Das Joint Venture zwischen FedEx und der DTW Gruppe aus Tianjin wurde im Jahre 1999 gegründet. Beide Unternehmen hielten je 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen. Nun hat FedEx den 50-Prozent-Anteil von DTW an dem Joint Venture gekauft, wodurch das Unternehmen zu einem 100prozentigen FedEx Unternehmen wird. FedEx kaufte damit auch die Geschäftssparte International Priority Services der DTW Group und auch die 89 Standorte des chinesischen Inland-Express-Geschäfts von DTW.

Nach erfolgreicher Übernahme wird FedEx rund 6000 Mitarbeiter in China beschäftigen. Frederick Smith, Präsident und CEO von FedEx, würdigte diese strategische Investition als langfristigen Beitrag, den Zugang zu bedeutenden Märkten zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung in der Zukunft anzukurbeln. Schließlich sei China das Land, das die Weltwirtschaft stark verändert habe, so Smith weiter.

David L. Cunningham, Geschäftsführer für Asien- Pazifik-Region von FedEx betonte, dass sein Unternehmen nach der Übernahme den chinesischen Markt flächendeckend bedienen wolle. Das Tür-zu-Tür- Geschäft solle nicht nur in den wichtigen Metropolen betrieben werden, sondern bald auch in kleineren Städten.

"Wir sprechen dabei von Städten, die von den ostchinesischen Küsten weiter entfernt liegen. Zum Beispiel hat die Stadt Wuhan zweimal so viel Einwohner wie Los Angeles und spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Wir rechnen mit einem dauerhaften Wachstum unseres Geschäfts in dieser Region."

FedEx ist seit 1984 in China aktiv. Seitdem hat sich das Unternehmen mit seinem Geschäft, das eine Geld-zurück-Garantie einschließt, auf über 200 Städte im ganzen Land ausgeweitet. In den nächsten Jahren sollen weitere 100 Orte dazukommen. FedEx Express bedient Shanghai, Beijing und Shenzhen mit wöchentlichen Flügen. Das weltweit größte Express-Luftfrachtunternehmen betreibt den einzigen Direktflug zwischen Shenzhen im boomenden Pearl River Delta und Anchorage in Alaska. Mittlerweile hat FedEx Corp. ein Abkommen zur Gründung seiner ersten Transportdrehscheibe in China unterzeichnet.

Die Niederlassung soll am Baiyun Flughafen in Guangzhou in der Provinz Guangdong entstehen. Damit will der US-Paketdienst seine Präsenz auf dem asiatischen Markt festigen. Denn auch der Konkurrent United Parcel Service (UPS) will seine Position mit einem neuen Standort in Shanghai verstärken. Medienberichten zufolge wird die Guangzhou Baiyun Airportgesellschaft bis zu 1,5 Mrd. Yuan in den Bau einer Lagerhalle und einer Startbahn für Frachtflugzeuge investieren, welche FedEx als weltgrößter Luftfracht-Zusteller nutzen kann. Die Bauarbeiten für die neue Drehscheibe des US-Konzerns sollen im August 2006 beginnen und im Oktober 2008 abgeschlossen sein.

Branchenkenner sprechen von der größten Drehscheibe des Paketdienst-Konzerns FedEx außerdem des US- Territoriums. Laut einer gemeinsamen Studie des Chinesischen Instituts für Entwicklungsforschung und der Campbell-Hill Aviation Group soll die neue Transportdrehscheibe in Guangzhou bis zum Jahr 2010 mehr als 11 Mrd. US-Dollar zum Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft beitragen. Bis zum Jahre 2020 könnten es sogar 63 Mrd. US-Dollar sein.

FedEx plant aber bereits weitere Schritte zur Expansion auf dem chinesischen Markt. So will FedEX eine erste direkte Flugverbindung zwischen dem chinesischen Festland und Europa einrichten. Die neue Verbindung von Schanghai nach Frankfurt am Main soll täglich mit einem Frachtflugzeug des Typs MD-11 bedient werden. Den Kunden von FedEx weltweit wird dies zahlreiche Vorteile bringen.

Michael L. Ducker, der geschäftsführende Vizepräsident von FedEx Express betonte, FedEx sei wieder einmal Vorreiter der Expressbranche und schaffe Verbindungen zwischen seinen Kunden weltweit und dem weltweit am schnellsten wachsenden chinesischen Markt. Die neuen Flüge seien Zeichen für die Bedeutung Chinas auf dem Weltmarkt sowie für die florierenden wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen China und Europa, so der Vizepräsident. Ferner verwies er darauf, dass Europa im vergangenen Jahr der wichtigste Handelspartner Chinas war. Mit der neuen Direktverbindung baue FedEx seine Position als Marktführer aus und erleichtere den Handel zwischen Asien, Europa und Nordamerika. Diese Handelsvorteile bestärken uns in der Überzeugung, dass die Aufhebung von Handelsschranken das globale Wirtschaftswachstum fördert, so Michael Ducker weiter.

China hat sich zum zweitgrößten Luftfrachtmarkt der Welt entwickelt und wird Experten zufolge in den Jahren 2003 bis 2023 voraussichtlich um durchschnittlich 10 Prozent wachsen.