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Entwicklung des chinesisch-amerikanischen Handels
   2006-02-22 15:31:51    cri
Der unausgewogene Handel zwischen China und den USA wird einem Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen nicht schaden. Diesen Konsens erreichten Handelsvertreter beider Länder vor kurzem in Beijing auf einem Fachsymposium. Das Handelsbilanzdefizit der amerikanischen Seite sei, so sagt die chinesische Seite, bei weitem nicht so schlimm wie es in den USA propagiert wird. Die amerikanische Seite möchte durch Dialoge und Konsultationen das Handelsdefizit abbauen.

Der US- Handelsministerium hatte vor kurzem bekannt gegeben, dass das amerikanische Handelsbilanzdefizit mit China im vergangenen Jahr um 24,5 Prozent auf 201,6 MilliardenUS-Dollar angewachsen sei. Diese Ankündigung hat in den USA sofort große Aufmerksamkeit erregt. Einige Abgeordnete des US-Kongresses sowie Vertreter relevanter Branchen forderten als Reaktion eine härtere Handelspolitik gegenüber China.

Als Reaktion auf die von der US-Seite veröffentlichten Zahlen führte Chinas Vize-Handelsminister Yi Xiaozhun auf einem Fachsymposium in Beijing das Handelsbilanzdefizit der USA auf folgende Faktoren zurück:

"Es sind in erster Linie internationale, und vor allem US-Unternehmen, die ihre Produktion nach China verlagern. Überdies führt die Verlagerung der Investitionen von einigen ostasiatischen Ländern nach China zur positiven Handelsbilanz Chinas mit den USA."

Yi Xiaozhun sagte, die chinesische Regierung strebe unablässig nach einem Abbau der Unausgewogenheit in der bilateralen Handelsbilanz. Allein im vergangenen Jahr hat China 70 Flugzeuge vom US- Flugzeugproduzenten Boeing im Wert von vier Milliarden US-Dollar bestellt. Für Telekommunikationsprodukte, Autos nebst Autozubehör sowie Elektrogeräte aus den USA hatte der chinesische Handel mehr als 9,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Zudem ist China mittlerweile größter Abnehmer von US-Bohnen und US-Baumwolle und hat bereits Großbritannien übertroffen, den weltweit viertgrößten beziehungsweise am schnellsten wachsenden Exportmarkt der USA.

Statistiken zeigen, dass amerikanische Konsumenten in den vergangenen zehn Jahren aus freien Stücken preiswerte chinesische Produkte gekauft und dadurch einhundert Milliarden US-Dollar gespart haben. Von chinesischen Produkten profitierten zudem viele amerikanische Einzelhändler. Überdies hat China in den letzten Jahren mehrere hundert Milliarden Dollar US-Staatsanleihe gekauft und dadurch zum Abbau des amerikanischen Finanzdefizits beigetragen. Hinter dem unausgewogenen Handel gibt es auch in den USA unterschiedliche Stimmen. Die amerikanische Zeitung New York Times schrieb, dem Anschein nach habe China von seiner positiven Handelsbilanz mit den USA profitiert. Aber insgesamt gesehen seien die Konsumenten in den USA und anderen westlichen Ländern die größten Nutznießer billiger chinesischer Produkte.

Rudy Pumintuan, Vorsitzender des Betraterkomitees des Weißen Hauses für Angelegenheiten der Asiatisch-Pazifischen Amerikaner, plädierte für eine verstärkte amerikanisch-chinesische Zusammenarbeit, um die Unausgewogenheit im bilateralen Handel abzubauen:

"Die USA und China sind beides wichtige Länder auf der Weltbühne. Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in der internationalen Politik müssen wir die zwischenstaatlichen Wirtschaftsbeziehungen ausbauen. Erst dann können wir gegenseitig davon profitieren. China ist mittlerweile der viertgrößte Exportmarkt der USA geworden. Obwohl es derzeit noch große Unausgewogenheiten im bilateralen Handel gibt, haben wir jedoch in diesem Bereich Fortschritte gemacht. So haben amerikanische Unternehmen im vergangenen Jahr Produkte und Dienstleistungen im Wert von mehr als 40 Milliarden US-Dollar nach China exportiert. Diese Tatsache zeugt von der Möglichkeit, dass das Handelsbilanzdefizit abgebaut werden kann, wenn sich beide Seiten gemeinsam darum bemühen."

Pumintuan meint, Chinas Wirtschaft habe auch in der Zukunft großes Potential. Für amerikanische Produkte und Dienstleistungen stelle das Land einen riesigen Markt dar. Ein verstärkter Handel mit China führe deshalb nicht nur zu zunehmendem Gewinn der US- Firmen. Auch amerikanische Arbeiter profitieren von der ständig wachsenden Kaufkraft der Chinesen.

Offiziellen Angaben zufolge wird China in den kommenden fünf Jahren Waren im Wert von fünf Billionen US-Dollar vom Ausland kaufen. China und die USA haben Wirtschaftsexperten zufolge gegenseitig große Marktbedürfnisse. Die USA sollten die Chance wahrnehmen und ihre Exportbeschränkungen lockern sowie die Ausfuhren nach China umfassend ausweiten.

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