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Rodeln: Dreifach-Sieg im Visier
   2006-02-14 18:36:57    cri
Cesana - Sylke Otto ganz klar auf Goldkurs, sogar ein olympischer Dreifach-Triumph der deutschen Rodlerinnen wie vor vier Jahren ist möglich:

Olympiasiegerin Otto fuhr im Eiskanal von Cesana trotz ihrer Schulterprobleme zweimal Bahnrekord und führt vor den Finalläufen am Dienstag mit 0,268 Sekunden vor Nagano-Olympiasiegerin Silke Kraushaar.

Jungstar Tatjana Hüfner ist bei Halbzeit mit bereits 0,517 Sekunden Abstand Dritte. Der viertplatzierten US-Amerikanerin Courtney Zablocki fehlen zum Bronzerang aber nur vier Tausendstel.

Die als gefährlichste Rivalin des deutschen Trios eingeschätzte Anastasia Oberstolz-Antonova aus Italien stürzte gleich im ersten Durchgang in der umgebauten Kurve 17/18, blieb aber unverletzt.

Kraushaar mit Wut im Bauch

"Ich bin heilfroh, zwei solche Läufe runtergebracht zu haben. Ich werde jetzt aber nicht defensiv fahren, sondern voll auf Angriff", erklärte Sylke Otto.

Kraushaar kommentierte: "Ich bin mit einer gehörige Portion Wut im Bauch gefahren." Im ersten Lauf sei nämlich bei ihrer hohen Startnummer das Eis viel wärmer gewesen.

Hackl beeindruckt

Rodel-Guru Georg Hackl zog es gleich am ersten Tag nach seinem Karriereende an den Eiskanal und lobte die bei Halbzeit Führende: "Sylke Otto versteht es perfekt, den Schlitten durch die Kurven zu steuern und ist auch die Favoritin für Dienstag. Wenn Deutschland eine Goldmedaille gewinnt, dann ist es diese", erklärte er und sah er kaum noch eine Gefahr.

Die 36-jährige Otto hat nun beste Aussichten, als erst zweite Rodlerin nach Steffi Walter-Martin (1984 und 1988) überhaupt zum zweiten Mal olympisches Gold einzufahren.

Hüfner patzt

Olympia-Neuling Hüfner leistete sich im zweiten Lauf einen Schnitzer am Start, konnte so mit Otto nicht mehr mithalten und musste die Oberhoferin Kraushaar an sich vorbeiziehen lassen.

Die 22-jährige Oberwiesenthalerin hatte noch im ersten Lauf unter den Augen von IOC-Präsident Jacques Rogge einen Startrekord geschafft und war zunächst Zweite. "Ich bin aus der Spur gerutscht, das ist mir noch nie passiert", äußerte sie und schüttelte nach ihrem Patzer den Kopf.

Otto beißt auf die Zähne

Die viermalige Weltmeisterin Otto musste sich in den letzten Tagen wegen einer Schulterentzündung behandeln lassen, erhielt Tabletten und Spritzen. Die Schmerzen kamen vom Genick, im Sommer hatte sie eine künstliche Bandscheibe eingesetzt bekommen. "Ich beiße die Zähne zusammen", sagte sie.

Die Thüringerin Kraushaar hatte bei der Auslosung ein wenig Pech gehabt, durfte erst als Zwölfte in die Rinne und kam zunächst nur auf Rang vier. Otto legte dagegen im ersten Lauf mit Startnummer 2 in 47,041 Sekunden gleich einen Bahnrekord vor.

Letzte Schlappe vor zwölf Jahren

Hüfner war lediglich 0,068 Sekunden langsamer. Zablocki lag da bereits 0,212 Sekunden zurück, Kraushaar benötigte weitere 16 Tausendstel mehr. Im zweiten Durchgang steigerte sie sich dann aber gewaltig. Nur Otto war im zweiten Versuch in 46,860 Sekunden schneller.

Alles andere als ein deutscher Sieg wäre eine Überraschung. Letztmals hatte es bei Winterspielen oder Weltmeisterschaften 1994 eine Schlappe gegeben. Damals ließ sich Susi Erdmann in Lillehammer die Goldmedaille von der Italienerin Gerda Weissensteiner wegschnappen. Bei den bisher 11 olympischen Rodel-Wettbewerben seit 1964 gab es nur viermal kein Gold (1968, 1980, 1992, 1994).

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