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ECS schlägt Brücke zwischen chinesischen und europäischen Unternehmen (2)
   2006-02-22 15:27:40    cri
Die globale Integration von Wertschöpfungsketten ist heutzutage von entscheidender Bedeutung für einen Erfolg im internationalen Wettbewerb. Neben großen Konzernen entscheiden sich mehr und mehr mittelständische europäische Unternehmen für Investitionen in China. Doch der Eintritt auf den chinesischen Markt ist für kleine und mittlere Unternehmen mit großen Problemen verbunden. Doch denen kann abgeholfen werden. Dazu jedenfalls sieht sich das Service- und Technologiezentrum mit Namen Europe China Solutions (ECS) verpflichtet. Das ECS-Zentrum wurde von einem deutschen Unternehmen aus dem Dienstleistungsumfeld gegründet.

Dr. Ralph Föhr ist Geschäftsführer und strategischer Kopf von Europe China Solutions (ECS). Er fühlt sich der europäischen Industrie verbunden und hat mittlerweile eine ganze Reihe von Geschäftseinheiten in China und anderen Teilen der Welt aufgebaut. Seit einigen Jahren konzentriert er sich ganz auf das Geschäft zwischen China und Europa. So hilft er europäischen Firmen, nach China zu kommen und sich hier zu etablieren. Außerdem entwickelt er Konzepte für chinesische Unternehmen, damit sie auf dem europäischen Markt Fuß fassen können.

Mehr darüber erfahren Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, in einem Interview mit Dr. Ralph Föhr. Heute hören Sie den zweiten Teil:

CRI:

In welchen konkreten Bereichen sind europäische Unternehmen tätig, die mit Hilfe Ihrer Firma auf den chinesischen Markt gegangen sind.

Föhr:

Wir haben hier in unserer Firma einen starken Ingenieurmäßigen Hintergrund. Dass heißt also, die meisten Mitarbeiter hier in der Firma sind Ingenieure. Folglich beschäftigen wir uns im Wesentlichen mit technischen Produkten, hauptsächlich aus dem Energiebereich, aus dem Logistikbereich, der Umwelttechnik, der Informationstechnik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Das sind also unsere Bereiche, in denen wir auch etwas zu den Produkten sagen können. Und wir haben uns auf diese Bereiche konzentriert und wir glauben, dass es auch ausreichend genügende Geschäfte hier gibt - sowohl für unsere Kunden, als auch für uns.

CRI:

Sie sprachen von zwei Firmen. Die Firma in Deutschland liegt in Aachen. Und diese Stadt grenzt an Belgien und Holland. Sie verhelfen auch Unternehmen aus diesen beiden Ländern, zum erfolgreichen China- Engagement zu ermöglichen?

Föhr:

So ist es, wir haben mittlerweile die ersten belgischen Kunden auch gewonnen. Natürlich haben wir als deutsches Unternehmen zuerst sehr gute Kontakte eben in Deutschland und wollen sie ausnutzen. Doch gibt es inzwischen mehr und mehr Anfragen aus anderen Ländern, aus Italien, aus Spanien, aus England und eben aus Belgien und Holland. Da es in Europa mittlerweile keine wirklichen Grenzen mehr gibt und die Geschäfte über die Landesgrenzen gemacht werden, haben wir für unseren Firmennamen das Wort "Europa" gewählt, und nicht das Wort "Deutschland".

CRI:

Und immer mehr chinesische Unternehmen sind derzeit dabei, im Ausland und vor allem in Europa zu investieren. Im Vergleich zu den europäischen Unternehmen haben die chinesischen zweifelsohne weniger internationale Erfahrung. Haben Sie dieses Problem in Betracht gezogen und welche konkrete Schritte würden Sie dabei tun, um den chinesischen Investoren zu helfen?

Föhr:

Es ist so, dass wir zunächst mit unserem Geschäftsmodell uns fast ausschließlich darauf konzentriert haben, europäische Firmen hierher nach China zu bringen. Aber seit wir hier in China sind, gibt es mehr und mehr Kontakte mit der chinesischen Industrie. Und so kamen eben auch Fragen hinsichtlich eines chinesischen Engagements in Europa zu uns. Und diese Fragen versuchen wir zusammen mit den chinesischen Unternehmen zu beantworten. Es ist in der Tat noch ein langer Weg für chinesische Unternehmen. Sie müssen Schritt für Schritt sich an einen komplett anderen Markt gewöhnen mit komplett anderen Eigenschaften. Da chinesische Unternehmen mangelnde Kenntnisse auf diesem Gebiet haben, werden sie es nur schaffen, sich in Europa anzusiedeln, wenn sie mit europäischer Hilfe nach Europa gehen. Umgekehrt ist es bei uns auch so. Wir sind mittlerweile fast vierzig Leute. Von unseren vierzig Leuten, die jetzt in China arbeiten, sind über 90 Prozent Chinesen. Das heißt, wir würden hier in China keine Chancen haben, Geschäfte zu tätigen, wenn wir nicht mit chinesischen Mitarbeitern arbeiten würden. Und das ist der Rat, den ich chinesischen Unternehmen geben kann: Arbeiten Sie mit den Europäern zusammen, wenn Sie den europäischen Markt bedienen wollen. Das ist die einzige Möglichkeit, weil die Unterschiede zwischen beiden Märkten doch so groß sind, dass man mit den eingefahrenen chinesischen Kenntnissen über die Märkte in Europa alleine keine Chance haben wird.

CRI:

Und wie sehen Sie diese Aussicht, dass chinesische Unternehmen in Europa und vor allem in Deutschland investieren.

Föhr:

Ganz hervorragend. Ich bin gerade gestern noch von einem chinesischen Unternehmen gefragt worden: "Wie schätzen Sie die Investitions- und Kaufbereitschaft der europäischen Kunden ein?" Und ich habe gesagt: "Das Klima ist zur Zeit ein bisschen schwierig. Alle Leute versuchen, ihr Geld zusammenzuhalten. Aber das ist genau die Chance für chinesische Unternehmen." Das heißt, die europäischen Kunden sind sehr preisbewusst geworden, und es gibt erhebliche Produktionsvorteile hier in China. Wenn dann auch noch die Qualität stimmt, kann chinesischen Unternehmen in Europa ein ganz erheblicher Markt aufgetan werden. Man sieht es bereits daran, dass sehr viele der großen Vertriebsketten, Supermarkt-Ketten zum Beispiel, aus Europa hier in China schon große Einkaufsagenturen unterhalten und viele verschiedene Waren bestellen, Waren, die sie dann unter ihren Markennamen in Europa verkaufen. Das heißt, chinesische Qualität und chinesische Waren werden schon sehr stark in Europa gehandelt. Da sehe ich gute Chancen, dass chinesische Unternehmen sich zunächst ein bisschen freischwimmen und dann eigene Vermarktungsideen entwickeln. Wenn sie gekonnt mit europäischen Partnern zusammenarbeiten, wird sich die Situation in Europa bald ändern.

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