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Die Koreaner
   2006-02-17 14:53:21    cri
Die Koreaner sind eine der nationalen Minderheiten in Nordosten Chinas. Sie zählen heute zwei Millionen Menschen, die vorwiegend in den nordostchinesischen Provinzen Jilin, Heilongjiang und Liaoning leben. Die übrigen wohnen verstreut in verschiedenen Städten Chinas.

Chinas Koreaner stammen aus dem Nachbarland Korea. Ihre Einwanderung begann Ende des 17. Jahrhunderts. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nahm sie beträchtlich zu. Massenweise wanderten Koreaner wegen der brutalen Ausbeutung und Unterdrückung durch die feudalen Herrscher in Korea, vor allem aber wegen der bittern Hungersnot im Norden Koreas im Jahr 1869, nach dem Nordosten und anderen Gebieten Chinas ein und wurden dort ansässig. 1901 besetzten die japanischen Imperialisten Korea. Auch damals strömten Koreaner, die die brutale Herrschaft und Unterdrückung durch die japanischen Truppen nicht ertragen konnten, in Scharen nach Nordostchina. So wurden sie nach und nach eine der nationalen Minderheiten des heutigen China.

Nach Gründung der Volksrepublik China 1949 kam es in den hauptsächlich von den Koreanern bewohnten Gebieten politisch, wirtschaftlich und kulturell zu tiefgreifenden Umwandlungen. 1952 wurde der Autonome Bezirk der koreanischen Nationalität Yanbian und 1958 der Autonome Kreis der koreanischen Nationalität Changbai in der Provinz Jilin gegründet. Für die verstreut lebenden Koreaner wurden 42 koreanische Gemeinden geschafft. Seitdem entwickeln sich die hauptsächlich von den Koreanern bewohnten Gebiete in allen Bereichen von Tag zu Tag weiter.

Die Koreaner pflegen sich in der Regel weiß zu kleiden. Das ist ein Kennzeichen ihrer Sauberkeitsliebe und ihrer schlichten Natur. Die Dörfer der Koreaner liegen normalerweise in der Ebene am Fuß eines Berges. Ihre Wohnhäuser haben gewöhnlich keinen Hof. Der Fußboden im Zimmer ist mit Ziegeln oder Steinplatten ausgelegt und dient auch als Sitzplatz. Betritt man das Zimmer, muss man daher die Schuhe ausziehen.

Das Leben der Koreaner ist abwechslungsreich. In ihren schönen und reichen Siedlungsgebieten kann man an Festtagen üüberall melodise Musik hören, auf der Gaya - einem Zupfinstrument - und der Bambusflöte gespielt. Die Frauen vergnügen sich gern mit Wippe und Hängeschaukeln. Die Koreaner singen und tanzen gern. Nach Feierabend versammeln sie sich und singen und tanzen voller Begeisterung. Sobald einer auf den Feldern oder auf einer Baustelle in der Pause ein Lied anstimmt und die Langtrommel schlägt, singen die anderen mit und beginnen im Takt zu tanzen. Auch bei Familienfesten gibt es sehr viel Gesang und Tanz, so dass sie zu Familiengesangs- und Tanzabenden werden. Das Ringen ist eine alte Sportart der Koreaner. Die Männer messen sich gern miteinander in Geschicklichkeit und Kraft. Zu den populärsten Sportarten unter den koreanischen Männern gehört das Fußballspiel. An Fest- und Feiertagen finden oft Wettkämpfe statt, bei denen der Fußball im Mittelpunkt steht.

Was die Ehe betrifft, so herrscht bei den Koreanern Monogamie. Vor Gründung der Volksrepublik 1949 bestimmten die Eltern den Ehepartner. Frühehen waren allgemein verbreitet. Es gab auch die Einheirat des Ehemannes in die Familie der Braut und Kinderbräute. Auf den Dörfern war es ausgeschlossen, dass eine verheiratete Frau die Scheidung forderte. Die Witwe durfte nicht wieder heiraten. Das galt als unsittlich und war deshalb geächtet. All dies spiegelt in vollem Maß die feudale Einstellung zur Ehe wider, die sich nach Gründung des Neuen China bedeutend geändert hat.

Die Koreaner haben ihre eigene Sprache und Schrift. Manche Linguisten vertreten die Ansicht, die koreanische Sprache gehöre zur altaischen Sprachfamilie, doch ist das noch umstritten. Schon im 15. Jahrhundert haben sich die Koreaner ihre eigene Schrift geschaffen. Sie besteht aus 40 Buchstaben, die in Silbengruppen zusammengeordnet werden. Die chinesischen Schriftzeichen, die früher in der koreanischen Schrift mitverwendet wurden, sind inzwischen völlig durch die koreanische Buchstabenschrift ersetzt worden.

Die Siedlungsgebiete der Koreaner sind landschaftlich schön, ihr Klima ist mild. Sie sind Teil des Hügellandes des Changbai-Gebirges. Die Berge stehen Gipfel an Gipfel, die Schluchten sind tief. Ausgedehnte Urwälder bedecken die Berghänge. So ist dieses Gebiet auch als Waldmeer Changbai bekannt und gilt als eine Basis der chinesischen Forstwirtschaft. Die unendlichen Wälder sind reich an Rohstoffen für chinesische Heilmittel, an Bergprodukten und sonstigen Spezialitäten. Die bekanntesten von ihnen sind Ginseng, Zobelpelz und Hirschgeweihsprosse. Das Gebiet ist auch reich an Bodenschätzen wie zum Beispiel Kupfer, Blei, Zink und Gold, mit deren Förderung man schon in der Qing-Dynastie (1644-1911) begonnen hat. Außerdem ist das Siedlungsgebiet der Koreaner bekannt für seinen Wasserreisanbau und zugleich eines der wichtigsten Tabakanbaugebiete Chinas. Hinzu kommt sehr viel Obst.

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