Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Eine internationale Mittelschule in Beijing
   2006-02-10 11:11:25    cri
In den letzten Jahren gibt es immer mehr ausländische Mittelschüler in China, die auch hier ihre Schulausbildung fortsetzen wollen. Angesichts dieser Situation haben die chinesischen Bildungsbehörden in einigen Großstädten internationale Mittelschulen eingerichtet. Heute bringen wir Ihnen einen Bericht über eine internationale Mittelschule in Beijing - die internationale Abteilung der Mittelschule Huiwen.

Die Mittelschule Huiwen im Stadtzentrum von Beijing ist eine berühmte staatliche Mittelschule in der chinesischen Hauptstadt. Die vor mehr als 130 Jahren gegründete Mittelschule hat seit 12 Jahren eine internationale Abteilung, die ausschließlich für ausländische Schüler vorgesehen ist.

Als wir die Mittelschule Huiwen betreten, stechen uns moderne und traditionelle Gebäude ins Auge. Das Unterrichtsgebäude, die Bibliothek, die Sporthalle und die Schülerwohnheime sind von Bäumen und Rasenflächen umgeben. Das neueste grauweiße Gebäude im Norden ist ausschließlich für die internationale Abteilung reserviert. Hier besuchen wir die Schüler der Klasse 1 des zweiten Jahrgangs der oberen Stufe im Chinesisch-Unterricht.

"Guten Tag!" (Lehrerin zu den Schülern)

"Guten Tag!" (Schüler)

"Heute lernen wir Lektion 14..." (Lehrerin)

Der Unterricht hier unterscheidet sich deutlich von dem in anderen Mittelschulen in China. Es wird häufiger in Gruppen gearbeitet und mehr diskutiert. Die 20 Schüler der Klasse werden von der Lehrerin in vier bis fünf Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe setzt sich in einem Kreis zusammen. Die Schüler lesen gemeinsam einen Text, schlagen unbekannte Wörter nach und besprechen das Gelesene. Dann erst erklärt ihnen die Lehrerin den Text. Im Klassenzimmer herrscht eine entspannte und lebhafte Atmosphäre.

Das Gruppenlernen ist eine übliche Unterrichtsmethode im Ausland. Dazu erklärt die Chinesisch-Lehrerin Zhang Shunzhi:

"Diese Unterrichtsmethode ermöglicht den Schülern mehr Mitwirkung und nützt die Dynamik der Gruppe. Außerdem wird beim Lernen in der Gruppe Zeit gespart und ein besseres Ergebnis erzielt."

Die Zielsetzung der internationalen Abteilung der Mittelschule Huiwen ist, möglichst moderne Unterrichts- und Lernmethoden zu verwenden und den Schülern ein günstiges Umfeld zu bieten, damit sie nach dem Abschluss von berühmten chinesischen Universitäten aufgenommen werden. Diesbezüglich sagte die Abteilungsleiterin Jin Jie:

"Bei unserem Unterrichtsplan geht es hauptsächlich um zwei Dinge. Einerseits wollen wir den Schülern den Zugang zu den besten Universitäten in China ermöglichen. Das ist die Hauptsache. Und andererseits denken wir auch über den nächsten Schritt nach. Also, nach dem Besuch unserer Schule sollen die Schüler nicht nur von guten Universitäten aufgenommen werden, sondern auch bestimmte Fähigkeiten haben."

Für ein Studium in China ist nicht nur ein gewisser Bildungsweg notwendig, die ausländischen Schüler sollen auch die Aufnahmeprüfung bestehen. Damit die Schüler bei der Aufnahmeprüfung gut abschneiden, konzentriert sich der Unterricht in der internationalen Abteilung der Mittelschule Huiwen vor allem auf den Prüfungsstoff der Aufnahmeprüfungen. Darüber hinaus legt die Abteilung aber auch großen Wert auf andere Fächer wie Chinesisch, Englisch und Computer. Nicht zuletzt gibt es ab und zu praktischen Unterricht und Ausflüge, was die Fähigkeiten der Schüler fördert und bei den Schülern sehr beliebt ist.

Mit dieser bewährten pädagogischen Methodik hat die internationale Abteilung der Mittelschule Huiwen immer mehr ausländische Schüler angezogen. Zur Zeit gibt es in der Abteilung mehr als 200 Schüler im Alter von 12 bis 18 Jahren. Sie kommen vor allem aus asiatischen Ländern wie Vietnam und Malaysia. Die meisten sind allerdings Südkoreaner.

Die 17-jährige Schülerin Do Thuy Hong kommt aus einer vietnamesischen Arztfamilie. Sie ist seit einem Jahr in Beijing und besucht seither die internationale Abteilung der Mittelschule Huiwen. Do Thuy Hong erzählt uns:

"Als ich vor sechs Jahren als Touristin nach China kam, war ich von der Größe des Landes und seiner prächtigen Landschaft beeindruckt. Damals schlug mir meine Mutter vor, in China traditionelle chinesische Medizin zu studieren, weil ich Ärztin werden will und China liebe. Für solch ein Studium braucht man aber gute Sprachkenntnisse. In der Mittelschule Huiwen kann ich mein Chinesisch verbessern und das finde ich prima. In Zukunft will ich an der Universität für traditionelle chinesische Medizin studieren."

Derzeit gibt es in Beijing ein Dutzend internationale Mittelschulen wie die internationale Abteilung der Mittelschule Huiwen. An der Abteilung haben seit 1994 über 3.000 Schüler aus mehr als 30 Ländern gelernt. Nach dem Abschluss sind alle Schüler von chinesischen Universitäten aufgenommen worden. 80 Prozent konnten sogar an berühmten Universitäten wie der Peking-Universität oder Tsinghua-Universität studieren.

Allerdings ist es nicht einfach, ausländische Schüler zu unterrichten und zu betreuen. Jin Jie, die Leiterin der internationalen Abteilung der Mittelschule Huiwen, sagte uns, dass der Umgang mit ausländischen Kindern mehr Geduld und Fürsorge erfordert, denn die Kinder sind schließlich alleine in China. Sie haben nicht nur mit der Sprache Schwierigkeiten, sondern auch die fremden Sitten und Gebräuche sind oft ein Problem für sie. Daher müssen sich die Lehrer mehr um sie kümmern.

"Im Alltag tun wir unser Bestes, ihnen ihre Eltern zu ersetzen. Außerdem legen wir bewusst Wert darauf, gute Umgangsformen zu pflegen und den Charakter zu bilden, damit sie sich im zwischenmenschlichen Umgang nicht schwer tun."

Die 18-jährige Südkoreanerin Seo Ji Young hat nahezu drei Jahre in der Mittelschule Huiwen verbracht und sich gut an das Leben hier gewöhnt. Das Mädchen teilt uns mit, dass sie schon diesen April an der Aufnahmeprüfung der Peking-Universität teilnehmen wird. Sie hofft, aufgenommen zu werden und die Erwartungen ihrer Eltern nicht zu enttäuschen.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)