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Viele Studenten und Schüler in Beijing fühlen sich einsam
   2006-01-27 14:11:28    cri
Nach Angaben des Beijinger Instituts für Jugendforschung ergibt eine jüngste Untersuchung, dass 34,9 Prozent der Beijinger Studenten und Schüler sich einsam fühlen, was ihnen oft Sorgen bereitet.

Bei einer Befragung von 1.000 Studenten und Schülern in der chinesischen Hauptstadt, die ein Jahr andauerte, tauchten sehr oft Wörter "einsam" und "deprimiert" auf. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Beijinger Institut für Jugendforschung. 34,9 Prozent der Befragten zeigten sich dabei über ihre "Einsamkeit" besorgt, was Experten und auch Fachkreise in Erstaunen versetzte.

Den Studenten und Schülern wird immer wieder gesagt, dass sie nur, wenn sie sehr gute Leistungen aufbringen, an einer guten Schule lernen oder an einer guten Universität studieren dürfen und dass sie nur dann später einen guten Job finden. Daher liegen ihre guten Leistungen, zumindest über dem Klassendurchschnitt, und auch, dass sie zum Klassensprecher gewählt werden, den Schülern und Studenten und auch ihren Eltern sehr am Herzen. Manchmal sind die Schüler und Studenten aus Konkurrenzgründen sich nicht grün in der Klasse und nicht offen zueinander. Wie ein Lehrer der oberen Mittelschulstufe bescheinigte, verwendeten die Schulen kaum Zeit, um den Schülerinnen und Schülern zu erklären, was Klassenkameradschaft bedeutet, was Fürsorge, Solidarität und was Anteilnahme am Klassengeschehen sind. Im Gegenteil. Ihnen wird immer wieder gesagt, dass sie stets tüchtig lernen und sich gegen starke Konkurrenz behaupten müssen. Ihnen wird ebenfalls eingetrichtert, dass sie nie eine Freundschaft mit Gleichaltrigen des anderen Geschlechts eingehen dürften.

Das Untersuchungsergebnis zeigt zudem aber auch, dass der Anteil der wegen Einsamkeit besorgten Jugendlichen mit zunehmendem Alter allmählich zurückgeht. Bei Schülern der unteren Stufen liegt der Anteil bei 39,2 Prozent, während diese Zahl bei Schülern der oberen Mittelschulstufe und bei den Studenten bei 34,1 bzw. bei 32,8 Prozent liegt.

Dies führt Professor Wu Luping vom chinesischen Institut für Jugend und Politik darauf zurück, dass sich die Umgebung der Schüler und Studenten verändert hat. Durch das K-O-System der Mittel- und Hochschulaufnahmeprüfungen ist die Zahl der Konkurrierenden allmählich reduziert worden. Besonders in den Hochschulen und Universitäten nehmen gesellschaftliche Aktivitäten auch zu, wodurch die Studenten mehr Chancen haben, sich in verschiedenen Gruppen zu organisieren. Während die Kontakte der Mittelschüler meist nur innerhalb der Klasse begrenzt sind, gehen die Kontakte an Hochschulen oder Universitäten oft weit über den Campus hinaus.

Angaben zufolge gehen über ein Drittel der seelischen Probleme der Jugendlichen auf "Einsamkeit" zurück. Großen Einfluss nach wie vor haben die Familien auf ihre Kinder. Leider finden viele Eltern nicht immer gute Gelegenheiten beziehungsweise nicht die Zeit zum richtigen Austausch mit ihren Kindern. Dr. Shen Jie vom Institut für Soziologie bei der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften meinte, zur Einsamkeit hätten ältere Leute und Jugendliche ganz unterschiedliche Empfindungen. Für ältere Leute bedeutet Einsamkeit oft nur, dass sie alleine sind und sich nicht in einer Gruppe integrieren können. Und die Einsamkeit, unter der die jüngeren leiden, ist oft auf der seelischen Ebene gemeint. Gerade wegen dieser unterschiedlichen Auffassung des Begriffes "Einsamkeit" können viele Eltern heute die innersten Wünsche ihrer Kinder nicht verstehen. Und dies führt selbstverständlich zum mangelhaften Austausch zwischen den Generationen und manchmal sogar zu einer großen Kluft.

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