neuen Entwicklungsauftrieb.

Heute unterstehen der Shanghaier Jiaotong-Universität insgesamt 20 Institute und andere Bildungseinrichtungen. Sie bieten insgesamt 60 Bachelor- und 185 Masterstudiengänge an. In 165 verschiedenen Fachrichtungen kann man auch promovieren. Zudem werden Studiengänge für Postgraduierte in 23 Fachrichtungen angeboten. An der Shanghaier Jiaotong-Universität befinden sich heute sechs staatliche Schwerpunktlabors, 10 Schwerpunktlabors verschiedener Ministerien und weitere 10 Labors, die der Stadt Shanghai unterstehen. Zudem beherbergt die Uni vier staatliche Ingenieurforschungszentren, ein staatliches Zentrum für Technologietransfer und zwei Zentren der Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation.

An der Shanghaier Jiaotong-Universität sind rund 38.000 Studierende eingeschrieben, darunter rund 18.000 Bachelor-Studenten, 18.100 Masterstudenten und 2000 Studierende aus dem Ausland. Betreut werden sie von mehr als 2.800 Lehrern, darunter über 700 Professoren. Von ihnen haben 35 einen Sitz in der Chinesischen Akademie der Wissenschaften bzw, in der Akademie der Ingenieurwissenschaften inne. Die Shanghaier Jiaotong-Universität ist aber nicht nur auf die Qualität ihrer Studenten stolz, sondern auch auf ihren beruflichen Erfolg nach Abschluss ihres Studiums. Ein großer Teil der Studenten findet nach dem Abschluss ihres Studiums eine Arbeitsstelle. Beim Internationalen Studentenwettbewerb für Computerprogrammierung ACM gewannen Studenten der Shanghaier Jiaotong-Universität in den Jahren 2002 und 2005 den Mannschaftstitel. Auch bei einer Reihe anderer internationaler Studentenwettbewerbe erbrachten Studenten der Shanghaier Jiaotong- Universität gute Leistungen.

Die Forschungsausgaben in der Uni sind so hoch wie in nur wenigen anderen chinesischen Universitäten. Doch die Ausgaben machen sich bezahlt. Im Jahr 2004 verzeichnete Shanghaier Jiaotong-Universität die höchste Zahl der Patentanmeldungen aller chinesischen Universitäten und Hochschulen. Zahlreiche Forschungsprojekte der Uni wurden mit nationalen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet. Dazu gehören Schlüsseltechnologien und Anlagen für das hoch auflösende Fernsehen HDTV, ein kabelloser Unterwasserroboter und die DSP-Chipserie.

Seit Beginn von Chinas Reform und Öffnungspolitik hat die Shanghaier Jiaotong-Universität enge Zusammenarbeit mit mehr als 150 auswärtigen Universitäten und Forschungsinstituten gepflegt. Daneben kooperiert sie eng mit zahlreichen multinationalen Konzernen sowie mit der Weltgesundheitsorganisation und dem UN-Bevölkerungsfonds. Zu den Ehrenprofessoren oder Honorarprofessoren der Shanghaier Jiaotong- Universität zählen mehr als 400 international bekannte Gelehrte und Experten. Die Uni bietet auch gemeinsame Studiengänge oder unterhält gemeinsam betriebene Institute mit einigen renommierten ausländischen Universitäten, darunter der University of Michigan in den USA. Hinzu kommen mehr als 50 hochkarätige gemeinsame Forschungslabors mit zahlreichen bekannten Unternehmen und Forschungsinstituten, darunter Intel und IBM.

Im April dieses Jahres wird die Shanghaier Jiaotong-Universität 110 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums und mit Blick auf das neue Jahrhundert will die Shanghaier Jiaotong-Universität ihre historische Chance wahrnehmen und danach streben, zu den Universitäten von Weltklasse aufzurücken.