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Markenstrategie in chinesischen Firmen groß geschrieben
   2006-02-15 15:31:23    cri
China hat sich als Produktionsland weltweit einen Namen gemacht. Doch zahlreiche in China hergestellte Produkte tragen Marken ausländischer Konzerne. Es gibt noch sehr wenige chinesische Marken, die auch im Ausland Wettbewerbsfähigkeit erreicht haben. Doch lässt sich bereits ein Wandel erkennen. Chinesische Unternehmen bemühen sich verstärkt, durch die Entwicklung eigener Technologien und Markenprodukte ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Chinesische Unternehmen haben lange Zeit nur unzureichend Forschung- und Entwicklungsarbeit geleistet. Ihre Produkte waren von niederer Qualität. Somit hatten allein Produkte ausländische Marken den Ruf, von guter Qualität zu sein. Nun aber kündigt sich ein Wandel an. Die Wirtschaftsstärke Chinas hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. In einigen Branchen haben chinesische Unternehmen das technologische Niveau ausländischer Konzerne erreicht. Betrachten wir beispielsweise den Markt für Kohlepapier. Noch vor fünf Jahren war der Markt für Kohlepapier in China nahezu vollständig unter Firmen aus Deutschland, Japan und den USA aufgeteilt. Und das, obwohl auch chinesische Unternehmen Kohlepapier herstellten. Diese Situation ging darauf zurück, dass die Produktionstechnologie für das wichtigste Material zur Herstellung des Kohlepapiers, den Farbstoff, nämlich, in ausländischer Hand lag. Das gab den ausländischen Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Im Jahre 1997 änderte sich die Situation, als das Chemieunternehmen Ruifeng aus der Stadt Xinxiang in der zentralchinesischen Provinz Henan einen eigenen Farbstoff entwickelte. Dazu der Chefingenieur des Unternehmens, Liu Zonglai:

"Unser harzhaltiger Farbstoff war besser als der im Ausland verwendete Farbstoff, besser hinsichtlich des Tempos der Farbentwicklung, der Licht- und Zeitbeständigkeit sowie besser in der Farbausprägung."

Mit der neuen Technologie hat das Unternehmen sofort große Gewinne gemacht. Weil die Qualität des Kohlepapiers besser ist als das der ausländischen Konzerne und die Herstellungskosten sehr gering sind, kann das Chemieunternehmen Ruifeng 90 Prozent des chinesischen Marktes besetzen. Jährlich setzt die Firma rund 100 Millionen Yuan um. Die Produkte der multinationalen Konzerne wurden allmählich vom chinesischen Markt verdrängt.

Die chinesischen Unternehmen haben auch begonnen, Strategien für ein eigenes Engagement im Ausland zu entwerfen. Einige Gesellschaften haben bereits begonnen, selbst entwickelte High-Tech-Produkte auf dem auswärtigen Markt abzusetzen. Zu den Absatzerfolgen chinesischer Unternehmen gehört eine mobile Anlage zur Überprüfung der Sicherheit von Containern. Diese Anlage wird bereits in den Zollämtern vieler Länder eingesetzt. Vor einigen Jahren konnten nur die USA und Deutschland derartige Anlage produzieren. Nun aber hat es das chinesische Unternehmen Nuctech geschafft, mit seiner Anlage zur Überprüfung der Containersicherheit 57 Prozent des Weltmarktes zu besetzen. Bisher wurde die Anlage in 38 Länder und Gebiete exportiert. Der Vorstandsvorsitzende der Nuctech Company Limited, Kang Kejun, bezeichnete die Beherrschung der Schlüsseltechnologie als Schlüssel für den Erfolg seines Unternehmens:

"Den Durchbruch haben wir erreicht, weil wir erfolgreich eine mobile Anlage zur Überprüfung der Container-Sicherheit entwickelt haben. Damit hat unser Unternehmen sofort in der ganzen Welt einen Vorsprung erreicht. Unsere Anlage kann auch Flüssigkeiten überprüfen und dabei unterscheiden, ob die Flüssigkeit leicht brennbar oder explosiv ist. Diese Technologie ist bisher einzigartig in der ganzen Welt. Man kann sagen, dass unser Unternehmen in dieser Branche weltweit bereits in Führung liegt."

Chinesische Unternehmen verfügen heute über eigene Schlüsseltechnologien und haben nun auch begonnen, eigene Marken aufzubauen. Früher haben sie im Auftrage ausländischer Konzerne produziert. Die dadurch entstandenen Produkte trugen somit auch ausländische Marken. Chinesische Unternehmen mussten jährlich hohe Patentgebühren zahlen. Ein beträchtlicher Teil der Absatzprofite floss in die Taschen der ausländischen Konzerne. Nun aber haben chinesische Unternehmen ein höheres technologisches Niveau erreicht und damit verstärkt begonnen, eigene Marken zu entwickeln.

Die 1997 gegründete chinesische Automobilfabrik Chery stellt Autos nach eigener Entwicklung und mit eigener Marke her. Und die Autos gehen auch in den Export. In der ersten Hälfte des Jahres 2005 trugen ein Drittel der aus China exportierten Autos die Marke Chery. Das Autounternehmen Chery konnte in jenem ersten Halbjahr seine Exportmenge und seine daraus resultierenden Gewinne verdoppeln. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Yin Tongyao, weiß um die Bedeutung einer starken Marke:

"Nur Produkte mit eigenständiger Marke könnten heutzutage auf dem Weltmarkt Profite einbringen. Ausländische Unternehmen werden nicht mit ihren chinesischen Konkurrenten den Markt freiwillig teilen. Darum müssen wir kämpfen, unsere Produkte abzusetzen und die Produkte der anderen zu verdrängen."

Der Erfolg der chinesischen Unternehmen ist zu einem Teil auf die Förderpolitik der chinesischen Regierung zurückzuführen. Sie gewährt finanzielle Unterstützung für die Entwicklung und Produktion technisch hochwertiger Produkte mit guten Marktaussichten. Zudem werden Unternehmen mit Steuervergünstigungen ermutigt, ihren Einsatz für Forschung und Entwicklung zu verstärken. Darüber hinaus betreiben auch Lokalregierungen eine Begünstigungspolitik, um Unternehmen in ihrer Region beim Aufbau eigener Marken zu helfen. Der Oberbürgermeister der Stadt Baoji in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi, Yao Yinliang, sagte dazu:

"Wir fördern den Einsatz der Unternehmen für Forschung und Entwicklung sowie die Entwicklung ihrer Marken. Dazu gehört auch, dass wir verdiente Unternehmen und Techniker auszeichnen. Die Regierung unterstützt mit speziellen Fonds die technische Modernisierung der Unternehmen sowie die Entwicklung hochwertiger Produkte."

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